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Die Gehälter der Vorstände von DAX-Unternehmen sind im vergangenen Jahr um durchschnittlich 24 Prozent gestiegen. Linde rutscht von Platz 3 auf Platz 1 der Top-Gehälter. Die DSW-Vorstandsvergütungsstudie aus 2022 kommt zu dem Ergebnis, dass die Manager in Deutschland fast vier Millionen Euro im Schnitt verdienen. Das sind im Durchschnitt das 53-Fache ihrer eigenen Mitarbeiter.
DAX Vorstandsgehälter steigen massiv
Das letzte Jahr war geprägt durch die COVID-19 Pandemie und der Erholung von dem Jahr davor. Unsicherheiten am Markt und Lieferengpässen in vielen Bereichen mit einer steigenden Inflation von ca. 3,1% im Jahr 2021. Im September 2021 wurde der DAX von 30 auf 40 Unternehmen ausgeweitet, eine der bedeutendsten Umstrukturierungen des Indexes. Die Marktkapitalisierung des DAX ist um 15,7 % gestiegen und der MDAX zeitgleich um 43,5 % gefallen.
Die Gewinne der 40 Unternehmen konnte so um 122% auf rund 169,9 Mrd. Euro gesteigert werden im Vergleich zu 76,5 Mrd. Euro im Jahr zuvor, ein Rekord wie er selten vorkommt. Das Gasunternehmen Linde steigerte seinen operativen Gewinn um ca. 33 Prozent. Der Großteil der Vorstandsgehälter ist an Performance und Aktienkurse gebunden, die im letzten Jahr deutlich zugelegt haben. Dazu kommt, dass im Corona-Jahr 2020 die Vorstände der DAX-Konzerne freiwillig auf einen Teil ihrer jährlichen Festvergütung verzichtet haben. Dadurch ist der prozentuale Anstieg der Gehälter von 2020 auf 2021 noch größer.
Während die Gehälter der Top-Manager um 24 % gestiegen sind, profitierten die Mitarbeiter deutlich weniger. Der Unterschied zu ihren Mitarbeitern in den DAX-Unternehmen hat sich im vergangenen Jahr deutlich vergrößert. Nach einem kräftigen Gehaltsanstieg verdienten die Vorstände der Börsenschwergewichte im Jahr 2021 53 Mal so viel wie ihre durchschnittlichen Mitarbeiter. Das Ergebnis einer Auswertung der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und der Technischen Universität (TU) München kam im Jahr 2020 „nur“ das 47-fache Gehalt.
Linde Vorstand Steve Angel auf ersten Platz
Spitzenverdiener im DAX war der Auswertung zufolge mit 19 Millionen Euro Linde Vorstand Steve Angel, der erst im Jahr 2022 in den Aufsichtsrat des Gaskonzerns wechselt. Das durchschnittliche Gehalt von Linde liegt bei 8,8 Mio. Euro für die Vorstandsmitglieder und liegt damit auf Platz 1 aller DAX Konzerne. Auf Platz 2 folgt Qiagen, dessen Erfolg auf Corona PCR-Tests beruht und auf Platz 3 die Deutsche Bank.
Unter den Einzelpersonen liegt auf Platz zwei der in diesem Jahr ausgeschiedene VW-Vorstand Herbert Diess mit zwölf Millionen Euro, gefolgt von SAP-Manager Christian Klein mit neun Millionen Euro. Am Ende der DAX-40-Rangliste stehen mit einem Durchschnittswert von jeweils 78.000 Euro die Chefs des Online-Modehändlers Zalando, David Schneider und Robert Gentz. Sie verdienten in der Vergangenheit vor allem mit Aktienoptionen, die in der Studie nicht berücksichtigt wurden. Damit stiegen die Gehälter der DAX-Vorstände einschließlich der Unternehmenschefs im vergangenen Jahr um 24 Prozent auf durchschnittlich 3,9 Millionen Euro. Die Gehälter der Vorstandsvorsitzenden der DAX-Unternehmen liegt mit 6,1 Millionen Euro deutlich höher als die übrigen Mitglieder der Geschäftsführung, deren Durchschnittsvergütung bei 3,5 Millionen Euro lag.
Linde ist zwar ein Gasunternehmen, hat aber mit dem drohenden Gasnotstand in Deutschland und den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 nichts zu tun, außer das es Hitze zur Herstellung von Industriegasen benötigt. Die Pipelines in der Ostsee wurden höchstwahrscheinlich durch Sabotage mit einer Bombe wahrscheinlich absichtlich zerstört und könnten dauerhaft durch Korrosion von Salzwasser beschädigt werden. Der Gaskonzern Linde verarbeitet unter anderem die Industriegase Helium, Kohlensäure und Sauerstoff, um diese in reiner Form für chemische Prozesse bereitzustellen. Die Marke Linde kennen die meisten aber durch die Gabelstapler der Firma, die in viele deutschen Lagerhäusern und Fabriken verwendet werden.
JDC Group kritisiert mangelnde Transparenz der Vorstandsgehälter
Nach Ansicht der Finanzberatung JDC Group sind die Geschäftsberichte über Top-Gehälter der DAX-Konzerne zu undurchsichtig. „Mehr Transparenz und Vergleichbarkeit von Top-Management-Vergütungen schafft Vertrauen bei den Anlegern. Das Gesetz hat für börsenorientierten Unternehmen eine klare Regelung. Die Unternehmen müssen ihren Mitarbeitern die Lohnunterschiede in den Krisenzeiten verständlicher machen.“, kritisiert Dr. Sebastian Grabmaier, CEO der Jung, DMS & Cie. AG.
Die Verfasser der Studie kritisierten ebenfalls scharf, dass die Transparenz der Vergütungsberichte bei der Umsetzung der neuen Regelungen auf der Strecke geblieben sei. „Statt erhöhter Transparenz und besserer Vergleichbarkeit auf der Basis eines ‚klaren und verständlichen‘ Vergütungsberichts – so ja die gesetzliche Vorgabe – stehen wir vor einem fast undurchdringlichen Datendschungel, den ein vernünftiger Durchschnittsaktionär nicht mehr durchschauen kann“, sagte Tüngler. Das DSW legt die Studie seit dem Jahr 2000 regelmäßig vor.
Nicht nur die Vorstandsgehälter sind häufig zu undurchsichtig für Durchschnittsaktionäre. Die gigantische Menge an verfügbaren Daten im Internet kann sogar zu viel für professionelle Anleger sein. Intelligente Technologie zur Datenverarbeitung ist unerlässlich um mithalten zu können. Für private Anleger entwickelt die Jung, DMS & Cie. AG einfache Tools um sein Portfolio effektiv zu schützen. Dabei ist es unerlässlich, dass die Tools zur Datenverarbeitung mit externer Software verbunden werden können um eine „breite Marktdurchdringung und Partnerschaften wie zuletzt mit Finanzguru“ zu erreichen.
(TB)
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