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Die Bundesregierung hat einen Auftrag für den Einkauf von Flüssiggas an die am 1. Juni 2021 gegründete Gashändler-Gesellschaft Trading Hub Europe GmbH vergeben. Der Gashändler Trading Hub Europe soll wegen des Krieges in der Ukraine Flüssiggas im Umfang von 1,5 Milliarden Euro beschaffen. „Aufgrund der Dringlichkeit“ sei anders als sonst üblich der Haushaltsausschuss des Bundestags nicht vorab informiert worden, sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums. Die Bereitstellung des Geldes sei direkt vom Finanzministerium bewilligt worden.
Gashändler soll Flüssiggas kaufen
Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine hat die Bundesregierung einen Auftrag zum Flüssiggas-Ankauf in Höhe von 1,5 Milliarden Euro vergeben. Diese Summe sei dem Gashändler Trading Hub Europe zur Verfügung gestellt worden, sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums. Wörtlich hieß es: „Das Geld steht bereit.“ Der Kauf des Flüssiggases (LNG) werde kurzfristig passieren und die Lieferungen würden ebenso kurzfristig in Deutschland erwartet. Wo genau das Gas eingekauft werde, entscheide die Firma.
Auszug aus der Bundes-Pressekonferenz:
Frage einer Journalistin:
Beim wem hat die Bundesregierung für 1,5 Milliarden Euro Gas gekauft?
Dr. Robert Säverin – Pressereferent für die Bereiche Außenwirtschaftspolitik und Mittelstandspolitik – antwortet:
Nach kurzem blättern in den Unterlagen sagt er: „Ich kann bestätigen, dass die .. ähm .. hier steht es doch, dass die Bundesrepublik der Trading Hub Europe finazielle Mittel in Höhe von 1,5 Milliarden Euro zu Verfügung gestallt hat, zum Ankauf von Flüssiggas.
Nachfrage der Journalistin: Wer ist die Trading Hub Europe?
Die fragende Antwort von Dr. Robert Säverin: Die Trading Hub Europe ist ein Gashändler? Ja..
Eine weitere Nachfrage eines Journalisten dazu:
„Ist an die 1,5 Milliarden Euro gekoppelt, wo das Gas gekauft / wo es NICHT gekauft werden darf?“
Dr. Robert Säverin antwortet: „Ich werde dazu noch Informationen zusammenstellen, die ihnen allen zugänglich gemacht werden ..“
Wer ist die Trading Hub Europe GmbH
Auf der Webseite findet sich unter Unternehmenszweck:
Zum 1. Juni 2021 wurde die Gesellschaft Trading Hub Europe GmbH durch Kooperation der Netzgesellschaften bayernets GmbH, Fluxys TENP GmbH, GASCADE Gastransport GmbH, Gastransport Nord GmbH, Gasunie Deutschland Transport Services GmbH, GRTgaz Deutschland GmbH, Nowega GmbH, ONTRAS Gastransport GmbH, Open Grid Europe GmbH, terranets bw GmbH und Thyssengas GmbH gegründet.
Seit dem 1. Oktober 2021 ist die Trading Hub Europe GmbH Marktgebietsverantwortlicher für das gesamtdeutsche Marktgebiet Trading Hub Europe und betreibt das Marktgebiet im Sinne der „Vereinbarung über die Kooperation gemäß § 20 1b) EnWG zwischen den Betreibern von in Deutschland gelegenen Gasversorgungsnetzen“.
Die Gesellschafter des Unternehmens laut Webseite:
- bayernets GmbH
- Fluxys TENP GmbH
- GASCADE Gastransport GmbH
- Gastransport Nord GmbH
- Gasunie Deutschland Transport Services GmbH
- GRTgaz Deutschland GmbH
- Nowega GmbH
- ONTRAS Gastransport GmbH
- Open Grid Europe GmbH
- terranets bw GmbH
- Thyssengas GmbH
Der Erdgas-Preis steigt und erreicht täglich neue Höchstwerte
Schon vor dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte der Gaspreis in den vergangenen Monaten deutlich zugelegt, was auch in Deutschland die Kosten für Verbraucherinnen und Verbraucher und die Inflationsrate in die Höhe getrieben hatte. Ende 2021 lag der Preis noch bei rund 148 Euro je Megawattstunde. Zum Vergleich: Im langjährigen Mittel bewegte er sich laut Vergleichsportalen zwischen zehn und 25 Euro je Megawattstunde. Als Folge des Ukraine-Kriegs haben die Gas-Kosten in Europa einen historischen Höchststand erreicht und erstmals die Marke von 200 Euro pro Megawattstunde geknackt. Am wichtigen niederländischen Handelspunkt TTF wurde die Megawattstunde Erdgas am Freitag für 213,895 Euro gehandelt.
