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Osmium – Es ist in Form von Schmuck oder als Anlagemetall erhältlich. Durch seinen kristallinen Glanz und seine besondere Härte wird es von manchen als Alternative zu Gold gesehen, obwohl Osmium fast 30 Mal mehr kostet als Gold.
Warum? Darüber sprachen wir im Interview mit Ingo Wolf, Osmium-Experte aus München, der von sich sagt: „Allerdings habe nicht ich das Osmium gefunden, sondern Osmium mich.“ Übrigens bildet Wolf auch Osmium-Händler aus und sucht aktuell noch Zertifizierer. Die Osmium-Institute verdienen so 3% am Umsatz. Das Gramm kostet über 1.500 Euro. Damit werde das Überleben der Händler gesichert.
Hier das Interview mit Ingo Wolf
- Business Leaders: Sie sind 56 Jahre jung, kommen aus einem tanzbegeisterten bayerischen Elternhaus und wurden mit ihrer eigenen Plattenfirma schnell so wohlhabend, dass Sie nach sieben Jahren das Physikstudium in München schmissen. Sie gründeten ein Rockabilly-Swing Orchester, hatten damit auch ein volles Haus im Deutschen Theater. Doch am Ende gab es nur wenige Jobs für eine solche große Formation. Und überhaupt führten Sie immer wieder Einflüsse aus verschiedenen Branchen, die Sie interessieren, zu Projekten zusammen. Ihrem Steuerberater haben Sie schon mehrfach versprochen, keine Firmen mehr zu gründen. Dennoch hoben Sie 2017 in Baierbrunn die Firma Osmium-Institut zur Inverkehrbringung und Zertifizierung von Osmium GmbH aus der Taufe. Warum?
Ingo Wolf: „😊 Meine Eltern stammen, wie auch ich aus Nordrhein-Westfalen, aber wir sind in meinen jungen Jahren bereits nach Bayern umgezogen. Für mich bot sich so die Möglichkeit, Physik und chemische Verfahrenstechnik an der Technischen Universität in München zu studieren. Die Plattenfirma entstand als ein Nebenjob, allerdings war sie schnell erfolgreich und nach einigen Jahren musste ich mich entscheiden, welchen Lebensweg ich einschlagen wollte. Und als junger Mann folgte ich der Spur des Geldes und dem Nimbus einer Recordcompany zu den damaligen Zeiten. Es war eine tolle Zeit und die Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk, der Hochschule für Musik und Theater und vielen weiteren Playern im Markt haben wirklich nicht nur Geld, sondern auch Freude gebracht.
Das Rockabilly Orchester habe ich erst in späteren Jahren gegründet, da man einfach einen Ausgleich zur Büro- und zur Laborarbeit braucht. Auf dem Lebensweg standen deshalb auch Firmen wie meine Electric Ride GmbH, die Elektroautos baute. Der Corporate Internet Designer geht auf uns zurück und hier und da habe ich eine Firma aus Liebhaberei gegründet, denn die Synergie einer eigenen Fernsehabteilung, einer Buchhaltung für mehrere Unternehmungen und ein phantastisches Team haben Entwicklungen möglich gemacht, die sonst eher unüblich sind. Aber in letzter Instanz hat immer eines zum anderen geführt. Nachlesbar auf www.ingowolf.info. Die meisten Entwicklungen gingen auf meinen damaligen TV-Sender Science-TV zurück.“
Mine in Bulgarien
- Business Leaders: Osmium ist nicht nur das seltenste Edelmetall, sondern das seltenste Element überhaupt. Wie haben Sie das ganz persönlich für sich entdeckt? Eigentlich besitzen Sie doch schon eine Goldmine in Bulgarien und sind mit der Vorbereitung der dortigen Goldproduktion beschäftigt.
