Inklusion vs. Integration: Ein wichtiger Unterschied 

Im gesellschaftlichen Diskurs über Gleichberechtigung und Teilhabe tauchen die Begriffe „Inklusion“ und „Integration“ häufig gemeinsam auf. Obwohl sie oft synonym verwendet werden, gibt es grundlegende Unterschiede, die besonders im Kontext der Diversität auch am Arbeitsplatz von Bedeutung sind.

Inklusion und Integration beschreiben die Art und Weise, wie Menschen mit verschiedenen Hintergründen und Fähigkeiten in Gemeinschaften oder Arbeitsumgebungen einbezogen werden. Doch wo liegen die Unterschiede, und warum ist es so wichtig, diese zu verstehen?

Was bedeutet Integration?

Integration hat die Aufgabe Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen in bestehende Strukturen und Systeme einzubinden. Es wird von der Gemeinschaft erwartet, dass sich diese Personen anpassen, und sich erfolgreich in die Lebensweise der dominanten Kultur zu integrieren.

Integration geht davon aus, dass die Person außerhalb der Norm steht und es daher besondere Maßnahmen erfordert, um in das System aufgenommen zu werden.

Integration – Die Balance zwischen Anpassung und Zugehörigkeit

Integration wird oft im Zusammenhang mit Migranten und der Eingliederung in die Gesellschaft oder den Arbeitsmarkt diskutiert. Während Inklusion den Fokus darauf legt, dass sich alle Menschen gleichwertig und respektiert fühlen, bezieht sich Integration eher auf den Prozess der Anpassung einer Person an eine bestehende Struktur.

Der Unterschied zur Inklusion besteht darin, dass bei der Integration der Anpassungsprozess stärker betont wird, während bei der Inklusion die Anpassung der Umgebung an die Vielfalt der Menschen im Vordergrund steht.

Beispiele für Integration am Arbeitsplatz

Sprachkurse

Ein Unternehmen stellt neue Mitarbeiter mit Migrationshintergrund ein und bietet ihnen Sprachkurse an, damit sie die Landessprache schneller erlernen und sich besser in das bestehende Arbeitsumfeld integrieren können. Die neuen Mitarbeiter müssen sich an die Kommunikationserwartungen der Mehrheit anpassen, um in ihrem Beruf erfolgreich zu werden.

Kulturtraining 

Unternehmen, die internationale Fachkräfte anwerben, bieten häufig kulturelle Schulungen an, um den neuen Mitarbeitern die Bräuche und Verhaltensweisen der dominanten Unternehmenskultur zu vermitteln. Diese Schulungen helfen den neuen Mitarbeitenden, sich an die bestehenden Normen des Unternehmens anzupassen, Zusammenhänge zu verstehen und so effektiver im Team zu arbeiten.

Arbeitszeiten für Eltern

Ein Unternehmen kann Arbeitszeiten oder flexible Arbeitsmodelle für Eltern anbieten, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen. Während die Mitarbeiter flexible Modelle nutzen können, wird von ihnen dennoch erwartet, dass sie sich an die bestehenden Arbeitsprozesse und Anforderungen anpassen.

Menschen mit Behinderung

Wenn ein Unternehmen Menschen mit Behinderungen einstellt, sollte es spezielle Hilfsmittel, wie zum Beispiel höhenverstellbare Tische oder Bildschirmlesegeräte anbieten. So können die Mitarbeiter ihre Arbeit entsprechend den Anforderungen des Unternehmens erledigen.

Benachteiligte Gruppen

Unternehmen können Mentoring-Programme für Mitarbeiter aus benachteiligten Gruppen (Menschen mit Migrationshintergrund oder Frauen in technikdominierten Berufen) einführen, um ihnen zu helfen, sich an die Unternehmensstrukturen und -kulturen anzupassen. Hier liegt der Schwerpunkt darauf, dass diese Personen die Fähigkeiten entwickeln, die vom Unternehmen erwartet werden.

Ältere Mitarbeiter

Ältere Mitarbeiter, die möglicherweise Schwierigkeiten haben, mit technologischen Entwicklungen Schritt zu halten, erhalten spezielle Schulungen, um sich an die neuen Anforderungen am Arbeitsplatz anzupassen. Hier bleibt der Arbeitsprozess unverändert. Der Fokus liegt auf der Anpassung der Mitarbeiter an moderne Technologien.

Religiöse Gepflogenheiten

Unternehmen können beispielsweise Gebetsräume für muslimische Mitarbeitende bereitstellen. Natürlich müssen die Gebetszeiten so gestaltet werden, dass sie nicht mit den üblichen Arbeitszeiten kollidieren und die Arbeit nicht darunter leidet.

Diversitäts-Richtlinien

Manche Unternehmen haben Diversitätsrichtlinien, um mehr Menschen aus unterschiedlichen ethnischen oder sozialen Hintergründen zu integrieren, ohne dabei die bestehenden Hierarchien oder Unternehmensstrukturen grundlegend zu verändern. Die Mitarbeiter werden ermutigt, sich anzupassen, um in der bereits vorhandenen Unternehmenskultur zu wachsen und erfolgreich zu werden.

