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15-Minuten-Städte – Das Leben soll einfacher und besser gemacht werden, die Ressourcen sollen soweit wie möglich geschont werden, und natürlich soll auch das Klima geschützt werden. 15 Minute City Global Initiative – auf der Agenda 2030 des Weltwirtschaftsforum. Der Verkehr wird weniger, denn alles soll in 15 min. zu erreichen sein. In einem Artikel auf der Website des Weltwirtschaftsforums (WEF) vom März letzten Jahres wurde das Konzept der 15-Minuten-Städte vorgestellt. Das WEF betont die Vorteile solcher Städte für die Bewohner, die Umwelt und die Wirtschaft. Die neue Idee und das Konzept für 15 Minuten Städte geht auf Professor Carlo Moreno, Wissenschaftlicher Direktor des ETI-Lehrstuhls an der Pariser Universität Panthéon Sorbonne – zurück.
15-Minuten-Städte – Paris – Ville du quart d’heure
Das Immobilien-Maklerunternehmen Engel & Völkers beschreibt auf seiner Webseite, wie die infrastrukturelle Entwicklungen der 15-Minuten-Stadt am Beispiel von Paris aussehen soll: „Bürgermeisterin Anne Hidalgo möchte die Pariser Innenstadt komplett umgestalten. Es soll eine sogenannte 15 Minuten-Stadt entstehen, in der alle wichtigen Anlaufstellen für die Bürger innerhalb von ca. 15 Minuten erreichbar sind. So sollen die Straßen nur noch für Fußgänger und Fahrradfahrer Platz bieten und die Innenstadt möglichst autofrei werden. Nicht nur die Luftverschmutzung würde hierbei immens minimiert werden, auch die Lebensqualität der dort wohnenden Menschen würde sich erheblich verbessern. Die wenigen, geplanten Straßen sind für alle Verkehrsteilnehmer gedacht und wer trotzdem mit dem Auto fährt, darf nicht überholen. Frühere Parkplätze oder Straßen könnten in Parks, Stadtgärten für Urbanes Gärtnern und Spielplätze umgestaltet werden. Da ein Auto recht viel Platz benötigt, auch wenn es lediglich auf einem Parkplatz steht, stünde auf diese Weise auch deutlich mehr Platz für Wohnraum zur Verfügung.
15-Minuten-Städte – Wie könnte so eine Stadt aussehen?
Im Klartext bedeutet dies, dass alle für den Bürger wichtigen Einrichtungen innerhalb kurzer Zeit auch zu Fuß erreichbar sein müssen. Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Kindergärten, Schulen und Behörden sollten alle im Umkreis von 15 Minuten liegen. Auch Arbeitsplätze, Freizeitangebote und Ausgehmöglichkeiten müssen sich in unmittelbarer Nähe befinden, um diesem Anspruch gerecht werden zu können. Jedes Viertel kann wie eine eigene, kleine Stadt funktionieren und somit einen leicht ländlichen Charakter bekommen. Auch der Einzelhandel kann von dieser Umstrukturierung profitieren. Wenn jedes Viertel zu einer eigenen Welt mit einer gut ausgebauten Infrastruktur umfunktioniert werden soll, werden zudem dringend Gebäude benötigt, die sowohl Geschäftsräume als auch Wohnmöglichkeiten bieten. Dies stellt eine völlig neue Herausforderung für den Immobilienmarkt dar, bietet aber zugleich auch eine große Bandbreite an Möglichkeiten, den Immobilienmarkt neu zu beleben.
15-min-Städte – Entwicklung neuer Wohnkonzepte
Bereits vorhandene Gebäude könnten durch Umbaumaßnahmen mehr Wohnraum als bisher bieten, neue Gebäude müssen für die gewerbliche Nutzung und gleichzeitig als Wohnraum geeignet sein. Denkbar wären auch kleinere Wohneinheiten, eventuell bereits möbliert, was gerade für junge Leute oder Singles verlockend sein dürfte. Da durch diese Planung einer Umwandlung in kleinere Wohneinheiten und kompakte Viertel auch der Immobilienmarkt beeinflusst wird, könnten Gebäude oder auch Eigentumswohnungen eine Wertsteigerung erfahren.