Ingo Wolf: „Osmium ist das seltenste Nicht-radioaktive Element, richtig. Allerdings habe nicht ich das Osmium gefunden, sondern Osmium mich, da in der Kristallisation in der Schweiz ein Partner gesucht wurde, der Medienerfahrung mit wissenschaftlicher Kompetenz, Metallhandel und der Denke eines Entrepreneurs mischt. Als die Anfrage mich auf den Gold- und Edelmetalltagen erreichte, habe ich spontan ja gesagt und meinen Lebensweg auf Osmium ausgerichtet.“
Ingo Wolf weiter: „Es ist richtig, dass ich zur damaligen Zeit drei Explorationsfelder für Gold und eines für Antimon südwestlich von Sofia betrieben habe. Zudem aber eben auch den Metallhandel mit Technologiemetallen. Zu den damaligen Zeiten war es schwer, eine Goldmine zu finanzieren. Im Gegensatz zu unseren heutigen Tagen. Ich habe mich mit der Chance, auf Osmium zu wechseln, ab dem ersten Tag wohl gefühlt. Denn das ist eine Lebensaufgabe, die auch mich wieder in Richtung Wissenschaft geführt hat.“
- Business Leaders: Sie sind auch Erfinder und Wissenschaftler. Was finden Sie am Edelmetall Osmium so spannend?
Ingo Wolf: „Die Unfälschbarkeit. In den Zeiten des Goldfälschens und Silberverdünnens ist es einfach toll mit einem Element zu arbeiten, welches so viele Elative vereint. Die höchste Dichte aller Stoffe, die höchste Wertdichte aller Stoffe, die höchste Abriebfestigkeit, den höchsten Kompressionsmodul, die höchste Seltenheit, Supraleiter bei Niedrigsttemperaturen, Abschirmung gegen Gammastrahlung. Man kann über Osmium lange in dieser Form reden. Wenn ich es dann Menschen zeige, kommt als erste Antwort: Oh, das sparkelt aber schön. Also ist es wohl die Mischung aus der Ästhetik des kristallinen Osmiums und der physikalischen Superlative.
Im realen Leben freut es mich vor Allem, dass Osmium so gut angenommen wird. Denn niemand da draußen kann sich auch nur ansatzweise vorstellen, wie teuer und aufwendig der Hochreinigungsprozess und der Kristallisationsprozess ist. Höchste Drücke kombiniert mit höchsten Temperaturen sind im Labor bei der Arbeit mit einem in seiner Rohform giftigen und sublimierbaren Element die ultimative Herausforderung. Wir haben in Deutschland ja nur den einfachen Teil zu tun. Den Schnitt in die gewünschten Formen und Barren sowie die Zertifizierung für die Osmium-Weltdatenbank.“
Ingo Wolf weiter: „Osmium könnte in der Zukunft das einzige Element sein, auf dessen Echtheit man sich wirklich verlassen kann. Ich sehe in Zukunft eine Art Fluchtwährung in dem Element. Es ist eine Langzeit-Sachanlage aber die Zukunft von Osmium könnte ihm einen weit höheren Stellenwert bringen. Wir sehen Osmium auf Basis der Gespräche der letzten Monate eher in den Staatsreserven der großen Staaten.“
„Sicherheit einer unfälschbaren Sachanlage“
- Business Leaders: Sie haben ein Unternehmen gefunden, welches nach 40 Jahren Tüftelns das weltweit einzige Unternehmen ist, das Osmium kristallisierbar und zum Beispiel als Osmium-Diamant praxistauglich machen kann. Wie haben Sie das Unternehmen gefunden? Und welche Hürden müssen für die Kristallisierung überwunden werden, was ja Fälschungen von Osmium-Kristallen fast unmöglich macht?
