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Stromabschaltungen in deutschen Städten – um die Gefahr eines großflächigen Blackouts zu vermeinden. Darüber spricht der Vorstandsvorsitzende des Energieversorgers Eon. Es könnte kontrollierte Stromabschaltungen ganzer Städten in Deutschland geben, kurzerhand könnte der Strom abgestellt werden.
Stromabschaltungen – wenn der Kollaps droht
Wenn ein Kollaps drohten könnte, so der Vorstandsvorsitzende des Energieversorgers Eon, Leonhard Birnbaum, könnte es notwendig werden, ganze Städte bewusst vom Stromnetz zu trennen, um einen Kollaps des gesamten Systems zu vermeiden. „Bevor die Lichter überall ausgehen, schalten wir sie nur in einer Stadt aus“, sagte Birnbaum im November im Rahmen eines Gesprächs mit dem Handelsblatt. Der Ausbau der erbeuerbaren Energien in Deutschland bleibt nicht ohne Wirkung. Der Fokus auf Windräder und Solarstrom führt zu einer starken Schwankungsanfälligkeit des Stromnetzes in Deutschland. Die herkömmlichen Grundversorger wie Atom-, Kohle- oder Gaskraftwerke versorgen rund um die Uhr die Verbraucher mit dem benötigten Strom. Strom aus Wind- und Sonnenkraft unterliegt natürlichen Schwankungen. Bleibt der Wind aus oder scheint die Sonne nicht, liefern diese Anlagen keinen Strom – egal, wie viele man davon aufgebaut hat. Aus diesem Grund ist es notwendig Kraftwerke in Reserve zu halten, damit diese sofort liefern können.
Keine Reserven mehr im deutschen Stromnetz
Leonhard Birnbaum (Eon) beschreibt die Risiken mit deutlichen Worten: „Es gibt praktisch keine Reserven mehr im Netz. In den vergangenen zehn Jahren habe das Netz den Zuwachs von Erneuerbaren Energien noch verkraften können. Aber jetzt sind wir einfach an der Leistungsgrenze.“
Die Energie-Probleme in Deutschland nehmen nicht ab, ganz im Gegenteil: ..durch den insgesamt stark steigenden Strombedarf – eine Folge des politisch vorgegebenen Fahrplan hin zu mehr Elektromobilität und der Umstellung der Heizungsanlagen für den Verbraucher (Öl, Gas und nun auch Holz sollen verboten werden). Auch die Nachfrage aus der Wirtschaft steigt weiter stark an. Leonhard Birnbaum (Eon) warnt vor einem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. „Wir werden die Energiewende hinbekommen. Die Frage ist nur, zu welchen Preis. Es ist existenziell für die deutsche Wirtschaft, dass Energie auch künftig noch zu wettbewerbsfähigen Preisen verfügbar ist. Wir dürfen die Industrie nicht mit hohen Energiepreisen aus dem Land jagen.“
Die Versorgung muss an jedem Tag gesichert sein
Aktuell in 2022 hatte Deutschland in einer Woche beispielsweise 27 Prozent erneuerbaren Strom im Netz und 72 Prozent konventionell erzeugten Strom. Leonhard Birnbaum (Eon): „Selbst wenn in unserem Land dreimal mehr Windkraft installiert wäre, wüsste ich nicht, wie wir in einer solchen Woche ohne Kohle, Kernenergie und Erdgas auskommen würden. Wenn Kohle- und Atomenergie komplett vom Netz gehen, entsteht eine gigantische Lücke, die gefüllt werden muss. Und zwar aus einer Quelle, die zuverlässig liefert. Wir brauchen nicht nur im Durchschnitt eines Jahres genug Strom, sondern an jedem einzelnen Tag. Das ist die große Herausforderung, die von vielen unterschätzt wird.“
Leonhard Birnbaum (Eon) über das deutsche Gas-Problem. „Wir glauben, wir brauchen russisches Gas. Punkt. Insbesondere, wenn wir jetzt auch noch mehr auf Gas setzen, weil wir die Kohle abschalten wollen. Dann sollten wir nicht darüber nachdenken, wie wir das ohne russisches Gas machen“. Auch vor dem Hintergrund, das Norwegen die Gaslieferungen nach Deutschland zurückfahren musste. (AH)
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Regierungspapier zeigt, welche Folgen ein EU-Aus von russischer Steinkohle hätte — „Vorräte reichen vier bis sechs Wochen“
„Ein kurzfristiger Importstopp für russische Steinkohle könnte erhebliche Folgen haben für Deutschland. Das zeigt ein Regierungsbericht für den Wirtschaftsausschuss des Bundestages.
Die deutschen Kohlevorräte würden insbesondere bei der Energieerzeugung und in der Industrie nur begrenzt reichen.
Deshalb müsste die Bundesnetzagentur die Steinkohle rationieren und entscheiden, in welchen Kraftwerken sie verwendet werden dürfte. Bei der Stromversorgung würden dadurch Engpässe drohen.“