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Gleich zwei gänzlich verschiedene Tumor-Impfstoffe aus Deutschland und den USA sorgen dafür, dass die Krebs-Medizin kurz vor einem Durchbruch steht.
BNT122– so heißt der neue Tumor-Impfstoff von BioNTech SE aus Mainz, den die Forscher gerade an möglichen Darmkrebs-Rückfallpatienten in der Asklepios Klinik in Hamburg-Altona testen. Er kann auf jede Form des Krebses individuell zugeschnitten werden.
BioNTech sagte: Es ist wie bei der Corona-Impfung
Der Forschungsansatz aus Mainz: Wie bei Corona bekommt der Körper den Eiweißbauplan (RNA) einer Krebszelle serviert, gegen die er dann Antikörper bildet.
„Diese Studie ist ein wichtiger Meilenstein in unserem Bestreben, Patienten individualisierte Immuntherapien zur Verfügung zu stellen“, sagte Özlem Türeci, M.D., Mitgründerin und Chief Medical Officer von BioNTech. „Viele Krebserkrankungen verlaufen so, dass der Patient nach der Operation zunächst tumorfrei erscheint. Nach einiger Zeit bilden sich allerdings wachsende Tumorherde, die zunächst nicht sichtbar waren und es kommt zu Metastasen. In dieser klinischen Studie bei Patienten mit Darmkrebs wollen wir die Hochrisikopatienten mit einem Bluttest identifizieren und evaluieren, ob ein individualisierter mRNA-Impfstoff solche Rückfälle verhindern kann.“
Zweiter Tumor-Impfstoff von der Uni Chicago
An der Universität von Chicago hat eine Medizin-Professorin ebenfalls einen Tumor-Impfstoff entwickelt und bereits an Mäusen erfolgreich getestet.
Professorin Melody Schwartz sagte: Es ist wie bei einer Grippe-Impfung
Der Forschungsansatz aus Chicago: Wie bei einer Grippe wird der Körper mit totem Krebsmaterial zur Bildung von Anti-Körpern gegen diese Krebszellen animiert.
Die Frage bei beiden Forschungsansätzen (Nachhilfe mit Eiweißbaubplan RNA der Krebszelle oder mit toter Krebszelle) lautet:
Warum kämpft das Immunsystem nicht von alleine gegen Krebs?
Bisher konnten Krebszellen sich in unserem Körper vermehren, ohne vom Immunsystem angegriffen zu werden.
Diese Tücke des menschlichen Körpers kostet laut Statista jährlich circa zehn Millionen Menschen weltweit das Leben – Tendenz steigend.
Bevor nun der Hamburger Chef-Onkologe Professor Dr. med. Dirk Arnold zu den BioNTech-Tests Auskunft erteilt, die seit Oktober 2021 laufen, lesen wir zunächst zusammengefasst, was die Forscher aus Chicago in einem Wissenschafts-Podcast am 23. Dezember 2021 zu erzählen hatten.
Die Impfstoff-Entwicklerin Professorin Dr. med. Melody Schwartz und ihr Medizin-Kollege Immuntherapeut Professor Dr. med. Jeffrey Hubbell von der Pritzker School of Molecular Engineering der University of Chicago denken die Krebsforschung neu, indem sie neue Ansätze auf dem Gebiet der Immuntherapie bringen.
Krebsforschung: Immunsystem soll trainiert werden
Professorin Melody Schwartz entwickelte einen Tumor-Impfstoff, der ganz anders sein soll, als alles andere, was es bisher gibt. Er soll das Immunsystem so trainieren, dass er Krebszellen als schlecht erkennt. Der Krebs-Impfstoff soll das Immunsystem dazu trainieren, Krebszellen als fremde Erreger zu erkennen und somit von innen heraus zu bekämpfen.
