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Die beiden Pazifik-Inselstaaten Neuseeland und Hawaii sind schon seit Jahren eine beliebte Zuflucht vor allem von deutschen und amerikanischen Tech-Milliardären.
Der deutschstämmige US-Tech-Investor Peter Thiel (54, Oracle, Palantir Technologies) und ab 2022 neuer Arbeitgeber (Thiel Capital) des 2021 wegen Korruptionsverdachts zurückgetretenen österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz (35, ÖVP) hat sich gleich auf beiden Inselstaaten Luxus-Zufluchten geschaffen – in Neuseeland mit Immobilien in Auckland, Queenstown sowie einem noch unbebauten riesigen Seegrundstück in Wanak und auf Hawaii ein Anwesen mit natürlichem Privatstrand auf der Insel Maui.
Auch Oligarch Roman Abramowitsch hat eine Zuflucht auf Neuseeland
Und auch der russische Oligarch der ersten Stunde Roman Abramowitsch (55, Gründer von Gazprom Neft, Millhouse Capital) mit inzwischen gleich drei Staatsbürgerschaften (Russland, Israel und Portugal) besitzt laut Manager Magazin eine Zuflucht in Neuseeland, obwohl er offiziell auf der Kanalinsel Jersey gemeldet ist, wo er sich so gut wie nie aufhält, und er wie die russischen Oligarchen im Allgemeinen auch im vornehmen Londoner Stadtteil Nightsbridge eine viktorianische Prachtvilla erbauen ließ. Aber da ist es seit den Sanktionen ab dem 28. Februar 2022 als Reaktion auf den Putin-Krieg gegen die Ukraine, der am 24. Februar 2022 begann, nicht mehr sicher, wie Business Leaders berichtete.
Großbritannien hat vor rund einer Woche und die Europäische Union (EU) am Dienstag (15.03.2022) explizit Sanktionen gegen Roman Abramowitsch verhängt, weil er als Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin (69) gilt.
„Es kann keine sicheren Häfen für diejenigen geben, die Putins grausamen Angriff auf die Ukraine unterstützt haben“, sagte Premierminister Boris Johnson (57, Conservative Party, wohnt in der Downing Street 11 in London).
Konkret bedeutet das, dass die in der EU vorhandenen Vermögenswerte des Milliardärs eingefroren werden müssen. Außerdem kann er nicht mehr in die EU einreisen. Infolge der Sanktionen hat sich Abramowitsch bereits beim FC Chelsea zurückgezogen und erwägt offenbar auch den Verkauf des amtierenden Champions-League-Siegers.
Insbesondere auch, nachdem Russland die Austragung des Champions-League-Finalspiels in St. Petersburg entzogen wurde. Die Londoner dürfen ab sofort nur noch dank einer speziellen Lizenz in der englischen Premier League spielen.
Dem US-amerikanischen Medienunternehmen Bloomberg zufolge, soll es bereits erste Übernahme-Angebote gegeben haben. Laut The Telegraph soll Abramowitsch die amerikanische Bank Raine mit dem Verkauf beauftragt haben.
Doch die Sanktionierung und die Spiellizenz schließen einen Verkauf eigentlich erst einmal aus
Die möglichen Sanktionen sorgen im Klub seit Tagen für Unruhe. Trainer Thomas Tuchel räumt ein, nervös zu sein: „Es lenkt uns ab, wir sind besorgt.“ Der Klub hat 1,5 Milliarden Pfund (1,79 Milliarden Euro) Schulden bei Abramowitsch. Sollte er die Summe zurückfordern, käme Chelsea in Existenznot.
Auf dem Klubgelände des FC Chelsea an der Stamford Bridge ist Abramowitsch, der sein Vermögen nach dem Zerfall der Sowjetunion mit Öl und Aluminium gemacht hat (laut Sunday Times Rich List beläuft es sich momentan auf 14,4 Milliarden Euro), in den vergangenen Jahren kaum in Erscheinung getreten. Nach dem Giftanschlag russischer Agenten im englischen Salisbury 2018 war sein britisches Visum nicht verlängert worden. Daraufhin hatte er die Pläne für ein milliardenteures neues Stadion begraben. Inzwischen hat der Nachfahre portugiesischer Juden einen israelischen und einen portugiesischen Pass, mit denen er in Europa ungehindert reisen kann.
Weitere Oligarchen auf der britischen Sanktionsliste
Ebenfalls auf die Sanktionsliste gesetzt wurden Gazprom-Chef Alexej Miller, Igor Sechin, der Chef des Ölkonzerns Rosneft, und Dmitri Lebedew, der als Verwaltungsratschef der Bank Rossiya arbeitet. Für die insgesamt sieben Personen gelte ein Reiseverbot, ihre Vermögen würden eingefroren und sie dürfen künftig auch keine Transaktionen mit britischen Staatsbürgern und Unternehmen tätigen. Zudem soll ein Einreiseverbot gegen die Betroffenen verhängt werden.
Insgesamt werde das Vermögen der Sanktionierten auf 15 Milliarden Pfund, also 17,9 Milliarden Euro, geschätzt, teilte das britische Außenministerium mit. „Die Sanktionen von heute zeigen erneut, dass Oligarchen und Kleptokraten in unserer Wirtschaft und Gesellschaft keinen Platz haben“, sagte Britanniens Außenministerin Liz Truss.