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Was bedeutet Inklusion?

Inklusion hingegen geht einen Schritt weiter: Es geht nicht nur darum, Menschen in ein bestehendes System zu integrieren, sondern dieses System selbst so zu gestalten, dass alle von Anfang an gleichberechtigt teilhaben können.

Hier liegt der Schwerpunkt darauf, Barrieren abzubauen und eine Umgebung zu schaffen, in der Vielfalt selbstverständlich ist. Inklusion bedeutet, dass eine Gemeinschaft oder ein Unternehmen bereit ist, sich selbst zu verändern, um Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Fähigkeiten und Perspektiven einzubeziehen.

Am Arbeitsplatz bedeutet Inklusion, dass Unternehmen ihre Strukturen und Kulturen umgestalten, um zu ermöglichen, dass jeder – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion, körperlichen Fähigkeiten oder sexueller Orientierung – die gleichen Chancen hat.

Beispiele für Inklusion am Arbeitsplatz

Hier sind einige Beispiele für gelebte Inklusion am Arbeitsplatz:

Barrierefreie Arbeitsumgebungen

In inklusiven Unternehmen werden Arbeitsplätze von vornherein so gestaltet, dass sie für alle Mitarbeiter zugänglich sind.

Das umfasst u.a.:

  • rollstuhlgerechte Zugänge
  • behindertengerechte Toiletten
  • ergonomische Arbeitsplätze ohne Behinderungen
  • technische Hilfsmittel, wie z.B. Bildschirmlesegeräte für sehbehinderte Menschen.

Wichtig dabei ist, dass diese Maßnahmen für alle Mitarbeiter zugänglich sind und nicht als „Sonderlösung“ betrachtet werden.

Flexibles Arbeiten für unterschiedliche Bedürfnisse

Inklusion bedeutet auch, dass verschiedene Lebenssituationen berücksichtigt werden. Unternehmen bieten flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Möglichkeiten oder Teilzeitmodelle an, die den Bedürfnissen von Eltern, Menschen mit chronischen Erkrankungen oder pflegenden Angehörigen gerecht werden. Dies geschieht, ohne dass diese Mitarbeiter benachteiligt oder stigmatisiert werden.

Diversität in Führungspositionen

In inklusiven Unternehmen wird darauf geachtet, dass auch Führungsebenen divers aufgestellt sind. Es gibt gezielte Programme, um sicherzustellen, dass Menschen aus unterrepräsentierten Gruppen – wie Frauen, Menschen mit Behinderungen oder ethnische Minderheiten – gleiche Chancen auf Führungspositionen haben.

Hier geht es nicht nur um die symbolische Besetzung von Positionen, sondern um echte Teilhabe und die Einbringung verschiedener Perspektiven in Entscheidungsprozesse.

Inklusive Unternehmenskultur und Training

Inklusion am Arbeitsplatz erfordert eine aktive Auseinandersetzung mit Vorurteilen und Diskriminierung. Unternehmen, die Inklusion leben, bieten regelmäßige Schulungen zu Themen wie Unconscious Bias, Antidiskriminierung und kulturelle Sensibilität an, um das Bewusstsein der Mitarbeitenden für Diversität und Inklusion zu schärfen. Diese Maßnahmen helfen, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich jeder wertgeschätzt fühlt.

Genderneutrale Sprache und Einrichtungen

Ein inklusives Unternehmen achtet darauf, dass in der Kommunikation geschlechtergerechte und inklusive Sprache verwendet wird. Auch die Installation von genderneutralen Toiletten und Umkleidebereichen ist ein Zeichen dafür, dass sich das Unternehmen aktiv für die Inklusion von Menschen einsetzt, die sich nicht mit den traditionellen Geschlechterrollen identifizieren.

Individuelle Förderung durch Mentoring-Programme

Inklusion bedeutet auch, dass jeder Mitarbeiter die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten hat. Inklusive Unternehmen bieten Mentoring- und Coaching-Programme an, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen aus unterrepräsentierten Gruppen zugeschnitten sind. Das Ziel ist es, systematische Ungleichheiten abzubauen und sicherzustellen, dass alle Mitarbeitenden ihr volles Potenzial entfalten können.

Unterstützung für neurodiverse Mitarbeiter

Inklusion bezieht auch neurodiverse Menschen mit ein, wie etwa Menschen mit Autismus, ADHS oder Dyslexie. Unternehmen, die auf Inklusion setzen, passen ihre Arbeitsstrukturen und Arbeitsplätze an, sodass auch neurodiverse Mitarbeiter produktiv und komfortabel arbeiten können. Beispiele hierfür sind ruhige Arbeitsbereiche, flexible Arbeitszeiten oder angepasste Kommunikationsmethoden.