Ingo Wolf: „Wie gesagt, das Unternehmen hat mich gefunden. Aber um im Bild zu bleiben, die Chemie hat direkt gestimmt und ist zu einer Freundschaft geworden. Die Kristallisation von 3D-Objekten aus Metallen ist keine Raketenwissenschaft, aber flache Strukturen mit dieser Gleichmäßigkeit zu generieren, das ist eine extreme Aufgabe, die Jahrzehnte gedauert hat. Die Hürden lagen in den komplexen Verhandlungen mit den US-Zollbehörden, denn das hat drei Jahre gedauert und verschafft auf der anderen Seite den Osmium-Sachanlegern und den Osmium-Instituten ein sicherndes Monopol. Die Praxistauglichkeit liegt in den Objekten, die heute hergestellt werden können, um in Schmuck und in Uhren eingebaut zu werden. Aber natürlich verschwinden 97 Prozent des Osmiums zunächst in dunklen Tresoren.
In den letzten Jahren wurden die Scans weiter perfektioniert und heute können wir mit Fug und Recht sagen, eine Fälschung kristallinen Osmiums wird es nie und niemals geben. Wer einen Osmium-Identification-Code eines Osmium-Institutes hat, genießt die Sicherheit einer unfälschbaren Sachanlage.“
- Business Leaders: Besteht die Gefahr, dass sich ein Osmium-Diamant in ein dampfendes und giftiges Element zurückverwandelt?
Ingo Wolf: „Bei hohen Temperaturen, also zum Beispiel wenn Sie kristallines Osmium in ein Feuer werfen, bildet sich ein Sublimat namens Osmiumtetraoxid. Es ist extrem flüchtig und wäre dann für den Eigner verloren. Genau aus diesen Gründen wirft man Osmium aber eben auch nicht in ein Feuer. Auf der anderen Seite könnte als reales Risiko bei einem Hausbrand ein Safe das Osmium nicht halten. Es könnten komplett verloren gehen. Also ist es wichtig, es in brandsicheren Tresoren aufzubewahren oder einfach im Keller.“
- Business Leaders: Von dem sehr harten Platinmetall Osmium, man könnte die langlebigste Nagelfeile der Welt daraus machen, werden nur 120 Kilo im Jahr abgebaut. Wie wollen Sie und andere Händler davon leben?
Ingo Wolf: „Die Mengen steigen seit ein paar Jahren. Heute sagt man, dass über ein Kubikmeter Osmium, also wohl 22 Tonnen oder etwas mehr zur Kristallisation zur Verfügung stehen werden. Die Osmium-Institute verdienen in der Regel circa 3 Prozent am Umsatz. Und das Gramm kostet über 1.500 Euro. Damit ist das Überleben für Institution und Personal gesichert. In der Zukunft, wenn die Mengen sinken, werden die Osmium-Institute als Clearingstelle fungieren und bei Handel und Eigentumsübergang unterstützen. Auch in diesem Verfahren verbleiben drei Prozent der Gelder in der Hand der Institute. Denn die Aufgabe der Weiterführung der Datenbank muss gewährleistet bleiben.
Allerdings ist das Unternehmen auf einem interessanten Weg, denn mit dem letzten Jahr wurden in allen Positionen Redundanz und Sicherheit hergestellt. Außerdem sind wir auf dem Weg zur Klimaneutralität.“
- Business Leaders: Juweliere, Diamantenhändler, Edelmetallhändler, Finanzunternehmen und auch private Personen können Osmium-Fachhändler werden, wenn sie die nötige Qualifikation mitbringen. Sie bieten einen virtuellen Lehrgang an? Was bringen Sie den künftigen Osmium-Fachändlern bei?
Ingo Wolf: „Vor Allem, nicht zu verkaufen, sondern einfach zu informieren. Osmium spricht einfach für sich selbst. Wenn man die Fakten kennt, dann ist man auch überzeugt. Ich mag den Diskurs mit anderen Händlern und Journalisten, um Input zu sammeln, denn meine Aufgabe ist es, die Schulungen jeden Tag ein wenig mehr zu perfektionieren. Im Augenblick gibt es fünf Arten von Schulungen. Denn neben den Präsenzveranstaltungen und Handelsausbildungen gibt es auch kleine Programme für Tippgeber, die Online durchgeführt werden können. Und natürlich gibt es das Train the Trainer Programm an dem man schon ein paar Wochen sitzt, aber Trainer auszubilden ist sicher eine interessante Aufgabe. Deshalb wurde das ausführliche Programm mit 1.600 Folien und sehr vielen Videos geschaffen.
