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Wer gilt als reich in Deutschland?
Ein Single ab einem monatlichen Nettoeinkommen von rund 3.700 Euro gehört zum reichsten Zehntel.
Ab einem Einkommen von 4.560 Euro dürfen sich Singles zu den reichsten fünf Prozent zählen – und ab 7.190 Euro sogar zum reichsten ein Prozent, zu dem auch die 1,46 Millionen Millionäre in Deutschland gehören.
Das ist das Ergebnis einer neuen IW-Studie, die das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln e.V. am 28. Dezember 2021 veröffentlichte. Für die wurden Ergebnisse aus der Langzeit-Haushaltsbefragung Sozio-ökonomisches Panel (SOEP) ausgewertet. Die neuesten detaillierten Einkommenszahlen stammen aus dem Jahr 2018.
Reich in Deutschland: Zu zweit mit 5.550 Euro reichste zehn Prozent
Für Paare werden eigene Grenzen berechnet: Wer ohne Kinder im gleichen Haushalt lebt, gehört bei einem gemeinsamen Nettoeinkommen von 5.550 Euro zum reichsten Zehntel, ab einem Einkommen von 10.790 Euro zum reichsten ein Prozent der Gesellschaft. Die unterschiedlichen Grenzen ergeben sich aus der Annahme, dass das Leben günstiger wird, wenn man es teilt.
Alleinerziehende mit Kind schaffen es kaum in die Einkommensspitze
Nicht-verrentete Paare, die noch keine Kinder haben oder deren Kinder nicht mehr im gleichen Haushalt leben, haben die besten Chancen, zur Einkommensspitze zu gehören. Alleinerziehende kommen im oberen Einkommensbereich hingegen nahezu nicht vor.
Darüber hinaus beobachten die Forscher, dass sich die Einkommensgrenzen in den vergangenen Jahren nach oben verschoben haben:
2016 gehörte ein Single bereits mit 3.440 Euro netto im Monat zu den reichsten zehn Prozent. „Die nominale Einkommensgrenze zu den oberen zehn Prozent hat sich innerhalb von zwei Jahren um fast acht Prozent erhöht“, sagt IW-Ökonomin Judith Niehues, Leiterin der Forschungsgruppe Mikrodaten und Methodenentwicklung. „Das mittlere Einkommen stieg jedoch mit knapp neun Prozent noch etwas stärker.“
Grundlage der Studie ist das SOEP, das seit 1984 erhoben wird und für das zurzeit rund 35.000 Personen aus 19.000 repräsentativen Haushalten befragt werden. Die aktuelle Befragungswelle stammt aus dem Jahr 2019 und enthält Einkommensdaten von 2018.
Was bedeutet es, zum reichsten Einkommens-Zehntel zu gehören?
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung e.V. in Berlin berechnete, dass die reichsten zehn Prozent Deutschlands mehr als die Hälfte des Gesamtvermögens besitzen.
Was bedeutet es, zum reichsten 1 Prozent zu gehören?
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung e.V. in Berlin stellte 2020 fest: „Reichstes Prozent der Bevölkerung vereint rund 35 Prozent des Vermögens auf sich“.
Die Bundesrepublik Deutschland ist vor allem für ihre leistungsstarken und hochwertigen Autos bekannt. Unter den reichsten Deutschen finden sich laut dem Vermögen Magazin aus Linz in Österreich einige, die ihr Vermögen in der Automobil-Branche generiert haben. Zum Beispiel Susanne Klatten und Stefan Quandt – die beiden Geschwister verdanken ihren Reichtum BMW. Aber auch die Discounter-Ketten Lidl und Aldi sind hier ganz vorne dabei. Denn der Lidl-Gründer Dieter Schwarz ist der reichste Deutsche. Dann folgen die Aldi Süd-Erben (Beate Heister und Karl Albrecht Jr.) der Unternehmerfamilie Albrecht.