Melody Schwartz sagte im Uni-Podcast: „Wir versuchen, nicht so sehr mit einem Vorschlaghammer zu schlagen, sondern zu verfeinern und zu verstehen, was zu einer breiteren und lang anhaltenden Immunantwort beiträgt. Darauf konzentriert sich der Impfstoff im Gegensatz zu anderen Ansätzen.“
Krebszellen tricksen unseren Körper aus – aber nicht mehr lange?
Der US-Wissenschaftlerin ist es gelungen, Tumorzellen zu entnehmen, außerhalb des Körpers zu bestrahlen und somit „zu töten“. Werden diese toten Zellen, verstärkt mit einem pharmazeutischen Hilfsstoff schließlich injiziert, erzeugt das eine Immunantwort im Lymphsystem. Professorin Schwartz: „Es ist genau wie ein normaler Impfstoff, wie ein Grippeimpfstoff.“
Steht der Durchbruch kurz bevor?
Das soll theoretisch bei jeder Art von Krebs funktionieren – erste Studien mit Mäusen sind laut Professorin Schwartz bereits erfolgreich verlaufen. Es wäre einer von vielen potentiell bevorstehenden Durchbrüchen in der Krebsforschung.
Auch BioNTech SE aus Mainz hat bereits einen Impfstoff gegen Krebs entwickelt und testet ihn bereits an Menschen.
BioNTech testet Krebsimpfstoff BNT122 in Phase II-Studie an Darm-Krebs-Patienten in Hamburg
BioNTech SE gab am 1. Oktober 2021 bekannt, mit einem mRNA-Impfstoff gegen Krebs in eine Phase-II-Studie zu starten.
Die durch den Corona-Impfstoff berühmt gewordene BioNTech SE nimmt das ursprüngliche Kernthema Onkologie wieder in den Fokus und startete Phase-II-Tests mit ihrem Darmkrebs-Kandidaten BNT122.
Im Rahmen der 2016 geschlossenen Kooperation mit der US-amerikanischen Roche-Tochter Genentech zur Entwicklung von mRNA-Impfstoffen gegen bis zu 20 patientenspezifische Neoantigene (iNest) hat die Mainzer BioNTech SE überraschend die Phase-II-Tests mit ihrem Darmkrebskandidaten BNT122 (RO7198457) fortgesetzt.
Überraschend deswegen, da die individualisierten mRNA-basierten Krebsimpfstoffe, die als Immunbooster für den Checkpoint-Inhibitor Tecentriq von Roche eingesetzt werden, in einer Phase-Ib-Studie nur bei 8 % der 108 Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs eine Reaktion gezeigt hatten; die Monotherapie wirkte nur bei der Hälfte von ihnen, obwohl 77 % der Patientenseren im Labortest neoantigenspezifische T-Zell-Reaktionen gezeigt hatten.
Nach Auswertung der Ergebnisse mit ihrem Tumor-Impfstoff startete das Mainzer Unternehmen nun eine offene Phase-II-Studie mit etwa 200 unterschiedlich ausgewählten Patienten in den USA, Deutschland, Spanien und Belgien.
Das Mittel BNT122, das wie der Covid-19-Impfstoff von Biontech auf der mRNA-Technologie basiert, kommt zunächst in Tests unter anderem gegen Darmkrebs zum Einsatz.
Professor Dr. med. Dirk Arnold, Chefarzt in der Abteilung für Onkologie am Asklepios Klinikum Hamburg-Altona, wo das Mittel erprobt wird, sagte dazu am 1. Oktober 2021 auf der Kölner Telekom-Plattform T-Online:
Wann kommt auf der Krebsstation die mRNA-Impfung ins Spiel?
Professor Dr. Arnold: „Wenn die Parameter für ein höheres Risiko sprechen, behandeln wir in der Regel zunächst mit einer konventionellen Chemotherapie, diese dauert etwa drei bis sechs Monate. Und danach testen wir dann die mRNA-Impfung in einer Studie.“
Wie funktioniert das?