Juweliere erlernen vor Allem das Handling mit Osmium, welches sich zu anderen Metallen maßgeblich unterscheidet. Eine Vorbildung im Metallhandel oder im Finanzdienstleistungsbereich ist immer gewünscht, aber es geht auch ohne Vorbildung. Allerdings hat man dann eine wirkliche Zeit des Lernens vor sich. Natürlich ist es aber unsere Aufgabe hierfür die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen.
Dabei sind alle Informationen aus hunderten von Quellenangaben abgeleitet. Denn Fakten sind uns in der heutigen Zeit ganz besonders wichtig. Fakenews über Osmium darf es nicht geben. Und wenn doch, dann muss sofort gegengesteuert werden.“
- Business Leaders: Wie wollen sie Osmium an die Börse bringen?
Ingo Wolf: „Osmium muss nicht an eine Börse gebracht werden, aber es interessieren sich Börsen für den Handel mit Osmium. Mit 15.000 Stücken am Markt und mit nur wenigen Menschen, die bereits verkaufen wollen, ist es zu früh für eine Börse. Aber die Bestrebungen dafür laufen bereits. Das zu lösende Problem bestand in Logistik und Stückelung. Denn wenn Osmium in Disks verkauft wird, der Händler an der Börse aber nur einen Teil für eine Match zu einem Kunden benötigt, dann muss die Disk geschnitten werden. Um das zu vermeiden, gibt es seit letztem Jahr ein Umtauschsystem. Eigentümer von Disks können Barren kostenfrei erhalten und umgekehrt kann man auch mehrere Barren in eine Disk kostenfrei umtauschen. Denn auf diesem Weg können Disks ‚verkleinert‘ werden, um dann an einer Börse ohne Schnittkosten verkauft zu werden. Es musste dafür ein Bestand an Barren von mehreren Millionen Euro aufgebaut werden. Trotzdem denke ich, dass es realistisch nur Jahre dauern wird, bis Osmium in kristalliner Form sich an einer Börse sinnhaft etabliert. Aber es ist ja auch ein Langzeit-Sachanlagemetall.
Außerdem wollen wir niemals an Börsen, die auch mit Schmelzperlen aus Osmium handeln. Denn diese Stücke sind nicht zertifizierbar auf Basis ihrer Oberfläche und damit doch wieder fälschbar. Es darf keine Verwechslungen geben. Deshalb wählen wir die Börsen mit denen wir arbeiten wollen gut aus. Dann allerdings steht einem Handel an Börsen oder über den Osmium-Marketplace nichts im Wege. Natürlich gibt es Privatanfragen für Käufe aus privater Hand. Diese Anfragen werden zur Zeit auf der Plattform www.osmium-marketplace.com behandelt.“
- Business Leaders: Welche Rolle haben Schmuck, Edelsteine und Edelmetalle in Ihrem Heimatort Murnau am Staffelsee gespielt? Was war das Wertvollste, was Sie jemals in der Hand halten durften?
Ingo Wolf: „Keine Rolle. Denn Schmuck ist ja nur ein kleiner Markt. Und den etwas verschlafenen Ort Murnau haben wir uns ausgesucht, um in Ruhe ohne den Trubel einer Großstadt arbeiten zu können. Die Natur erdet uns und das Team kann hier, da es international verstreut arbeitet, übernachten und in den regen Austausch mit uns gehen. Die neue Zentrale wird dann am Walchensee sein und gleichzeitig gibt es ein neues Hauptstadtbüro am Kudamm in Berlin.