Russland ist ein wichtiges Herkunftsland für Rohstoffe. Bislang kommen rund 40 Prozent von Europas Erdgas-Importen aus Russland. Der Ukraine-Krieg wirkt sich deshalb auch auf die Energiemärkte aus und heizt Debatten über eine energiepolitische Neuausrichtung an.
Nord Stream2 stoppen
„Werde der Abschied von den klimaschädlichen Energieträgern Kohle, Gas und Öl noch weiter hinausgezögert, drohe der Welt „ein verheerendes Klimachaos“ mit immer heftigeren Extremwetterereignissen.“
Cem Özdemir hat sich für einen Stopp von NordStream2 ausgesprochen. Die deutsche Energie-Abhängigkeit von autoritären Herrschern – wie Russlands Präsident Putin und anderen müsse generell enden, betonte der deutsche Landwirtschaftsminster Özdemir.
Gleichzeitig sagt Antony John Blinken – Außenminister der Vereinigten Staaten:
Wir stoppen die Gas- und Ölkäufe aus Russland nicht, weil wir versuchen, den „Schmerz für uns“ zu minimieren.
Blinken: We’re Not Halting Gas and Oil Purchases from Russia Because We’re Trying to Minimize ‚Pain to Us‘
On Thursday’s broadcast of „CBS Evening News,“ Secretary of State Antony Blinken responded to a question on whether the United States will cut off ..
Erdgaslieferung aus Russland
Die Jamal-Pipeline verläuft von Russland durch Polen nach Deutschland und ist die wichtigste Pipeline für die Energieversorgung in Deutschland. Russland hatte zuletzt bekräftigt, dass trotz des Angriffs auf die Ukraine weiter gemäß den bestehenden Verträge Erdgas geliefert wird. In Deutschland wird jedoch befürchtet, dass Russland seine Gaslieferungen nach Europa stoppen könnte. Inzwischen soll es bei Erdgas-Lieferungen nach Deutschland durch die Jamal-Pipeline nach Angaben eines Netzbetreibers immer wieder zu großen Schwankungen kommen.
Bisher gibt es laut Bundeswirtschaftsministerium allerdings keine Probleme mit den Lieferungen. „Wir haben zurzeit keine Hinweise darauf, dass Russland seine Lieferverpflichtungen, was Energierohstoffe anbetrifft, nicht erfüllt“, sagte der Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums.
Verzicht auf Gaslieferungen aus Russland
Eine Mehrheit der Bundesbürger will auf Energielieferungen aus Russland verzichten. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv, die am Samstag veröffentlicht wurde, sind 61 Prozent der befragten Bundesbürger dafür, dass Deutschland und die EU auf Lieferungen von Gas, Öl und Steinkohle aus Russland verzichten, auch wenn dies zu höheren Preisen führt.
Kann Norwegen mit Gaslieferungen einspringen, wenn Nord Stream 2 scheitert
Jonas Gahr Støre – Staatsminister in Norwegen, erklärt dazu in einem Interview mit dem ZDF:
Wir sind bereits eingesprungen, wie gesagt, wir liefern ein Drittel des Gasbedarfs Deutschlands, aber wir drehen bei voller Kapazität. Wir haben keine Reserven, mit denen wir andere Dinge ersetzen könnten.
Fracking-Gas aus den USA
Der Vorsitzende der SPD-Europaabgeordneten, Jens Geier, warnt vor einer europäischen Fokussierung auf Gasimporte aus den USA. Erdgas werde in den Vereinigten Staaten unter „unter extrem umweltschädlichen Bedingungen“ mit der sogenannten Fracking-Methode gefördert. Am Montag soll der europäisch-amerikanische Energierat in Washington tagen.
Quelle: RND
Die US-Regierung will Gas nach Europa exportieren. Dafür wird gerade die Infrastruktur geschaffen: Insgesamt sind in Niedersachsen und Schleswig-Holstein drei Flüssiggas-Terminals geplant, um Schiffsladungen aus den USA zu empfangen.
Jetzt zeigen sich auch bei den Grünen Zweifel am LNG-Ausbau
Die Kritik am Flüssiggasterminal auf Rügen ruft selbst in den Reihen der Grünen Zweifler am Projekt auf den Plan. Die grüne Energieexpertin Lisa Badum fordert eine Korrektur der deutschen Gasimportstrategie.
