Innovationsmanagement ist in Zeiten stetigen Wandels zu einer Kernaufgabe in Unternehmen geworden, die ihren Erfolg langfristig sichern wollen. Dazu bedarf es klarer Zielvorgaben durch die Geschäftsführung, klar strukturierter Aufgaben und einer permanenten Erfolgskontrolle. Diese Aufgabe übernehmen Innovationsmanager, die als Stabsstelle direkt der Geschäftsführung unterstellt sind. Innovationsmanager sind keine Erfinder, sondern koordinieren die internen Innovationsprozesse. Das noch relativ junge Berufsbild stellt hohe kommunikative und administrative Anforderungen und wird oft auch als Bindeglied und Vermittler zwischen den an Innovationsprozessen beteiligten Personen im Unternehmen verstanden. Ist Innovationsmanager also ein Traumberuf?

Was macht ein Innovationsmanager?

Wer seinem Gegenüber eine Visitenkarte mit der Bezeichnung Innovationsmanager oder Innovationsmanagerin in die Hand drückt, wird wohl meist einen fragenden Blick ernten. Klar, Manager kennt man und Innovation kennt man auch irgendwie, aber was hat beides miteinander zu tun? Das Berufsbild ist aus der Notwendigkeit entstanden, dass sich Unternehmen ständig weiterentwickeln müssen, um ihre Position im Wettbewerb zu halten oder zu verbessern. Es gibt ein berühmtes Sprichwort, das genau das meint: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“. Da Unternehmen aber komplexe Gebilde sind, aus denen Innovationen zwar zufällig entstehen können, dies aber nicht die Regel ist, braucht es Prozesse, die Innovationen hervorbringen. Diese zu initiieren, zu moderieren und zu steuern ist Aufgabe des Innovationsmanagers.

Eine zentrale Aufgabe des Innovationsmanagers ist es daher, Trends außerhalb des Unternehmens zu erkennen und Innovationspotenziale innerhalb des Unternehmens aufzuspüren bzw. zu identifizieren. Dazu ist der Innovationsmanager auf eine Vielzahl von Informationen angewiesen und muss die Prozesse innerhalb eines Unternehmens verstehen. Insofern ist der Innovationsmanager kein klassischer Schreibtischjob, vielmehr muss er einen guten Draht ins Unternehmen haben. Er fungiert als eine Art Bindeglied zwischen den beteiligten Abteilungen und muss deren Erkenntnisse und Wissen in einen strukturierten Innovationsprozess lenken. Da die beteiligten Abteilungen wie Entwicklung, Produktdesign, Vertrieb, Marketing und Produktion oft sehr unterschiedlich sind, muss der Innovationsmanager sehr kommunikativ sein, damit am Ende alle auf das gleiche Ziel hinarbeiten.

 

was macht ein Innovationsmanager- Teamwork
Als Bindeglied zwischen den beteiligten Akteuren begleitet der Innovationsmanager den gesamten Innovationsprozess, von den ersten Ideen bis zur Umsetzung im Markt.

 

Innovationsmanager/innen sind vor allem in Großunternehmen oder größeren mittelständischen Betrieben zu finden. Einige kleinere mittelständischen Betriebe engagieren externe Berater, um Chancen und Risiken von Innovationen einzuschätzen. Trotz des eher unbekannten Berufsbildes sind die Chancen gut und der Bedarf in den Unternehmen groß. Daher haben auch freiberufliche Innovationsmanager gute Aussichten auf lukrative Aufträge. Der Einsatz externer Berater erfordert zwar eine etwas andere Herangehensweise, wird in der Praxis aber dennoch häufig genutzt. 

 

Die Aufgaben des Innovationsmanagers im Detail

Ein Innovationsmanager ist für die Identifizierung, Entwicklung und Umsetzung neuer Ideen und Konzepte verantwortlich. Ziel ist es, neue Produkte zu entwickeln, bestehende Produkte zu verbessern, Produkte und Dienstleistungen an technologische Entwicklungen anzupassen oder interne Prozesse zu optimieren. Die Aufgaben eines Innovationsmanagers können also sehr vielfältig sein.

 

  • Trendanalyse und Marktbeobachtung:

Der Innovationsmanager muss ständig den Markt im Auge behalten, um Trends frühzeitig zu identifizieren und Chancen für Innovationen zu erkennen. Dies erfordert eine umfassende Analyse von Kundenfeedback, Wettbewerbsanalysen und Beobachtung von Technologieentwicklungen.