Eric Agnesa – pantera AG über Entwicklungen auf dem Markt von Serviced Apartments: Die aktuellen Trends der Gesellschaft immer im Blick entwickeln wir für Sie das richtige Wohnkonzept für Ihren Standort. Die pantera AG bietet Serviced Apartments für sowie ein Neues Wohnkonzept Serviced Living für moderne Senioren. Das neue Wohnkonzept Serviced Living für moderne Senioren bietet ein attraktives Wohn- und Lebenskonzept mit und für Senioren. Die Entwicklung eines neuen Wohn- & Servicekonzepts und vielleicht eines neuen Lebensstils?
publity AG bietet neue Bürokonzepte
Thomas Olek – Aufsichtsratschef beim Büroimmobilieninvestor publity AG und Vorstandvorsitzender von NEON Equity: Die Büros der Zukunft sind große offene Räume. Die Büros sollen auch nach den Erfahrungen von publity größer, grüner und sozialer und sollen noch besser erreichbar sein. Das Büro der Zukunft sieht größere Büroräume vor, die den Angestellten mehr Flexibilität bieten. Ein wichtiges Ausstattungsmerkmal für moderne Immobilien sind und anderem Glasfaseranschlüsse, die eine High-Speed-Internetverbindung ermöglichen. Die von der publity AG als Asset Manager verwalteten Bürogebäude Access Tower und Centurion Tower in Frankfurt, haben von der SAFE Asset Group, als erste Bürogebäude in Deutschland eine Shore-Gold-Zertifizierung erhalten.
15-min-Städte – Human centered design
Die Stadtgestalter schreiben auf ihrer Webseite: „Um das Konzept der 15-Minuten-Stadt umzusetzen, müssen Stadt- und Verkehrsplanung zusammen gedacht werden, denn in einer 15-Minuten-Stadt sollen für jeden Lebensmittelgeschäfte und Ärzte, Erholungsräume und Fitnessstudio, Arbeitsplatz und Schulen in einem Radius von 3 bis 4 km mit dem Rad oder 1 bis 1,5 km zu Fuß um seinen Wohnort liegen. Die bisher verfolgte Trennung von Wohn- und Gewerbegebieten würde zukünftig vermehrt zu Gunsten von durchmischten Stadtgebieten aufgeben. Neue Gebäude müssen für gewerbliche Nutzung und gleichzeitig als Wohnraum geeignet sein. Zukünftig würden Stadteile multifunktional sein, also gleichzeitig Wohn-, Büro- und Industrieviertel“.
15 Minute City Global Initiative – Agenda 2030 des Weltwirtschaftsforum
15-Minuten-Städtestrategie – diese Städte arbeiten an der Umsetzung:
- Paris – Ville du quart d’heure
- Hamburg
- Barcelona – Superilles
- Bocholt
- Nantes
- Oslo
- Madrid
- Melbourne
- Canterbury
- Brisbane
- Groningen
- Kopenhagen
- Utrecht
- Wien
- Berlin
- Bogotá
- Schanghai – 15-minutes community life circles
- 50 weitere chinesische Städte wollen das Konzept aufnehmen
- auch weitere amerikanische Städte beschäftigen sich mit dieser Vision
15-Minuten-Städtestrategie – von Carlos Moreno
Carlos Moreno – Professor an der Universität Sorbonne – erklärt das Konzept gegenüber Euronews Next: „Wir wollen, dass man in einer Stadt nicht mehr als 15 Minuten von seinem Wohnort entfernt ist, sei es, um zur Arbeit zu gehen, einzukaufen, die Gesundheitsversorgung in Anspruch zu nehmen, Kultur zu genießen oder sich zu entspannen“.
15-Minuten-Städte – zum Wohle von Mensch und Natur
Daniel Moser, Leiter der Transformative Urban Mobility Initiative (TUMI) sagt gegenüber dem Greenpace Magazin: „Wenn der Umkreis, in dem man sich bewegen kann, auf einmal stark begrenzt ist, wird natürlich die Qualität des eigenen Stadtviertels ganz relevant. Da, wo ich lebe, gibt es gar nicht das, was ich für meinen täglichen Bedarf brauche. Die Coronakrise führt uns die Schwachstellen der Stadt vor Augen, über die wir bislang hinweggesehen haben. So bekommen Projekte, die Städte lebenswerter machen sollen, auch mehr Rückendeckung von der Bevölkerung“. In der Initiative sind elf Partner zusammengeschlossen, darunter das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, die Kreditanstalt für Wiederaufbau und die UN-Habitat. Gemeinsam wollen sie die Mobilität zum Wohle von Mensch und Natur ändern.
