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Nachdem der Hamburger Unternehmer Jörn Reinecke (49, links neben der Berliner TV-Lady Sabine Christiansen) sein sehr erfolgreiches Schienen-Verkehrsprojekt bei der Aves One AG mit Europas modernster Güterwaggon-Verleihflotte an den Versicherungskonzern Swiss Life und den französischen Fondsverwalter Vauban übergab, wie Business-Leaders.net berichtete, hat sich der MAGNA-Boss bereits in sein nächstes Großprojekt gestürzt – von nicht weniger gesellschaftlicher Relevanz.
Er nennt es MAGNA Care. Es geht um den Wachstumsmarkt Pflege und die Entwicklung von Sozialimmobilien.
Dafür hatte die Magna Real Estate AG aus Hamburg, bei der Jörn Reinecke Mehrheitsgesellschafter und Vorstand ist, schon im letzten Jahr am Unternehmenssitz Große Elbstraße 61 am Altonaer Holzhafen die Tochterfirma Magna Care GmbH gegründet.
Die Spezialität der 2016 gegründeten Muttergesellschaft Magna Real Estate AG waren bislang vor allem extravagante Büroensembles und Wohntürme wie etwa der Hamburger Überseering in der City Nord zwischen Hamburger Flughafen und Stadtpark im Jahr 2018 (Prototyp eines behutsamen Stadtumbaus) oder der seit letztem Jahr im Bau befindliche Büro-Zwölfgeschosser Alster-Gate, der das neue Entree und neuer Orientierungspunkt zu Sankt Pauli werden soll.
Nun kommen bei MAGNA Sozialimmobilien hinzu.
Im Aufsichtsrat sitzt übrigens seit Januar 2021 die langjährige ARD-Tagesthemen-Moderatorin, Präsidiumsmitglied des CDU-Wirtschaftsrates und UNICEF-Botschafterin Sabine Christiansen (63) aus Berlin Grunewald.
Sabine Christiansen, geschäftsführende Gesellschafterin der TV 21 GmbH aus Berlin Grunewald: „Die digitale Transformation unserer Gesellschaft bringt nachhaltige Veränderungen mit sich, auch im Wohn-, Büro- und Sozialimmobilienbereich. Wie und wo wollen wir in Zukunft leben? Wie sieht die Zukunft unserer Städte aus, wie gestalten wir sozial, kommunikativ, nach- und werthaltig? MAGNA gibt mir die Möglichkeit, diese Themen auf die Agenda zu bringen und mich in ein starkes Wachstumsunternehmen einbringen zu können.“
Schon im Frühjahr hatte das Unternehmen angekündigt:
Die Hamburger MAGNA Real Estate AG (MAGNA) erweitert ihr Geschäftsmodell und startet die Entwicklung von Sozialimmobilien. Unter dem Namen MAGNA Care GmbH wird sich MAGNA primär auf den Erwerb, die Entwicklung, die Planung und den Bau von modernen Immobilien rund um das Thema Wohnen im Alter spezialisieren.
Dazu zählen Mehrgenerationenhäuser, Anlagen des Betreuten Wohnens mit und ohne Service, voll- und teilstationäre Pflegeeinrichtungen sowie ambulant betreute Wohngemeinschaften.
Quartierskonzepte, die mehrere Wohnformen im Alter mit den Funktionen Versorgung und beispielsweise Junges Wohnen vereinen, haben für MAGNA Care aufgrund zukünftig veränderter Nachfragestrukturen ebenfalls Potenzial. Die neue Gesellschaft wird dabei die gesamte Wertschöpfungskette von Projektakquisition, -entwicklung, -realisierung sowie Bestandsankauf bis zum Asset Management für institutionelle Investoren bedienen.
Bis Ende 2022 sind bei MAGNA Care deutschlandweit Projekte mit einem Projektentwicklungsvolumen von rund 200 Millionen Euro geplant. Die MAGNA Care hat bereits für die ersten fünf Projekte Exklusivitätsvereinbarungen geschlossen und will zeitnah den Ankauf realisieren.
IREBS-Studie gibt MAGNA Recht.
