HR Kennzahlen sind für Unternehmen wichtig. Sie zu kennen und richtig auszuwerten – das ist noch wichtiger.
Für Unternehmen in Deutschland sind die Personalkosten der größte Kostenfaktor überhaupt. Sie entscheiden maßgeblich darüber, ob Ihr Unternehmen wirtschaftlich arbeitet.
Als Firmeninhaber oder Führungskraft mit Personalverantwortung sollten Sie die Personalwirtschaft nicht dem Zufall überlassen, sondern sich regelmäßig mit Ihren aktuellen HR Kennzahlen befassen, um im Sinne des Unternehmens Korrekturen vorzunehmen.
HR-Kennzahlen – Das Wichtigste in Kürze:
Personal kostet Geld. HR-Kennzahlen sind wichtige Instrumente für Unternehmen, um Personalwirtschaft und Effizienz der Mitarbeiterstrategien zu bewerten.
Wichtige HR-Kennzahlen sind:
Fluktuationsrate: Zeigt die Abwanderung von Mitarbeitern an und kann auf interne Probleme hinweisen.
Krankheitsquote: Misst den Anteil der Krankheitstage und kann Handlungsbedarf zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen anzeigen.
Time-to-Hire: Zeigt die durchschnittliche Dauer einer Stellenbesetzung und hilft, die Effizienz in Rekrutierungsprozessen zu steigern.
Personalkostenquote: Misst den Anteil der Personalkosten am Umsatz und gibt Einblicke in die Wirtschaftlichkeit des Personaleinsatzes.
Engagement-Rate: Reflektiert Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit.
Geschlechterverhältnis: Zeigt Diversität im Unternehmen.
Schulungsquote: Erfasst den Anteil der Mitarbeiter, die an Weiterbildungen teilnehmen, und spiegelt die Investition in die Mitarbeiterentwicklung weiter wider.
Es gibt noch weitere Kennzahlen zur Produktivität, Lohn- und Gehaltsentwicklung, Personalführung und Personalstruktur, die tiefere Einblicke in die Effizienz und das Management der Personalabteilung geben.
HR-Kennzahlen: Ein Leitfaden mit praktischen Beispielen
HR-Kennzahlen (Human Resources-Kennzahlen) sind unverzichtbare Werkzeuge, um die Effektivität und Effizienz der Personalabteilung zu messen und strategische Entscheidungen zu unterstützen.
Sie bieten Einblicke in die Mitarbeiterleistung, -zufriedenheit und -entwicklung und helfen, Schwachstellen in der HR-Strategie zu identifizieren. Auch geben diese Zahlen einen Hinweis, welcher Führungsstil bei der Mitarbeiterführung angebracht ist.
Fluktuationsrate
Beschreibung
Die Fluktuationsrate zeigt den Anteil der Mitarbeiter, die das Unternehmen innerhalb eines bestimmten Zeitraums verlassen haben.
Eine hohe Fluktuationsrate deutet auf Probleme im Unternehmen hin, wie Unzufriedenheit, geringe Karrierechancen oder schlechte Führung.
Anwendung
Mit dieser Kennzahl kann das HR-Team untersuchen, warum Mitarbeiter das Unternehmen verlassen und Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung ergreifen, z.B. durch Exit-Interviews oder eine Verbesserung der Arbeitsplatzbedingungen.
Formel
Fluktuationsrate=(Anzahl der ausgeschiedenen Mitarbeiter/Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl)×100
Beispiel
Ein Unternehmen hat zu Jahresbeginn 500 Mitarbeiter und verliert im Laufe des Jahres 50 Mitarbeiter. Die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl liegt bei 500.
Die Fluktuationsrate wäre: (50/500)×100=10%
Krankheitsquote
Beschreibung
Die Krankheitsquote misst den Anteil der Krankheitstage im Verhältnis zu den insgesamt verfügbaren Arbeitstagen.
Eine hohe Krankheitsquote kann auf Probleme wie schlechte Arbeitsbedingungen oder mangelnde Work-Life-Balance zurückzuführen sein.
Anwendung
Die Krankheitsquote kann signalisieren, ob gesundsfördernde Maßnahmen, wie ergonomische Arbeitsplätze oder Programme zur Gesundheitsförderung, notwendig sind.
In einem Jahr kommen bei 200 Mitarbeitern insgesamt 1.000 Krankheitstage zusammen. Die gesamte Anzahl der Arbeitstage beträgt 50.000.