Um es zu relativieren entsteht aber der Schmuckmarkt gerade tatsächlich. Denn die ersten beiden internationalen Wettbewerbe haben die Osmium-Stücke mit dem jeweils ersten Platz gewonnen. Auch kommen immer mehr Uhren auf den Markt. Dem Design sind bei Osmium keine Grenzen gesetzt.
Für uns war es nur wichtig, erst den Sachanlegermarkt aufzubauen.“
- Business Leaders: Wenn Sie eine Zeitreise machen dürften, was würden Sie sich gern einmal persönlich anschauen oder wen würden Sie gern treffen und warum?
Ingo Wolf: „Melden Sie mich an. Ich bin dabei: Es gibt verschiedene Jahre, die ich erleben möchte. Erstens möchte ich Tennant warnen vor der Brücke unter der er starb, als sein Pferd ihn abwarf.
Zweitens möchte ich Tesla kennenlernen. Progressiv und cool. Der Mann hat wirklich etwas bewegt. Generell wäre die Geschichte der Wissenschaft aus der Nähe umwerfend.“
Ingo Wolf weiter: „Aber einmal mit Elvis zu singen oder mit den ersten Westcoastswingtänzern zu tanzen. Mit Chuck Berry Gitarre zu spielen, vielleicht wäre er ja bei meinen www.racecats.com eingestiegen…
…und vielleicht ein paar Freunde zu warnen, die wirklich zu früh gestorben sind.“
Ingo Wolf: „Naja, in Wirklichkeit würde wohl jeder sein Wissen aus der Neuzeit nutzen, um in der Vergangenheit etwas zu bewegen und auf die richtige Spur zu setzen. Was für ein Erfinder könnte man sein, wenn man die Erfindungen schon vorher kennt. Aber auf der anderen Seite würde ich auch gerne kurz in die Zukunft reisen, denn die sehe ich düster und dystopisch. Denn ich gehe davon aus, dass wir unseren Planeten in kürzester Zeit zugrunde richten. Ich hatte vor einigen Jahren mit meiner damaligen Sophia-Stiftung begonnen, Menschen über die Gefahren zu informieren. Aber es hört niemand zu. Und so werden wir wohl nun in unser Verderben rennen. Der Weg dahin wird nicht schön sein. Denn alle Maßnahmen kommen zu spät und sind zu klein gedacht.
Wie kann man nur Cybercentren laufen lassen, um künstliches Geld zu generieren, Kriege führen, Vergessen gegen die Überbevölkerung zu kämpfen. Oder mit einem Satz gesagt: Ich habe keine Kinder und ich weiß warum.“
- Business Leaders: Mit Informationsmaterial und Büchern will Ihr Institut Osmium den Menschen näherbringen und die Osmium-Eigentümer auch vor Schwarzen Schafen auf dem Markt schützen. Warum ist Osmium im Vergleich zu Gold ein Spätzünder und vor welcher möglichen Betrugsmasche muss man hier warnen?
Ingo Wolf: „Es ist einfach in seiner Grundform als Rohosmium giftig und als Schmelzperle nicht rein genug und nicht verarbeitbar. Mit der Kristallisation kam ja deshalb auch erst die späte Markteinführung. Hätte man das zur Zeit der Pyramiden gekonnt, hätte es das Gold ersetzt. Denn Gold wurde wirklich schon immer gefälscht. Schwarze Schafe gibt es nicht direkt. Denn mit Osmium in kristalliner Form kann ja nicht betrogen werden. Ich versuche, Osmium vor falschen Anschuldigungen hier und da zu schützen. Man ist vor jedweder Betrugsmasche geschützt, wenn man beim Kauf den Osmium-Identification-Code checkt oder checken lässt. Das geht auf www.osmium-identification-code.com.