Reich in Deutschland: Die Liste mit den reichsten Deutschen 2022:
# | Name | Vermögen (EUR) |
1 | Dieter Schwarz | 41,5 Milliarden |
2 | Beate Heister & Karl Albrecht Jr. | 38,88 Milliarden |
3 | Klaus-Michael Kuehne | 35,5 Milliarden |
4 | Susanne Klatten | 26,26 Milliarden |
5 | Stefan Quandt | 21,39 Milliarden |
6 | Theo Albrecht, Jr. | 19,05 Milliarden |
7 | Thomas Struengmann | 16,17 Milliarden |
8 | Andreas Struengmann | 16,17 Milliarden |
9 | Reinhold Wuerth | 13,68 Milliarden |
10 | Andreas von Bechtolsheim | 11,45 Milliarden |
11 | Jacobs Familie | 11,2 Milliarden |
12 | Georg Schaeffler | 10,84 Milliarden |
13 | Alexander Otto | 10,19 Milliarden |
14 | Wolfgang Marguerre | 8,81 Milliarden |
15 | Knauf Familie | 8,5 Milliarden |
16 | Friedhelm Loh | 8,15 Milliarden |
17 | Ugur Sahin – CEO und Mitgesellschafter BioNTech SE, Mainz | 7,78 Milliarden |
18 | Hasso Plattner | 7,77 Milliarden |
19 | August von Finck | 7,7 Milliarden |
20 | Michael Otto | 7,51 Milliarden |
21 | Oetker Familie | 7,5 Milliarden |
22 | Horst Julius Pudwill | 7,16 Milliarden |
23 | Georg Nemetschek | 6,55 Milliarden |
24 | Tobias Lütke | 6,3 Milliarden |
25 | Rethmann Familie | 6,2 Milliarden |
26 | Erich Wesjohann & family | 6,02 Milliarden |
27 | Aloys Wobben | 6,02 Milliarden |
28 | Axel Oberwelland | 5,92 Milliarden |
29 | Dietmar Hopp | 5,82 Milliarden |
30 | Ludwig Merckle | 5,51 Milliarden |
31 | Leibinger Familie | 5,5 Milliarden |
32 | Dachser Familie | 5,1 Milliarden |
33 | Guenther Fielmann | 4,75 Milliarden |
34 | Michael Herz | 4,53 Milliarden |
35 | Wolfgang Herz | 4,53 Milliarden |
36 | Peter-Alexander Wacker | 4,37 Milliarden |
37 | Alexandra Schoerghuber | 4,34 Milliarden |
38 | Juergen Blickle | 4,22 Milliarden |
39 | Theo Mueller | 4,13 Milliarden |
40 | Robert Bosch Familie | 4,1 Milliarden |
41 | Bernard Broermann | 3,93 Milliarden |
42 | Baus Familie | 3,9 Milliarden |
43 | Claas Familie | 3,9 Milliarden |
44 | Wilfried und Kurt Stoll | 3,9 Milliarden |
45 | Paul-Heinz Wesjohann & family | 3,87 Milliarden |
46 | Udo & Harald Tschira | 3,8 Milliarden |
47 | Rainer Blickle | 3,78 Milliarden |
48 | Traudl Engelhorn | 3,68 Milliarden |
49 | Heinz-Horst Deichmann & family | 3,65 Milliarden |
50 | Stihl Familie | 3,65 Milliarden |
51 | Katharina Otto-Bernstein | 3,6 Milliarden |
52 | Wirtgen Familie | 3,6 Milliarden |
53 | Walter P.J. Droege | 3,6 Milliarden |
54 | Ralph Dommermuth | 3,45 Milliarden |
55 | Friedrich Knapp | 3,41 Milliarden |
56 | Haub Familie | 3,4 Milliarden |
57 | Wilhelm Beier & family | 3,34 Milliarden |
58 | Hans Georg Naeder | 3,3 Milliarden |
59 | Maximilian Viessmann | 3,3 Milliarden |
60 | Maren Otto | 3,27 Milliarden |
61 | Paul Gauselmann & family | 3,26 Milliarden |
62 | Mittelsten Scheid Familie | 3,25 Milliarden |
63 | Dirk Rossmann | 3,25 Milliarden |
64 | Diehl Familie | 3,2 Milliarden |
65 | Hans-Peter Wild | 3,2 Milliarden |
66 | Miele Familie | 3,2 Milliarden |
67 | Zinkmann Familie | 3,2 Milliarden |
68 | Matthias Reimann-Andersen | 3,17 Milliarden |
69 | Renate Reimann-Haas | 3,17 Milliarden |
70 | Stefan Reimann-Andersen | 3,17 Milliarden |
71 | Wolfgang Reimann | 3,17 Milliarden |
72 | Klaus-Peter Schulenberg | 3,16 Milliarden |
73 | Jahr Familie | 3 Milliarden |
74 | Hymer Familie | 3 Milliarden |
75 | Franziska Wuerbser & Gabriella Meister | 2,98 Milliarden |
76 | Karin Sartorius-Herbst | 2,86 Milliarden |
77 | Karin Schick | 2,81 Milliarden |
78 | Erich Sixt Familie | 2,8 Milliarden |
79 | Hubert Burda | 2,74 Milliarden |