 

  • Ideenfindung und Kreativitätsförderung:

Eine der Hauptaufgaben des Innovationsmanagers besteht darin, ein Umfeld zu schaffen, das die Kreativität fördert und es den Mitarbeitern ermöglicht, neue Ideen zu generieren. Dies kann durch Innovationsworkshops, Brainstorming-Sitzungen und interdisziplinäre Zusammenarbeit erreicht werden.

 

  • Bewertung und Priorisierung von Innovationsprojekten:

Nicht alle Ideen sind gleichwertig oder umsetzbar. Der Innovationsmanager muss eine gründliche Bewertung der vorgeschlagenen Projekte durchführen, um deren Potenzial, Machbarkeit und Auswirkungen auf das Unternehmen zu beurteilen. Basierend auf diesen Bewertungen müssen Prioritäten festgelegt und Ressourcen zugewiesen werden.

 

  • Management des Innovationsprozesses:

Von der Konzeption bis zur Markteinführung ist der Innovationsmanager für das Management des gesamten Innovationsprozesses verantwortlich. Dies umfasst die Koordination zwischen verschiedenen Abteilungen, das Risikomanagement, das Projektmanagement und die Überwachung des Fortschritts.

 

  • Förderung einer Innovationskultur:

Eine erfolgreiche Innovation erfordert ein Klima, in dem Risikobereitschaft, Lernbereitschaft und Offenheit für Veränderungen gefördert werden. Der Innovationsmanager spielt eine Schlüsselrolle bei der Schaffung einer solchen Kultur, indem er Führungskräfte und Mitarbeiter ermutigt, neue Wege zu gehen und aus Fehlern zu lernen.

 

Im Wesentlichen müssen Innovationsmanager ein Unternehmensklima schaffen, in dem Innovationen gedeihen können. Sie müssen die Bedürfnisse der verschiedenen Abteilungen verstehen und den gemeinsamen roten Faden finden. Schließlich hat der Vertrieb andere Ziele als die Produktentwicklung, die nicht selten mit der Produktion kollidieren. Innovationsmanager benötigen dafür ausreichende Kompetenzen und Autorität. Sie sind daher meist direkt unterhalb der Geschäftsführung angesiedelt. Gerade dieser direkte Draht zum Management ist oft der entscheidende Vorteil, um neue Ideen am Ende auch tatsächlich umsetzen zu können.

 

So wird man Innovationsmanager/in

Die Ausbildung zum Innovationsmanager umfasst in der Regel eine Kombination aus akademischer Ausbildung und praktischer Erfahrung. Es gibt verschiedene Wege, um sich auf diese Karriere vorzubereiten:

Studium

Ein Studium in Bereichen wie Innovationsmanagement, Betriebswirtschaftslehre, Ingenieurwissenschaften, Technologiemanagement oder Unternehmensführung kann eine solide Grundlage für angehende Innovationsmanager bieten. Sowohl Bachelor- als auch Masterstudiengänge sind verfügbar, wobei letztere oft spezialisiertere Kurse anbieten.

Weiterbildung und Zertifizierungen

Es gibt eine Vielzahl von Weiterbildungsprogrammen und Zertifizierungen, die speziell auf Innovationsmanagement ausgerichtet sind. Diese Programme bieten oft praxisorientierte Schulungen, Fallstudien und Networking-Möglichkeiten, um die Fähigkeiten und Kenntnisse der Teilnehmer zu verbessern.

Praktika und Berufserfahrung

Praktische Erfahrung ist entscheidend für angehende Innovationsmanager. Praktika in Unternehmen, die sich auf Innovationen konzentrieren, oder in relevanten Abteilungen wie Forschung und Entwicklung, Produktmanagement oder Unternehmensstrategie können wertvolle Einblicke und Erfahrungen bieten.

Selbststudium und Online-Ressourcen

Es gibt eine Fülle von Online-Kursen, Büchern, Webinaren und anderen Ressourcen, die angehenden Innovationsmanagern helfen können, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse auf eigene Faust zu entwickeln. Diese Selbstlernmöglichkeiten sind oft flexibel und können neben anderen Verpflichtungen verfolgt werden.

