Künstliche Intelligenz und neuartige, digitale Recruiting-Strategien haben 2023 das Personalwesen dominiert. Die Relevanz dieser Punkte bleibt selbstverständlich auch im neuen Jahr unverändert – allerdings können Unternehmen in zahlreichen weiteren Bereichen vom technischen Fortschritt profitieren. Es folgt ein Einblick in die aktuellen Trends des digitalen Personalmanagements.

Die Rolle der Digitalisierung im HR-Bereich 

Die hohe Bedeutung der Digitalisierung wird von einem Großteil der beteiligten Arbeitnehmer erkannt. In einer Studie gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, dass sie ein sehr hohes Potenzial in der Digitalisierung im Personalwesen sehen, gefolgt von 29 Prozent, welche das Potenzial zumindest als hoch einstufen. Zufrieden mit dem aktuellen Stand ist allerdings nur jeder zehnte Mitarbeiter. Das Personalwesen kann also wie kaum ein anderer Unternehmensbereich von digitalen Tools und Automatisierungen profitieren. Bislang wird das Potenzial jedoch nicht umfänglich genutzt. Die größten Chancen ergeben sich durch die folgenden Vorteile:

 

  • Effizienzsteigerungen durch die Reduzierung administrativer Aufgaben
  • Zeitersparnis durch schnelle Kommunikation und digitale Aktenverwaltung
  • Transparenz, die die Sicherheit der Personaldaten durch moderne HR-Systeme verbessert
  • Flexibilität, denn Mitarbeiter können einfacher und von überall auf Personaldaten zugreifen

Um die Digitalisierung im Personalwesen voranzutreiben, sind die aktuellen Trends eine gute und schnell umsetzbare Inspiration. Die Umsetzung lohnt sich, denn vom digitalen HR-Management profitiert nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch alle Angestellten.

Künstliche Intelligenz und Prozessautomatisierung

Nach wie vor ist das Thema Nummer 1 in allen Unternehmen die Einführung von KI-Systemen in den unterschiedlichsten Bereichen. Aktuell nutzt in Deutschland bereits jedes achte Unternehmen künstliche Intelligenz – und zwar größtenteils in der Kundenbetreuung (z. B. Chatbots) und in der Verwaltung. KI-Bots wie ChatGPT helfen bei der Auswertung und dem Vergleich von mehreren Bewerbungen, bei Formulierungen in Stellenanzeigen oder auch im täglichen E-Mail-Austausch. Bereits jetzt unterstützen zudem zahlreiche Tools dabei, die Mitarbeiterproduktivität zu erhöhen und auf Anregungen einzugehen.

Auch in kleinen Unternehmen wird der Einsatz von KI viel diskutiert. Hier sind jedoch häufig grundlegende Strukturen im digitalen Personalwesen bisher nicht vorhanden. Ein guter Start für die Digitalisierung ist der nachfolgende Tipp.

Digitale Datenverwaltung und -speicherung

Um andere Schritte wie den Einsatz von KI oder die Auswertung von Daten nutzen zu können, ist die grundlegende Digitalisierung des Personalwesens der wichtigste Schritt. Dazu gehört die digitale Speicherung und Verwaltung von Mitarbeiterdaten sowie die größtenteils automatisierte Bearbeitung wichtiger Dokumente wie der Lohnabrechnung & Gehaltsabrechnung.

Die Verlagerung der gesamten Unternehmensverwaltung in digitale Programme spart bis zu 30 Prozent des anfallenden Aufwandes ein. Repetitive Aufgaben wie die Sortierung von Belegen oder Anfragen können an die in den Programmen integrierte künstliche Intelligenz abgegeben werden. In der Zukunft der Verwaltung erfüllen Mitarbeiter somit größtenteils eine Kontrollfunktion.

Weiterbildungen und Gesundheitsförderung mit digitalen Tools

Corporate Benefits spielen bei der Entscheidung potenzieller neuer Mitarbeiter für ein Unternehmen eine immer größere Rolle. Besonders prägnante Schlagwörter sind hier Work-Life-Balance, Stressmanagement und die Möglichkeit von Workations oder Homeoffice-Tagen. Die Digitalisierung schafft auch in diesen Bereichen der HR-Branche neue Möglichkeiten zur Gesundheitsförderung.

Die Gesundheit der Mitarbeiter ist eine Win-win-Situation. Sie unterstützt nicht nur das Wohlbefinden aller Angestellten, sondern fördert auch die Produktivität und reduziert anfallende Krankheitstage. Die Digitalisierung ermöglicht es, alle Mitarbeiter häufiger in ihrer Gesundheit zu unterstützen. Mögliche Angebote können sein:

 

  • Digitale Umfragen zur Mitarbeiterzufriedenheit und Auslastung
  • Virtuelle Seminare oder Kurse zu gesundheitlichen Themen
  • Förderung von Online-Coachings zu mentaler Gesundheit
  • Organisation gemeinsamer Team-Sporteinheiten

 

Wichtig: Bei all diesen Punkten handelt es sich um laufende Maßnahmen. Besonders Umfragen zum Arbeitspensum und der aktuellen Belastung sollten daher möglichst engmaschig durchgeführt werden.

Big Data und interne Auswertungen zur Entscheidungsfindung

Die vollständige Digitalisierung der Unternehmensverwaltung, auch im Personalbereich, öffnet im Nachgang unzählige neue Möglichkeiten und Chancen. Big Data spielt auch in den Human Resources eine entscheidende Rolle, gerade bei großen Betrieben und hohen Mitarbeiterzahlen. Unternehmen können durch die Verwendung von Big Data und People Analytics Daten in Echtzeit analysieren und auf deren Basis interne Abläufe verbessern und fundierte Entscheidungen treffen. Beispielsweise können durch Datenanalysen besondere Talente erkannt und gefördert werden.

Durch die Integration von Datenanalysen in die HR-Strategie können Unternehmen effizienter arbeiten, sich schneller an neue Gegebenheiten anpassen und zu einer proaktiven Personalentwicklung beitragen. Langfristig lassen sich hierdurch auch Auswirkungen auf die Mitarbeiterzufriedenheit und die Wettbewerbsfähigkeit am Markt feststellen.