Diese Krankheitsquote ergibt sich: (1000/50000)×100=2%
Time-to-Hire (Besetzungsdauer)
Beschreibung
Die Time-to-Hire-Kennzahl gibt die durchschnittliche Zeit an, die erforderlich ist, um eine Stelle zu besetzen. Eine hohe Time-to-Hire kann auf ineffiziente Rekrutierungsprozesse hinweisen.
Anwendung
Durch Optimierungen im Rekrutierungsprozess, wie die Verbesserung der Stellenausschreibungen oder die Nutzung digitaler Bewerbungstools, kann die Time-to-Hire reduziert und das Unternehmen wettbewerbsfähiger gemacht werden.
Formel
Zeit bis zur Einstellung=Gesamtdauer aller Einstellungsprozesse/Anzahl der Neueinstellungen
Beispiel
In einem Quartal benötigte das HR-Team insgesamt 600 Tage, um 20 Positionen zu besetzen.
Die durchschnittliche Time-to-Hire beträgt: 600/20=30 Tage
Personalkostenquote
Beschreibung
Die Personalkostenquote misst den Anteil der Personalkosten am Gesamtumsatz. Sie ist ein Indikator für die Effizienz des Personaleinsatzes und die Rentabilität des Unternehmens.
Anwendung
Die Personalkostenquote hilft, die Effizienz der Personalkosten zu bewerten. Ein hoher Wert signalisiert, dass Maßnahmen zur Reduzierung der Personalkosten oder zur Steigerung der Produktivität notwendig sind.
In einem Jahr beträgt der Umsatz eines Unternehmens 10 Millionen Euro und die Personalkosten 2 Millionen Euro.
Die Personalkostenquote beträgt: (2.000.000/10.000.000)×100=20%
Engagement-Rate
Beschreibung
Die Engagement-Rate misst, wie stark die Mitarbeiter in das Unternehmen eingebunden sind und wie hoch ihre Motivation und Zufriedenheit ist.
Diese Kennzahl wird häufig durch Mitarbeiterbefragungen erfasst.
Anwendung
Hohe Engagement-Werte bedeuten eine starke Mitarbeiterbindung und Motivation, was sich positiv auf die Produktivität und die Innovationskraft auswirkt.
Maßnahmen wie Anerkennungsprogramme oder Teambuilding-Events können die Mitarbeiterzufriedenheit und damit die Engagement-Rate steigern.
Formel
Da die Engagement-Rate oft eine subjektive Einschätzung ist, wird sie durch Befragungen und entsprechende Skalen (z. B. 1-5) berechnet.
Beispiel
In einer Umfrage geben 80 % der Mitarbeiter an, dass sie sich stark mit ihrem Unternehmen verbunden fühlen (Wert 4 oder höher auf einer Skala von 1-5). Die Engagement-Rate beträgt somit 80 %.
Geschlechterverhältnis
Beschreibung
Diese Kennzahl zeigt das Geschlechterverhältnis im Unternehmen und kann Einblicke in die Diversität und Gleichstellung im Unternehmen geben.
Anwendung
Diese Kennzahl hilft bei der Förderung einer vielfältigen Arbeitsplatzkultur. Unternehmen mit einem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis sind oft innovativer und erzielen bessere Leistungen.
Formel
Geschlechterdiversitätsquote=(Anzahl der Frauen/Gesamtanzahl der Mitarbeiter)×100
Beispiel
In einem Unternehmen mit 200 Mitarbeitern gibt es 80 Frauen.
Die Geschlechterdiversitätsrate beträgt: (80/200)×100=40%
Schulungsquote
Beschreibung
Die Schulungsquote gibt an, wie viel Prozent der Mitarbeiter jährlich an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen.
Sie ist ein Indikator für die Förderung der Mitarbeiterqualifikation und -entwicklung.
Anwendung
Eine hohe Schulungsquote signalisiert, dass das Unternehmen in die Entwicklung seiner Mitarbeiter investiert.
Das fördert nicht nur die Mitarbeiterbindung, sondern kann auch zur Steigerung der Produktivität beitragen.
Formel
Schulungsquote=(Anzahl der geschulten Mitarbeiter/Gesamtanzahl der Mitarbeiter)×100
Beispiel
In einem Unternehmen mit 150 Mitarbeitern nehmen 45 an Schulungen teil.