15-Minuten-Städte – ein Konzept von Carlos Moreno
Das Portal Architonic schreibt über das Konzept: „Die Idee der 15-Minuten-Städte stammt von Carlos Moreno, einem Professor der Pariser Sorbonne, der die Lebensqualität in Städten verbessern wollte und sich dabei unter anderem von Jane Jacobs und ihrem Verständnis von Stadtvierteln als soziale Verbindungen inspirieren liess.
Denken Sie mal für einen Moment an die Stadt oder den Ort, in dem Sie leben. Wie lange brauchen Sie, um zu Fuss zum nächsten Lebensmittelgeschäft zu gehen? Befinden sich Ihre Schule oder Arbeitsstelle in der Nähe und sind fussläufig erreichbar? Wie sieht es mit einem öffentlichen Park, einer Arztpraxis, einer Kita oder anderen Orten aus, die Sie täglich besuchen? Während einige Städte bereits darüber nachgedacht haben, was es bedeutet, in unmittelbarer Umgebung all dieser Einrichtungen zu leben, sind andere dabei, neue Strategien der Stadtplanung zu entwickeln und ihre Viertel im Sinne einer „15-Minuten-Stadt“ fussgängerfreundlicher zu gestalten“.
The Line – NEOM die MEGA City – das Wohnprojekt der Zukunft
Weltweit arbeiten Bauunternehmen, Projektentwickler und Architekten an immer neuen Wohnprojekten für die Zukunft. The Line – Das Wohnprojekt NEOM soll die größte Stadt der Welt werden. NEOM die Mega-City – ein neues modernes und gigantisches Wohnprojekt – 170 Kilometer Lang und 200 Meter Breit werden. The Line die Stadt der Zukunft, die Mega-City – die Revolution der Zivilisation. In der Stadt der Zukunft gibt es keine Autos mehr. Versprochen wird, es würde nur 20 Minuten dauern, um von einem Ende der Stadt an das andere Ende zu kommen.
15-Minuten-Städte – die Kritik
Die Europaabgeordnete Christine Anderson im Interview mit „Epoch TV“ äußerte sie sich kritisch gegenüber den 15-Minuten-Städtestrategien. Sie sieht darin einen Schritt in Richtung stärkerer staatlicher Kontrolle über die Bevölkerung.: 15-Minuten-Städte führen zu „Verarmung und Versklavung aller Menschen“. Die Idee der 15-Minuten-Stadt mag für manche Menschen verlockend klingen. Andere erinnert das Konzept an die eher traumatischen Lockdowns wie zur Pandemiezeit vor zwei Jahren.
Die Debatte über 15-Minuten-Städte entfacht hitzige Diskussionen in sozialen Medien. Kritiker befürchten, dass die Umsetzung dieser Städte zu Problemen führen und die Freiheit der Menschen einschränken könnte. Einige glauben, dass die Idee in der Theorie großartig klingt, aber zum Problem werden würde, sobald die Regierung versuche, sie durchzusetzen. Eine Twitter-Nutzerin schrieb: „Eines Tages wirst du in deiner 15-Minuten-Stadt gefangen sein, auf eine Drohne warten, die dir deine süßsauren Käfer liefert, und versuchen, dich daran zu erinnern, wie es war, im Urlaub zu sein.“
Mit dem Rad zur Arbeit – das gab es bereits in der DDR
Das Portal „Zukunftswände“ beschreibt das Konzept – 15-min-Städte: „Mit dem Rad zur Arbeit fahren, in der Mittagspause mit dem ÖPNV ins Lieblingsrestaurant und abends zu Fuß ins Kino laufen: Die 15-Minuten-Stadt macht das möglich. Wie der Name schon sagt, geht es dabei darum, dass alle wichtigen Einrichtungen innerhalb von höchstens 15 Minuten erreicht werden können – und zwar ohne Auto. Stattdessen soll, ganz nach dem Prinzip einer Fahrradstadt, das Verkehrsmittel auf zwei Rädern hier im Fokus stehen.