80 | Otto Happel | 2,72 Milliarden |
81 | Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann | 2,71 Milliarden |
82 | Gabriella Meister & family | 2,7 Milliarden |
83 | Stefan Messer Familie | 2,7 Milliarden |
84 | Schleicher Familie | 2,6 Milliarden |
85 | Otto Philipp Braun | 2,58 Milliarden |
86 | Friede Springer | 2,55 Milliarden |
87 | Vaillant und Müller Familien | 2,5 Milliarden |
88 | Christian Haub | 2,49 Milliarden |
89 | Sybill Storz | 2,48 Milliarden |
90 | Gudrun Heine | 2,48 Milliarden |
91 | Julia Thiele-Schuerhoff | 2,46 Milliarden |
92 | Benjamin Otto | 2,44 Milliarden |
93 | Christian Oetker | 2,41 Milliarden |
94 | Julia Oetker | 2,41 Milliarden |
95 | Bergit Douglas | 2,41 Milliarden |
96 | Alfred Oetker | 2,41 Milliarden |
97 | August Oetker | 2,41 Milliarden |
98 | Carl Ferdinand Oetker | 2,41 Milliarden |
99 | Rosely Schweizer | 2,41 Milliarden |
100 | Richard Oetker | 2,41 Milliarden |
Bei den 1,46 Millionen MillionärInnen beträgt das durchschnittliche Bruttovermögen laut DIW Berlin gut drei Millionen Euro
Hier dominieren laut DIW Berlin das Betriebsvermögen mit einem Anteil am Bruttovermögen von circa 40 Prozent (rund 1,26 Millionen Euro), gefolgt von sonstigen Immobilien, die rund ein Viertel des Bruttovermögens ausmachen (etwa 792.000 Euro) und selbstgenutztem Wohneigentum mit circa 18 Prozent (rund 575.000 Euro).
Es dominieren somit Anlageformen, die auf die Generierung von Erträgen (Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung und Gewerbebetrieb) abzielen. Geldvermögen spielt in der Gruppe der MillionärInnen eine untergeordnete Rolle.
So hoch ist das Brutto-Durchschnittsgehalt der Deutschen
Das Statistische Bundesamt zeigt, wie viel Geld Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen 2020 brutto verdient haben, wovon noch die Steuern und Sozialabgaben abgezogen werden müssen.
Im Schnitt erhalten die mehr als 44 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland 47.700 Euro brutto im Jahr.
Dies entspricht einem Brutto-Monatsgehalt von rund 3.975 Euro bei einer Vollzeitstelle. Sonderzahlungen werden bei der Berechnung nicht berücksichtigt. Arbeitnehmer in den Branchen „Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen“ und „Information und Kommunikation“ verdienten 2020 mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von 5.602 und 5.248 Euro am meisten. Im Mittelfeld befanden sich mit 4.271 Euro das „Grundstücks- und Wohnungswesen“ sowie das „Verarbeitende Gewerbe“.
Im Bau- und im Gastgewerbe verdienten die Angestellten hingegen am wenigsten. Eine Vollzeitstelle brachte im Gastgewerbe lediglich 1.893 Euro brutto im Monat ein. Frauen verdienten im Schnitt weiterhin weniger als Männer. Für eine Stunde Arbeit bekamen die Herren durchschnittlich 22,78 Euro brutto und die Damen nur 18,62 Euro brutto.
Arm in Deutschland: Unter 1.000 Euro netto im Monat
Im Sechsten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesrepublik vom 12. Mai 2021 heißt es: „Über die Einschätzung, wann ein Mensch in Deutschland als arm anzusehen ist, besteht eine große Übereinstimmung: Aus Sicht der Befragten ergibt sich – über alle sozialen Lagen hinweg – eine Armutsgrenze von knapp 1.000 Euro verfügbares Einkommen pro Kopf und Monat.“
Ihr Einkommen im Vergleich
Reich in Deutschland: Das interaktive Tool des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V. zeigt Ihnen mit nur wenigen Klicks, wo Sie mit Ihrem Einkommen in der Einkommensverteilung stehen und wie viel Prozent der Bevölkerung ärmer oder reicher sind als Sie. (FM)