Bei den Grünen im Bundestag gibt es Kritik am raschen Ausbau deutscher Importterminals für Flüssiggas (LNG). Von der Notwendigkeit neuer LNG-Terminals in Deutschland – wie im geplanten LNG-Beschleunigungsgesetz für Rügen vorgesehen – sei sie »klimapolitisch nicht überzeugt«, sagte die Obfrau im Ausschuss für Klimaschutz und Energie, Lisa Badum. Es brauche eine Korrektur der deutschen Gasimportstrategie.
Ein US-Experte meldet sich zu Wort: „Die Fracking-Operationen sind ausgenommen von US-Gesetzen, die die Öl- und Gasindustrie regulieren, und von Bundesgesetzen über gefährliche Abfälle.“
DLF-Sprecherin – Beitrag über US-Fracking: Mit steigenden Öl- und Gaspreisen gehe der Fracking-Boom – gerade in den USA – weiter. Klimaschutz? Der würde dabei zuweilen auf der Strecke bleiben. Pech. Menschenschutz? Die benachteiligte Bevölkerung in den Fördergebieten und rund um die Pipelines und LNG-Terminals würde eher eine untergeordnete Rolle im großen Getriebe spielen. Denn US-Präsident Joe Biden unterstützt den weiteren Ausbau und räumt alles aus dem Weg, was progressiv und freundlich wäre für Umwelt und Menschen, so zusammengefasst der Inhalt der Moderatoren-Einleitung.
USA – noch mehr Fracking trotz aller Folgen für das Klima und trotz einer Vergiftung der Bevölkerung in den Anbaugebieten. Für Unternehmen gäbe es keine Vorgaben für die CO2-Reduzierung trotz ambitionierter Klimaziele, die die USA einst in Paris unterzeichnet hatten.
Regulierung : 270.000 aktive Öl- und Gasbohrungen sollen alle fünf Jahre kontrolliert werden – aber auf je 1.500 kommt nur ein Inspekteur. New Mexico verfügt bei 60.000 Bohrlöchern im Jahr 2020 nur über neun Kontrolleure.
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Frieren für den Wohlstand? Das fordert der Eon-Aufsichtsratschef Karl-Ludwig-Kley im Gasnotfall. Die Industrie sollte im Falle eines Lieferstopps russischen Gases bevorzugt werden – auf Kosten der Verbraucher.
Er legt der Bundesregierung nahe, sich gut zu überlegen, „ob sie die Reihenfolge nicht umdreht und erst bei Privaten abschaltet und dann bei der Industrie“, sagte Kley im Interview mit dem „Manager Magazin“.
Insgesamt 20 Flüssiggastanker mit einer Kapazität von je 140.000 m³ sind von den USA Richtung Europa unterwegs. Gratulation an die Grünen! Diese Tankschiffe benötigen für die Überfahrt zu uns genau soviel Schweröl wie alle Fahrzeuge auf der Welt umgerechnet an Treibstoff in einem Jahr verbrauchen und das für den Transport von umweltschädlichen Fracking-Gas.
Panikstimmung an den Märkten
Befürchtet würden etwa eine technische Unterbrechung des Pipeline-Transports durch die Ukraine infolge von Kriegshandlungen, eine Liefer-Einstellung durch Russland oder ein Abnahmestopp durch die Importländer.
Gasmarktexperte Heiko Lohmann vom Energieinformationsdienst Energate bezeichnete den Preissprung als „reine Panikreaktion“. „Es hat nichts zu tun mit realen Gasflüssen, sondern ist rein basierend auf Ängsten, dass die Lieferungen aus Russland komplett zum Erliegen kommen“, sagte Lohmann der Deutschen Presse-Agentur. Transparenzportale im Internet verzeichneten am Montagvormittag anhaltend hohe Erdgasflüsse Richtung Europa, etwa durch die Pipeline Nord Stream oder am Übergabepunkt Velke Kapusany an der ukrainisch-slowakischen Grenze.
Auch Markus Barella vom Beratungsunternehmen First Energy sprach von einer „Paniksituation“.
ANNALENA BAERBOCK GIBT BEKANNT DAS EIN KOMPLETTER IMPORTSTOPP FÜR KOHLE, ÖL & GAS, AUS RUSSLAND GEPLANT IST
Der Preis für Erdgas ist in Europa – innerhalb eines Wochenendes um 60 Prozent in die Höhe geschnellt!
Noch am Freitag wurde die Megawattstunde Erdgas für 213,895 Euro gehandelt.
Bereits am Montag wurde wichtigen niederländischen Handelspunkt „TTF“ (Title Transfer Facility) eine Megawattstunde zeitweilig für 345 Euro gehandelt – ein Plus von rund 60 Prozent.