Mit dem Rad zur Arbeit, und alle notwendigen Dinge direkt im Stadtviertel, Schulen, Kindergärten, medizinische Versorgung und Kaufhallen, das alles gab es bereits in vielen Städten der DDR. Alle Einrichtungen des täglichen Bedarfs waren innerhalb einer Viertelstunde mit dem Fahrrad oder zu Fuß erreichbar.
15-min-Stadt Oxford – Oxford Local Plan 2040
Der Fall Oxford: Für kontroverse Diskussionen sorgt der Fall in Oxford. Die Hauptstadt der Grafschaft Oxfordshire in England will das Konzept der 15-Minuten-Stadt als Teil der Strategie „Oxford Local Plan 2040“ umsetzen. In den sozialen Netzwerken kursieren seitdem Gerüchte, die Regierung wolle die Einwohner in dem 15-Minuten-Bezirk „einsperren“. Viele Medien stufen diese Meldungen als „Verschwörungstheorien“ ein. Das Konzept der 15-Minuten-Städte sorgte für heftige Schlagzeilen. Oxford wurde von diesen Zukunftsfantasien eingeholt.
Die Bürger fragten: Geht es wirklich nur um die Einschränkung des Verkehrs, und um Nachhaltigkeit? Oder wird hier unter dem Vorwand des Klimaschutzes ein Überwachungsstaat installiert, der den Bewegungsradius der Bürger begrenzt, um sie dann konsequent zu kontrollieren?
Carlos Moreno – die Vision der 15-min-Städte
*Auszug aus der Homepage (maschinelle Übersetzung): Unsere Weltstädte, überall auf dem Planeten, konzentrieren sich immer wieder auf den Kern menschlicher Aktivitäten, aber sie werden immer noch vom Paradigma des Ölzeitalters und seinen Auswirkungen auf Straßen und allgemeine Stadtplanung getrieben. Die Ära der allgegenwärtigen Autos, verbunden mit einem Lebensstil, der auf dem Besitz eines Fahrzeugs als Element des sozialen Status basiert, ist zwar noch vorhanden, aber ins Stocken geraten. In einer Zeit der deutlich sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels auf unser städtisches Leben wächst glücklicherweise das Bewusstsein dafür, dass es in unseren Städten aufgrund des dreifachen Effekts von Emissionen, die von Gebäuden, Wärme- und Kältenetzen erzeugt werden und allgegenwärtig sind, unmöglich geworden ist zu atmen benzinbetriebener Transport.
Wie können wir also die unumkehrbare Entwicklung einer urbanen Welt mit den entscheidenden Bedürfnissen nach echter Lebensqualität vereinbaren?
In der Tat muss der neue Chrono-Urbanismus im Mittelpunkt unserer Roadmap für die kommenden Jahre stehen. Deshalb müssen wir kreativ sein und uns einen anderen Lebensrhythmus vorstellen, vorschlagen und bauen, andere Wege, den städtischen Raum zu besetzen, um seine Nutzung zu verändern, um Zugang zu wesentlichen städtischen sozialen Funktionen zu erhalten. Um unsere Lebensqualität zu erhalten, müssen wir zweifellos andere Beziehungen zwischen diesen beiden wesentlichen Komponenten des städtischen Lebens aufbauen: Zeit und Raum. Es ist an der Zeit, von der Stadtplanung zur urbanen Lebensplanung überzugehen. Dies bedeutet, den noch stark monofunktionalen Stadtraum mit der Innenstadt und ihren verschiedenen Fachgebieten in eine polyzentrische Stadt zu verwandeln, die auf vier Hauptkomponenten basiert: Nähe, Vielfalt, Dichte und Allgegenwärtigkeit, um diese Lebensqualität zu bieten auf kurzen Wegen über die sechs wesentlichen urbanen sozialen Funktionen hinweg: Wohnen, Arbeiten, Versorgen, Pflegen, Lernen und Genießen.
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