Tatsächlich aber versuchen Betrüger auf der halben Welt, den Menschen Osmium in anderer als der sicheren Form anzudrehen. Ich bekomme jeden Tag Anrufe aus der Türkei, dem Iran und anderen Staaten, in denen angeblich riesige Vorkommen an reinstem Osmium quasi im Garten gefunden wurde, das man jetzt schnell kaufen kann. Diese Leute verfolgen wir juristisch, wenngleich das im Ausland schwierig ist.
Klar gesagt, der Handel mit Schmelzperlen und Osmium-Cubes ist natürlich kein Betrug, aber es macht einfach keinen Sinn so etwas zu kaufen, außer man ist Sammler und möchte es in das eigene Periodensystem stellen.
Bezüglich der Rohwarenmafia warne ich ohnehin seit Jahren, denn Betrug mit ‚hochreinem Nickeldraht‘ als Meterware, ‚hochreinem Kupfer‘ in Dosen, mit Cadmium verdünntem Silber und ähnliche Betrügereien sind ja an der Tagesordnung. Vielleicht war es uns und den Zollbehörden im In- und Ausland, mit denen wir arbeiten, deshalb so wichtig, etwas wirklich Unfälschbares mit höchster Wertdichte zu finden.“
„Osmium gehört in die Staatsreserve“
- Business Leaders: Welche Rahmenbedingungen für Osmium würden Sie in Deutschland einführen, wenn Sie Kanzler wären?
Ingo Wolf: „Was für eine Frage…. 😊 Hm,… Also erstens gehört Osmium in die Staatsreserve. Denn unser Gold ist noch nicht wieder komplett im Land, oder? Außerdem möchten wir Deutschland als das Herkunftsland gemeinsam mit der Schweiz international den Rücken stärken. Denn dass das letzte Edelmetall aus der DACH Region stammt, ist doch phantastisch.
Aber am Wichtigsten wäre es die Datenbank in staatliche Kontrolle zu führen. Denn damit würde die Sicherheit noch ein weiteres Mal steigen. Wir sind bereit, dies zu tun, sobald das Finanzministerium winkt. Auf der anderen Seite liebe ich Bargeld und seine Abschaffung macht mir Sorgen. Wenn allerdings der gläserne Mensch kommt und wenn jede Transaktion verfolgt wird und wenn ohnehin die Vermögenssteuer kommt, dann wird die Osmium-Datenbank den Eigentümern die Sicherheit geben, dass das eigene Osmium bereits eingetragen ist. Schwarzgeld kann man im Osmium-Markt nicht nutzen. Und das ist eine gute Sache. Ich weiß, dass viele Leute Geld einsetzen möchten, dessen Herkunft nicht geklärt ist. Aber im Ernst, ich möchte auch in Zukunft einen Sozialstaat und der muss finanziert sein. Und das geht nun mal nur aus Steuern.
Ach ja,… ich würde die Deutschlandhymne in Rockabilly umschreiben lassen. Man darf die wichtigen Dinge einfach nicht vergessen. 😊“
- Business Leaders: Wie machen Sie Ihr Osmium-Institut zukunftsfit und für die junge Generation interessant?
Ingo Wolf: „Jede Generation mag Osmium. Die jungen Leute, weil es hip ist. Die alten Leute, weil es ein Edelmetall ist, die mittleren Leute, da sie sich einer der beiden Gruppen angehörig fühlen. Unsere Institute haben eine Altersdurchschnitt von unter 35. Und dass obwohl ich da arbeite…
Unsere derzeitige Vicedirektorin, Scarlett Clauss, ist unter 30, Diplomatentocher, spricht 4 Sprachen, ist international erfahren und wird das Institut bald übernehmen. Aber auch für das weitere Team gilt, dass vor Allem die Weltoffenheit, die Sprachen und das Brennen für einen neuen Markt Treiber der Einstellungspolitik sind. Wir wachsen schnell und bieten eine Menge interessanter Jobs. Allein jetzt werden auch zehn weitere Zertifizierer gesucht.
Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass wir in allen Bereichen führend und modern aufgestellt sind. Papierloses Büro. Arbeitsplätze auf der gesamten Welt. Homeoffice wann immer gewünscht. Kontakt zu vielen Menschen und Kulturen. Phantastische Reputation. Zusammenarbeit mit Regierungen und Wirtschaftsführern. Mehrsprachig. Weltoffen. Und natürlich brauchen wir keine Frauenquote, sondern wir müssen eher darauf achten, dass auch mehr Herren bei uns arbeiten.“
- Business Leaders: Ihrer Meinung nach kann man sein Geld gar nicht sicherer anlegen als in Osmium. Warum?
Ingo Wolf: „Es ist bleibt das Argument Nummer eins: Ein unfälschbares Edelmetall von dem jedes Stück registriert ist.“
Ausgebildeter Helicopter-Pilot
- Business Leaders: Privat schreiben Sie über sich: Was Sie wirklich lieben, sei das Fliegen. Was genau lieben Sie daran? Wann steigen Sie wieder in einen Heli und wohin soll die Reise gehen?
Ingo Wolf: „Ich hatte vor Jahren in der Ausbildung zum Helicopterpiloten im Rahmen der Filmarbeiten mit dem Deutschen Wetterdienst zu einer Reihe von Flugausbildungs-DVDs das Glück, einen Menschen aus einem brennenden Flugzeug retten zu können mit meinem Freund und Ausbilder Jan Veen gemeinsam. Sie kennen ihn vielleicht, er hat mit seinem Heli bei Wetten, Dass? eine Bierflasche geöffnet und hat seine Wette gewonnen. In genau diesem Heli habe ich gelernt. Allerdings habe ich nach dem traumatischen Erlebnis auch aufgehört zu fliegen. Und ich finde auch, dass es eigentlich nicht mehr in unsere Umweltnachhaltigkeit passt. Helicopter sollten nur eingesetzt werden, wenn sie gebraucht werden. Mit dem Alter kommt die Weisheit… Deshalb geht die Reise in unseren kleinen Elektroautos von Kunde zu Kunde.“
- Business Leaders: Sie besitzen eine Tanzschule am Deutschen Theater. An einem sonnigen Tag auf Hawaii haben Sie einen neuen Tanz erfunden, den Sloox, der es erlaubt einen Boogie, den man nur auf einer Stelle tanzt, doch zu verlegen und einen Slowfox, der sehr raumgreifend ist, auf einer Stelle zu tanzen. Warum sind Sie der einzige geblieben, der den Sloox tanzt?
Ingo Wolf: „Ich wollte einen Tanz, der Shuffle und gerade Rhythmen verbindet und gleichzeitig weich ist, um die Knie nicht zu beschädigen. Der Tanz sollte auch Positionswechsel auf der Tanzfläche möglich machen. Als ich dann das erste Mal Virginie Grondin habe tanzen sehen, war für mich klar, dass ich Westcoastswing tanzen muss, um fit zu bleiben. Das tue ich nun und mein Sloox ist dem Untergang geweiht. Irgendwie schade. Aber was solls… 😊“
- Business Leaders: Was die Zukunft angelangt haben Sie für sich folgendes Ziel ausgegeben: „In ständigem Dialog mit Firmengründern und Entrepreneuren die Geschäftsmodelle der Zukunft aufbauen. Nachhaltig und modern. Geschäftsträchtig und gerecht.“ Gibt es da schon etwas Konkretes, was Sie möglicherweise Ihrem Steuerberater noch gar gesagt haben?
Ingo Wolf: „Ich hatte mal eine Firma, die künstliche Intelligenz etwas anders gedacht hat. Vielleicht in zehn Jahren, wenn meine jungen Nachfolger mich aus dem Osmium-Institut verdrängt haben. 😊“
Business Leaders: Herr Wolf, wir danken für das Interview.
(FM)