 

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Verdienstmöglichkeiten für Innovationsmanager

Der Beruf des Innovationsmanagers ist unter anderem aufgrund des technologischen Wandels etwa durch die zunehmende Verbreitung künstlicher Intelligenz sehr gefragt, was sich auch auf die Verdienstmöglichkeiten auswirkt. Zwar ist die Wochenarbeitszeit mit rund 50 Stunden überdurchschnittlich hoch, dafür sind weitere Karriereschritte bis ins obere Management möglich. Die Höhe des Gehalts hängt von verschiedenen Voraussetzungen ab. Neben Ausbildung und Erfahrung sind dies vor allem die Unternehmensgröße und die Branchenzugehörigkeit. Insbesondere in Branchen mit hohem Innovationsgrad wie der Automobilindustrie, der Pharmaindustrie oder dem Technologiesektor sind die Verdienstmöglichkeiten sehr gut. Darüber hinaus kann es regionale Unterschiede geben, die jedoch nicht berufsspezifisch sind.

Einstiegsgehälter

Die Einstiegsgehälter für Innovationsmanager können je nach Region und Branche unterschiedlich sein, liegen jedoch oft im Bereich von 40.000 bis 60.000 Euro brutto pro Jahr für Bachelorabsolventen. Masterabsolventen und Personen mit einschlägiger Berufserfahrung können in der Regel höhere Einstiegsgehälter erwarten.

Gehaltsentwicklung

Mit zunehmender Erfahrung und Verantwortung können Innovationsmanager mit steigenden Gehältern rechnen. Mittlere und erfahrene Innovationsmanager verdienen oft zwischen 60.000 und 100.000 Euro brutto pro Jahr, wobei Top-Manager in großen Unternehmen und Konzernen deutlich mehr verdienen können.

Zusatzleistungen

Zusätzlich zum Grundgehalt können Innovationsmanager von verschiedenen Zusatzleistungen profitieren, wie zum Beispiel Boni, Gewinnbeteiligungen, Aktienoptionen, Firmenwagen, betriebliche Altersvorsorge, Weiterbildungsmöglichkeiten und flexible Arbeitszeiten.

Branchenspezifische Unterschiede

Die Vergütung für Innovationsmanager kann auch stark von der Branche abhängen, in der sie tätig sind. Branchen mit einem hohen Innovationsgrad wie Technologie, Pharma, Automobilindustrie oder Finanzdienstleistungen bieten oft besonders attraktive Verdienstmöglichkeiten.

Zusammenfassung

Innovationsmanager spielen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung einer innovationsfördernden Unternehmenskultur, der Entwicklung und Umsetzung von neuen Ideen sowie der Sicherung langfristiger Wettbewerbsvorteile. Durch ihre vielfältigen Aufgaben tragen sie dazu bei, dass Unternehmen agil bleiben und sich den sich ständig ändernden Marktbedingungen anpassen können.

Die Ausbildung zum Innovationsmanager kann über verschiedene Wege erfolgen, einschließlich eines Studiums in verwandten Bereichen wie Innovationsmanagement, Betriebswirtschaftslehre oder Ingenieurwissenschaften, Weiterbildungsprogrammen und Zertifizierungen, praktischen Erfahrungen durch Praktika oder Berufstätigkeit sowie Selbststudium und Online-Ressourcen. Je nach persönlicher Präferenz, Karriereziele und vorhandenen Qualifikationen können angehende Innovationsmanager den für sie geeigneten Ausbildungsweg wählen.

Die Verdienstmöglichkeiten sind in der Regel attraktiv und können je nach Erfahrung, Qualifikation, Branche und Unternehmensgröße variieren. Einstiegsgehälter liegen oft im Bereich von 40.000 bis 60.000 Euro brutto pro Jahr für Bachelorabsolventen. Sie steigen mit zunehmender Erfahrung und Verantwortung auf bis zu 100.000 Euro oder mehr für erfahrene Manager in führenden Positionen. Zusätzlich zum Grundgehalt können Innovationsmanager von verschiedenen Zusatzleistungen wie Boni, Aktienoptionen und Weiterbildungsmöglichkeiten profitieren.

Insgesamt ist die Rolle des Innovationsmanagers eine spannende und herausfordernde Karrierewahl für diejenigen, die daran interessiert sind, kreative Lösungen zu entwickeln, neue Ideen voranzutreiben und einen echten Einfluss auf die Zukunft von Unternehmen und Organisationen zu haben. Durch die richtige Ausbildung, Erfahrung und Einsatzbereitschaft können Innovationsmanager dazu beitragen, Innovationen voranzutreiben und Unternehmen auf Erfolgskurs zu halten.