Religiöse und kulturelle Inklusion

In einem inklusiven Arbeitsumfeld werden die religiösen und kulturellen Bedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigt. Das kann die Möglichkeit zum Fasten während des Ramadan oder die Rücksichtnahme auf Feiertage verschiedener Religionen umfassen. Dabei ist es wichtig, dass diese Maßnahmen nicht als Sonderregelungen gelten, sondern als normaler Teil der Unternehmensstruktur.

Gleiche Bezahlung und Chancengleichheit

Ein zentraler Aspekt der Inklusion am Arbeitsplatz ist die Zahlung von gleichen Gehältern und Aufstiegschancen für alle Mitarbeiter, unabhängig von Geschlecht, ethnischer Herkunft, Behinderung oder sexueller Orientierung. Inklusive Unternehmen führen regelmäßig Gehaltsanalysen durch, damit keine unbewussten Gehaltsunterschiede bestehen. Zudem schaffen sie transparente Karrieremöglichkeiten und Beförderungsstrukturen.

Offene Feedback-Kultur

Inklusive Unternehmen fördern eine offene Feedback-Kultur, in der alle Mitarbeiter ihre Ideen und Bedenken äußern können, ohne Angst vor negativen Konsequenzen zu haben. Dies kann durch anonyme Umfragen, regelmäßige Feedback-Gespräche und den offenen Dialog mit der Führungsebene unterstützt werden.

Unterschiede zwischen Inklusion und Integration

Der entscheidende Unterschied zwischen Inklusion und Integration liegt also darin, ob der Einzelne sich an das System anpassen muss (Integration) oder ob das System so gestaltet wird, dass es alle von Anfang an einbezieht (Inklusion).

Integration erfordert Anpassung, Inklusion strebt danach, Barrieren abzubauen und Vielfalt zu leben.

Ein einfaches Beispiel zur Veranschaulichung:

  • In einem traditionellen Schulsystem, das auf Integration setzt, würde ein Kind mit einer Behinderung spezielle Unterstützung bekommen, um im regulären Unterricht mithalten zu können.
  • In einem inklusiven Schulsystem hingegen würde das gesamte Schulsystem so gestaltet werden, dass alle Kinder – mit und ohne Behinderung – gleichberechtigt am Unterricht teilnehmen können, ohne dass Sonderlösungen erforderlich sind.

 

Inklusion und Diversität: Ein Erfolgsmodell

Der Fokus auf Inklusion und Diversität ist nicht nur ethisch geboten, sondern auch wirtschaftlich vorteilhaft. Studien zeigen, dass Unternehmen, die auf Inklusion setzen, oft innovativer und erfolgreicher sind. Das liegt auch daran, dass verschiedene Perspektiven und Hintergründe neue Ideen und Lösungen fördern.

Diversität – Vielfalt als Stärke

Diversität bezieht sich auf die Vielfalt der Menschen in einem Unternehmen. Diese Vielfalt kann sich auf verschiedene Merkmale wie:

  • Geschlecht
  • ethnische Herkunft
  • Alter
  • sexuelle Orientierung
  • Behinderung
  • Religion
  • sozioökonomischen Hintergrund
  • politische Gesinnung und mehr beziehen.

Ziel von Diversitätsstrategien ist es, diese Unterschiede zu erkennen, wertzuschätzen und sie aktiv zu nutzen, um die Kreativität und Innovationsfähigkeit des Unternehmens zu steigern.

Beispiele für Diversität am Arbeitsplatz:

 

Best Practices für Diversität und Inklusion am Arbeitsplatz

Viele Unternehmen haben bereits erfolgreiche Programme zur Förderung von Diversität und Inklusion entwickelt.

Hier sind einige Beispiele der Best Practices:

  • Diversität in der Rekrutierung: Unternehmen wie IBM und Google haben spezielle Programme entwickelt, um eine vielfältige Belegschaft zu rekrutieren. Das umfasst gezielte Maßnahmen, um mehr Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund oder Menschen mit Behinderungen einzustellen.
  • Inklusive Führung: SAP zum Beispiel hat das „Autism at Work“-Programm ins Leben gerufen, um Menschen im Autismus-Spektrum gezielt Arbeitsplätze anzubieten. Die Führungskräfte wurden entsprechend geschult, um diese Mitarbeiter in einer unterstützenden Umgebung zu begleiten. 
  • Mentorenprogramme: Unternehmen wie Bosch bieten Programme an, bei denen neue Mitarbeiter mit einem erfahrenen Mentor zusammenarbeiten, um ihnen den Einstieg zu erleichtern und ihre berufliche Entwicklung zu fördern.
  • Barrierefreiheit: Microsoft hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Zugänglichkeit seiner Arbeitsplätze und Produkte für Menschen mit Behinderungen zu verbessern. Dies schließt die Entwicklung und den Einsatz barrierefreier Software und Arbeitsumgebungen ein.

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