Professor Dr. Arnold: „Ganz praktisch schicken wir das bei der Operation gewonnene Tumorgewebe an die BioNTech-Studienzentrale. Dort gehen die Wissenschaftler so vor wie der bei der Entwicklung des bekannten Corona-Impfstoffes. Sie isolieren bestimmte enthaltene Proteine und überführen Bestandteile dieser in eine Impfung.
Diese Vakzine übermitteln den Zellen des Immunsystems den Bauplan für dieses Protein und erzeugen damit eine Immunantwort des Körpers. Das Immunsystem wird in die Lage versetzt, Antikörper zu bilden. So können neu entstehende Krebszellen identifiziert werden und in ihrer Produktion gehindert und zerstört werden. Damit soll ein erneutes Tumorwachstum verhindert werden.“
Das heißt, jeder Patient bekommt eine individuelle Therapie?
Professor Dr. Arnold: „Ja, jeder bekommt die Impfung, die speziell auf die individuellen Eigenschaften des eigenen Tumors zugeschnitten ist. Jede Impfung wird also individuell hergestellt.“
Für die Mainzer Impfstoff-Überflieger wäre es dann aber auch die erste wirksame Tumorvakzine nach jahrzehntelangen Misserfolgen in vielfältigen Ansätzen.
Info: So funktionieren mRNA-Impfstoffe
mRNA steht für messenger-Ribonukleinsäure, auch als Boten-RNA bezeichnet. Bei mRNA-Impfstoffen werden keine Krankheitserreger oder deren Bestandteile benötigt wie bei herkömmlichen Impfstoffen. Vielmehr werden einigen wenigen Körperzellen mit dem Impfstoff Teile der Erbinformation des Virus als RNA mitgegeben – geliefert wird also der Bauplan für einzelne Virusproteine, die auch als Antigene bezeichnet werden.
Antigene aktivieren das Immunsystem und sollen so die schützende Immunantwort erzeugen. Vereinfacht gesagt: Bei herkömmlichen Impfstoffen wird das Antigen selbst gespritzt, bei mRNA hingegen die genetische Information, sodass der Körper das Antigen selbst bildet. (FM)
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Dieses Heilmittel gegen Krebs wurde vor 42 Jahren entdeckt .. Aber es wurde mehrmals unterdrückt:
1976 entdeckte Dr. Burzynski einen Stamm von Peptiden, der noch nie zuvor gesehen wurde. Er entdeckte auch, dass Menschen mit Krebs diese Peptide fehlten. Burzynski begann daraufhin, den Patienten ein Peptid namens Antineoplaston zu verabreichen. Im Jahr 1986 präsentierte Burzynski der Ärztekammer von Texas 40 geheilte Krebspatienten.
2 Jahre später beschloss die Behörde, ihm die ärztliche Zulassung zu entziehen. 60 Patienten wandten sich an die Behörde und reichten Beschwerden ein. Es kam zu einem Prozess, und der Richter befand Burzynski keines Verbrechens für schuldig. Die FDA verklagte Dr. Burzynski daraufhin vor einem Bundesgericht. Dutzende von geheilten Krebspatienten sagten für Dr. Burzynski aus.
„Ich habe keine Chemotherapie bekommen“
„Ich wurde nicht bestrahlt“
Mehr als 30 Kongressabgeordnete schrieben, um die FDA davon zu überzeugen, Burzynskis klinische Studie zuzulassen. Der Richter erklärte den Prozess für fehlerhaft, und die FDA ließ später alle verbleibenden Anklagen fallen. Die FDA erlaubte Burzynski daraufhin, mit den klinischen Versuchen der Phase II fortzufahren. Die Gerichtsverfahren plagten Dr. Burzynski jedoch noch weitere 20 Jahre lang. Nach vielen Rückschlägen hat die FDA erst kürzlich eines seiner Medikamente zugelassen.