In den kommenden zehn Jahren müssen in Deutschland bis zu 293.000 zusätzliche Pflegeheimplätze entstehen – also zwischen rund 210 und 390 Heimen pro Jahr, wie eine diesjährige Studie „Pflegemarkt 2030“ der Irebs International Real Estate Business School aus Eltville im Rheingau im Auftrag des Zentralen Immobilien Ausschusses ZIA aus Berlin Mitte zeigt.
Doch rechnet sich der Einstieg in den Pflege-Markt überhaupt?
Im ersten Quartal 2021 lagen die mit Pflegeheim-Transaktionen erzielten Spitzenrenditen bei vier Prozent, berichtet die Immobiliendienstleistungs- und Investmentfirma CBRE. Spitzenrendite, das bezieht sich auf die Anfangsrendite für Immobilien mit bester Qualität und Ausstattung in absoluten Spitzenlagen. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Spitzenrendite in den Top-7-Großstädten für Büroimmobilien lag bei 2,85 Prozent.
Und beim Betrieb der Heime?
„Im bundesdeutschen Durchschnitt liegt die Nettoumsatzrendite eines Pflegeheim-Betreibers, also das Betriebsergebnis bezogen auf den Umsatz nach Abzug von Steuern, Zinsen und Miete bei rund 3 Prozent“, berichtete Markus Bienentreu, Geschäftsführer von Terrains, Investoren und Betreibern von Sozialimmobilien, 2019 in einem „Faktencheck“. Und fügte hinzu: „Vorausgesetzt, alle Parameter stimmen.“
Das tun sie nicht überall, wie Zahlen aus dem Pflegeheim Rating Report 2020 vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung zeigen: „Knapp 4 Prozent lagen 2017 im „roten Bereich“ mit erhöhter Insolvenzgefahr, 24 Prozent schrieben einen Jahresverlust“, heißt es dort. Jedes vierte Heim im Minus, das bedeutet auch weitere Konsolidierung auf diesem Markt.
In den nächsten Jahren wird es zu weiteren Übernahmen und Zusammenschlüssen kommen, erwarten Experten, schrieb die Süddeutsche Zeitung am 4. Mai 2021
Mehr Neubau käme auch den Senioren und ihren Familien entgegen, die bisher oft lange auf einen Heimplatz warten mussten. Sie wollen aber nicht irgendwo unterkommen, sondern in einer gut geführten und modernen Einrichtung, mit engagiertem Personal und zu bezahlbaren Kosten. Der durchschnittliche monatliche Eigenanteil, den Betroffene in Pflegeheimen aufbringen müssen, liegt nach Angaben des Verbands der Ersatzkassen bei 2.068 Euro (Januar 2021, in NRW bei 2.460, Sachsen-Anhalt 1.465, Bayern 2.078 Euro). Für viele ist das zu teuer, auch deshalb werden mehr als die Hälfte aller Pflegebedürftigen mit Pflegegrad 2 bis 5 zuhause von ihren Angehörigen versorgt.
Private Akteure wie MAGNA Care können den Pflegemarkt entlasten.
MAGNA Real Estate AG: „Der Pflegeimmobilienmarkt ist in Deutschland ein Wachstumsmarkt. Unabhängig von anderen Märkten und anderen Einflüssen wie etwa der Corona-Pandemie oder einer verstärkten Zuwanderung nach Deutschland wird die Zahl der Pflegebedürftigen weiter steigen. Schon jetzt bestehen in den meisten deutschen Pflegeheimen Wartezeiten von bis zu einem Jahr. Zudem sind Pflegeimmobilien weitgehend unabhängig von konjunkturellen Schwankungen. MAGNA Care ist daher eine ideale Erweiterung unseres Portfolios, zumal es Marktentwicklung mit gesellschaftlicher Verantwortung ideal verbindet.“
Ende 2017 gehörte in Deutschland bereits jeder fünfte Bürger zur Altersgruppe der über 65jährigen, im Jahr 2040 wird – je nach Prognose des Statistischen Bundesamtes – bereits jeder dritte bis vierte Einwohner zu dieser Bevölkerungsgruppe gehören. Damit wird sich die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2040 annähernd verdoppeln.
