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Betrüger setzten eine neue Masche ein, um über Amazon Betrug zu begehen. Dabei bekommt der Käufer sogar seine Ware und der Betrüger eine positive Bewertung. Das böse Erwachen kommt für Käufer und Verkäufer meistens erst Monate später, wie das Landeskriminalamt Niedersachsen vor kurzem mitgeteilt hat.
Amazon Betrug durch Fakeshops
Der E-Commerce Sektor boomt, davon profitiert besonders Amazon als größter Anbieter weltweit. Auf dem Amazon Marketplace können sich Händler anmelden, um ihre Waren über Amazon anzubieten und von der größeren Reichweite zu profitieren. Ein paar erfinderische Geister haben im letzten Jahr eine neue Amazon Betrug Masche erfunden, die erst vor kurzem bemerkt wurde. Besonders kleine und große Artikel zu Schnäppchenpreisen sind davon betroffen, um den Betrügern möglichst schnell viel Umsatz einzubringen.
Dabei handelt es sich nicht um das klassische Phishing, wie es schon länger bekannt ist. Das LKA Niedersachsen ist erst durch die Anfrage einer Bürgerin von der Masche erfahren und vermutet, dass diese seit Sommer 2022 aktiv umgesetzt wird. Die Betrüger machen sich die Popularität und Seriosität von Amazon zunutze, um eigene Produkte zu platzieren. Häufig sind es Elektroartikel wie TV-Geräte, Smartphones oder Computer, die die Käufer mit Schnäppchenpreisen locken. Ebenfalls beliebt sind Artikel, die aufgrund der aktuellen Nachfrage bei Amazon selbst kaum noch zu haben sind.
Die Methode blieb so lange unentdeckt, da die Käufer ihre Ware erhalten haben und erst Monate später Mahnungen und Zahlungsaufforderungen erhielten, obwohl die Käufer bereits über Amazon bezahlt hatten. Das Geld liegt bei den Betrügern, die Ware beim Käufer und der echte Verkäufer hat nie Geld gesehen.
So funktioniert der neue Amazon Betrug
Die Betrüger übernehmen einen bereits bestehenden Shop durch Phishing oder andere Methoden und stellen dort diverse Waren ein. Im Vergleich zu anderen Angeboten, ist der Amazon Betrug ein Schnäppchen, sodass viele zuschlagen. Alle Preise und Kategorien können davon betroffen sein, z.B. ein Smartphone für 500 Euro statt 700 Euro oder Werkzeug für 35 Euro statt 55 Euro. Der Artikel wird regulär über Amazon gekauft und auch über die bei Amazon hinterlegten Daten bezahlt vom Kunden bezahlt. Also ein identischer Ablauf mit den regulären Artikel des gleichen Händlers.
Die Täter bekommen von Amazon alle nötigen Daten, um die gewünschten Artikel bei anderen Internethändlern auf die Adresse des Kunden zu bestellen. Nur die E-Mail-Adresse ändern die Betrüger, damit der Kunde keinen Kontakt zu den anderen Internethändler hat. Die Bestellung, Rechnung und Versandbestätigung werden per E-Mail an die Betrüger verschickt, sodass der Amazon Kunde nichts davon mitbekommt. Dieser erhält nur die bestellte Ware und die Bestellung ist für den Kunden erfolgreich abgelaufen. Würde man Adresse und Name vom Absender auf dem Paket vergleichen, könnte man stutzig werden, aber ein abweichender Absender wäre in der vernetzten Welt wahrscheinlich gar nicht so verdächtig bei den meisten Artikeln, wenn es überhaupt jemanden auffallen würde.
Da der Kunde zufrieden ist, zahlt Amazon das Geld auch mit Freude an die Betrüger aus und der Fakeshop bleibt weiterhin bestehen. Der Verlierer beim neuen Amazon Betrug ist erst mal der andere Internethändler, der die Ware verschickt hat. Nach diversen Zahlungsaufforderungen per E-Mail kommt irgendwann Post an den ahnungslosen Käufer. Das LKA vermutet, dass die meisten Käufer die Zahlungsaufforderung per Post eher für einen Betrug halten, da von ihrer Seite aus ja alles erledigt ist. Durch die langen Zeiträume zwischen den Mahnungen, haben die Betrüger ein leichtes Spiel unentdeckt zu bleiben. Das LKA Niedersachsen verweist auf ein zivilrechtliches Verfahren zwischen den betroffenen Partien, um die Situation zu klären und bezieht selbst keine Stellung dazu. Ob Amazon zur Verantwortung gezogen werden kann, scheint auch unklar zu sein.
Betrug erkennen und dagegen schützen
Wie kann man sich vor Betrugsmaschen schützen? Die Bewertungen vom Shop sollten natürlich überprüft werden, aber das ist kein sicheres Indiz für einen seriösen Shop, da die Mahnfristen so lange sind und die Betrüger auch positive Bewertungen von regulären Käufern bekommen. Der wichtigste Punkt ist, bei Schnäppchen vorsichtig sein und den Absender noch einmal überprüfen. Auf Amazon können Sie die Daten und das Impressum des Shops überprüfen und diese mit dem Absender vergleichen. Wenn ein Shop plötzlich sein Angebot ändert, könnte das ebenfalls ein Hinweis auf ein Amazon Betrug sein. Viele Händler geben auf Amazon die eigene Webseite an. Diese kann z.B. zusätzlich unter www.fakeshopfinder.de überprüft werden, einzelne Amazon Anbieter lassen sich leider noch nicht überprüfen.
Das alles ist sehr mühsam für einen normalen Käufer, der meistens schon genug Zeit mit dem Vergleichen von Preisen verbringt. Für die Zukunft kann man hoffen, dass Amazon die eignen Maßnahmen verbessert, um Betrüger zu erkennen. Der eigentliche Fehler ist aber bei dem Händlerkonto auf Amazon zu suchen, da die Amazon Betrüger in der Lage waren das Konto zu übernehmen und dazu auch noch Geld zu bekommen. Das LKA verweist auf zusätzliche Sicherungsmethoden für das Händlerkonto auf Amazon Marketplace. Eine 2-Faktor-Authentifizierung sollte Standard sein, auch wenn das Konto geschäftlich durch mehrere Partien benutzt wird und es dadurch mühsamer wird.
Das LKA berichtet von einer Mitarbeiterin eines betroffenen Shops. Die Artikel werden auch auf anderen Verkaufsplattformen wie Ebay, Amazon usw. angeboten. Dies sei aber nur ein kleiner Teil gewesen. Zudem haben sich einige Fakeshopbetreiber als angebliche Partnershops ausgegeben. Wie Sie ihr eigenes Amazon FBA Händlerkonto eröffnen, erfahren Sie hier.
(TB)
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