Die Schulungsquote beträgt:(45/150)×100=30%
Weitere HR Kennzahlen (KPI)
Umso größer ein Unternehmen ist, desto wichtiger ist es noch weitere KPI’s in die betriebswirtschaftliche Betrachtung einzubeziehen und entsprechende Schlüsse daraus zu ziehen.
HR Kennzahlen
Produktivität
Umsatz/Mitarbeiter
Gewinn/Mitarbeiter
Personalkosten/Mitarbeiter
Kosten/Mitarbeiterstunde
Ausfallquote/Mitarbeiter
Ausfallkosten/Mitarbeiter
Produktivität/Organisationseinheit
Produktivität/gesamtes Personal
Lohn und Gehalt
Lohn und Gehalt
Durchschnittliche Kosten/Überstunde
Betriebliche Personalkosten
Entwicklung Überstundenzahl
Durchschnittliches Gehalt/Position
Lohn-und Gehaltsentwicklung/Organisationseinheit
Personalabteilungskosten/Mitarbeiter
Personalführung
Anzahl unterstellter Mitarbeiter/Führungskraft
Erreichte Ziele/Führungskraft
Anzahl Fördermaßnahmen/Organisationseinheit
Anzahl Führungskräfte-Coachings
Anzahl der gemeldeten Mobbingfälle
Anzahl disziplinarischer Maßnahmen
Fluktuationsrate der Führungskräfte
Betriebszugehörigkeit/Führungskraft
Personalbedarf
Bekannte Personalveränderungen durch Abgänge
Voraussichtliche Personalveränderungen durch Abgänge
Versetzungsquote
Personalstruktur
Personalbestand/Organisationseinheit
Altersstruktur und Durchschnittsalter
Männer- und Frauenquote
Anteil von Mitarbeitern mit Behinderung
Personalentwicklung
Struktur der Mitarbeiterqualifkationen
Anzahl an Weiterbildungen/Mitarbeiter
Weiterbildungskosten/Mitarbeiter
Weiterbildungsdauer/Mitarbeiter
Ausbildungsquote
Übernahmequote von Auszubildenden
Personalfreisetzung
Bruttofluktuationsrate
Nettofluktuationsrate
Fluktuationsrate je Organisationseinheit
Fluktuationsrate je Position
Frühkündigungsquote
Eigenkündigungsquote
Kündigungsquote nach Dauer der Betriebszugehörigkeit
Kündigungsgründe/Organisationseinheit
Kündigungsgründe bei Führungskräften
Kündigungsgründe durch Betrieb
Freisetzungsgründe/Organisationseinheit
Pensionierungen nach Altersklassen
Anteil vorzeitiger Pensionierungen
Recruiting
Einstellungsquote
Kosten/Einstellung
Bewerbungsdurchlaufzeit
Bewerber/Stellenausschreibung
Eingeladene Bewerber je Stelle
Absagequote
Kosten je Rekrutierungskanal
Zeitaufwand/Rekrutierungskanal
Einstellungen/Rekrutierungskanal
Anteil der Rekrutierungskanäle
Anzahl der Initiativbewerbungen
Übernahmequote nach Probezeit
Wie steht es eigentlich um Ihre Reputation im Internet?
Auf der Suche nach neuen Kunden und Geschäftspartnern gehört die Recherche nach der Reputation des Finanzpartners im Internet zu den wichtigen Informationsquellen. Schlechte Bewertungen im Internet sind für Unternehmen existenzbedrohend. Für ein Unternehmen bedeutet dies, dass es ständig um den guten Ruf (die Reputation) kämpfen muss.
Das Unternehmen SQUAREVEST unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) dabei, Ihren guten Ruf im Internet zu sichern und gleichzeitig eine hohe Sichtbarkeit in den Google-Suchergebnissen zu erzielen.
Informieren Sie sich hier über das Starterpaket Reputationsmanagement und machen Ihr Unternehmen bekannter.
Heino Zießnitz
Redakteur
Als Küchenmeister und Veranstaltungskaufmann in Berlin bin ich auch als Marketing- und Strategieberater sowie Finanzjournalist tätig, mit Fokus auf ETFs und alternative Investments. Meine Leidenschaft für Berlin, Familie, Wein und Reisen prägt meine Arbeit.
Noch kein Kommentar vorhanden.