Jörn Reinecke, Vorstandsmitglied der MAGNA Real Estate AG: „Der deutliche Anstieg der Pflegebedürftigen wird sich durch besonders geburtenstarke Jahrgänge weiter verstärken, die in den kommenden Jahren in das Renten- und Pflegealter kommen. Diese sogenannten Babyboomer werden zur neuen Hauptzielgruppe von Pflegeangeboten und werden die Pflegebranche zukünftig vor große Herausforderungen stellen. Aufgrund sich verändernder Ansprüche der neuen Alters- und Pflegegeneration wird unser neues Team auch ambulante Wohnformen und Quartierskonzepte stärker in den Fokus nehmen, um die quantitativen und qualitativen Ansprüche der neuen Zielgruppe zu bedienen.“
Um den Wachstumsmarkt Pflege weiß auch Tim Daniel Sauer (40) aus Aumühle, Geschäftsführer der neuen MAGNA Care GmbH und Leiter des neuen zunächst dreiköpfigen Teams:
„Die Nachfrage nach vollstationärer Pflege wächst seit 2011 stärker als das Angebot. Wir als MAGNA Care GmbH möchten aufgrund des erhöhten Bedarfs skalierbare Lösungen schaffen, um dieser Nachfrage gerecht zu werden. Ich freue mich auf die neue Aufgabe innerhalb der MAGNA-Gruppe und bedanke mich sehr für das in mich und mein Team gesetzte Vertrauen.“
Sauer sammelte bereits über sieben Jahre Erfahrung im Bereich Healthcare-Immobilien und verantwortete mehrere hundert Millionen Euro Transaktions- und Entwicklungsvolumen sowie das Portfoliomanagement mit 1,5 Milliarden Euro Assets unter Management bei einem führenden Real Estate Investor im Healthcare-Sektor. Davor begleitete er bei einer US-Investmentbank sowie einer deutschen Spezialbank gewerbliche Immobilienfinanzierungen Transaktionen mit über einer Milliarde Euro in verschiedenen Assetklassen.
Auch seine Kolleginnen Julia Peters und Maike Günzel bringen langjährige Erfahrung im Bereich Betreiberimmobilien mit.
Julia Peters arbeitete zuvor als Leitung Research rund sechs Jahre für einen der größten Real Estate Investoren im Healthcare-Sektor in Deutschland und Österreich. Zuvor war sie für eine auf die Marktbewertung von Wohn-, Büro- und Sozialimmobilien spezialisierte unabhängige Unternehmensberatung tätig.
Maike Günzel verfügt über jahrelange Erfahrung als Senior Transaktionsmanagerin bei einem der führenden Anbieter von Sozialimmobilien und war zuvor Unternehmensberaterin in einem der führenden Beratungsunternehmen im Bereich der Sozialwirtschaft und als Immobilienberaterin im Bereich Commercial tätig.
MAGNA AG: „Als MAGNA Vorstand konnten wir mit Tim Sauer als Geschäftsführer, Julia Peters als Head of Research und Maike Günzel als Senior Transaktionsmanagerin ein erfahrenes Team mit fundierten Branchenkenntnissen gewinnen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit in diesem für unser Unternehmen hoch interessanten Geschäftsfeld der Sozialimmobilien und wünschen dem Team viel Erfolg!“
Über MAGNA
Die MAGNA Real Estate AG ist seit ihrer Gründung 2016 auf die Entwicklung von Wohn-, Büro- und Sozialimmobilien spezialisiert. Der stark wachsende Projektentwickler realisiert Immobilienprojekte mit einem Entwicklungsvolumen von mehr als 1,5 Milliarden Euro. Neben dem Kerngeschäft der risikooptimierten Projektentwicklung in den Assetklassen Wohnen, Büro, Hotel-/Boardinghouse und Pflegeimmobilien in sehr guten Lagen in Deutschland erbringt die MAGNA Asset Management Dienstleistungen. Mit dem breiten Dienstleistungsspektrum ist die MAGNA Partner für institutionelle Investoren. (FM)
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