Chinas Milliardäre gehen nach Vancouver in Kanada
Chinesische Milliardäre hingegen, die sich vor politischer und wirtschaftlicher Instabilität fürchteten, bevorzugen als Zuflucht nach wie vor traditionsgemäß das kanadische Vancouver. Das liegt auch am Pazifik. Um dem chinesischen Ansturm etwas zu dämpfen, weil Einheimische keine Wohnungen mehr finden, hat Vancouver im Jahr 2016 eine zusätzliche Kaufsteuer für Ausländer von mittlerweile 20 Prozent und seit 2018 für sogenannte Geisterhäuser, die nur als Geldanlage vorgehalten werden und gar nicht bewohnt werden, eine zusätzliche Leerstandssteuer von jährlich 1 Prozent eingeführt. Beides hat aber weder den Preisboom gestoppt, noch das Angebot an kleinen und mittelgroßen Wohnungen für Kanadier erhöht.
Die US-Multimilliardäre haben vor unterschiedlichen Katastrophen Angst:
Einem nuklearen Schlag, einer weiteren Pandemie, einem Klimadesaster. Was viele aus dem kalifornischen Silicon Valley ebenfalls beschäftige, seien die Auswirkungen der künstlichen Intelligenz, so das Magazin „New Yorker“. Durch sie würden immer mehr Menschen ihre Arbeit verlieren, was wiederum zu einem Aufstand gegen die Technologie-Unternehmer führen könnte. Die Angst vor politischen Unruhen motiviert manche zu Fluchtplänen.
Wieder andere suchen keinen Ort der Zuflucht vor der Apokalypse, sondern vor den Steuerbehörden.
Das wohl wichtigste Kriterium für die Zuflucht sind möglichst wenig Nachbarn.
Neuseeland: 7 Mal mehr Schafe als Menschen
Hoch im Kurs als Zufluchtsort für amerikanische Superreiche ist Neuseeland. Eine Studie der Anglia Ruskin University in Großbritannien aus Cambridge kam im vergangenen Jahr zu dem Schluss, dass das Land einer der wenigen Orte wäre, wo sich eine Apokalypse überleben ließe.
Das Land gilt als besonders widerstandsfähig, was die Bedrohung durch den Klimawandel betrifft. Nick King and Professor Aled Jones vom Global Sustainability Institute an der Anglia Ruskin University beschieden Neuseeland in ihrer Studie: „am besten aufgestellt zu sein, um den Zusammenbruch der globalen Zivilisation zu überleben“.
Die Inseln von Neuseeland sind dünn besiedelt – es leben sieben Mal mehr Schafe als Menschen dort. Es gibt genug sauberes Wasser und große Landwirtschaftsflächen. Und die Energieversorgung kann unabhängig funktionieren. Die Chancen, als Selbstversorger über die Runden zu kommen, stehen hoch.
Neuseelands geografische Isolation – Australiens größte Stadt Sydney ist knapp 2.200 Kilometer von der Hafenstadt Auckland (rund 1,7 Millionen Einwohner, ein Drittel der Bevölkerung von Neuseeland) entfernt – macht das Land nicht gerade zu einem internationalen Angriffsziel.
Immer mehr Superreiche bereiten sich darauf vor, im Fall einer globalen Krise auf der geografisch isolierten Doppelinsel Schutz zu suchen. Neuseeland profitiert davon noch stärker als Australien. Bis zum Jahr 2026 soll die Zahl extrem reicher Bewohner um 70 Prozent steigen, prognostiziert der Wohlstandsbericht der internationalen Immobilienberatung Knight Frank.
Neuseeland: Kein Hauskauf, aber Hausbau und bei Investition von 7 Millionen Euro Dollar Wohnrecht
Auch wenn die seit 2017 amtierende Linken-Regierungschefin Jacinda Ardern (41, New Zealand Labour Party) dafür sorgte, dass Ausländer ab 2018 keine Häuser mehr kaufen dürfen. So dürfen doch Ausländer weiterhin uneingeschränkt Land kaufen und Häuser mit privaten Atomschutzbunkern bauen.
Außerdem erhalten Ausländer eine Aufenthaltsbewilligung nach einem Gesetz, das wohlhabenden Investor*innen die Möglichkeit gibt, einen Wohnsitz in dem Land zu haben. Sie müssen dazu innerhalb von 3 Jahren 7 Millionen Dollar (6,33 Millionen Euro) in Neuseeland investieren.
Im Silicon Valley sei Neuseeland schon ein Codewort für die ultimative Krisenzuflucht, berichtete LinkedIn-Gründer Reid Hoffman (54) aus Silicon Valley in Kalifornien dem Magazin „New Yorker“.
Als er einem Freund erzählte, er wolle das Land besuchen, habe der geantwortet: „Oh, du versicherst dich gegen die Apokalypse?“ Ein Haus in Neuseeland zu bauen, sei die Eintrittskarte in eine Welt, in der man selbstverständlich auch einen Atomschutzbunker kaufe, sich mit Strom, Wasser und Nahrung selbst versorge.
So berichtetete die Nachrichtenagentur Bloomberg nach dem Ausbruch von Corona im April 2020 von dem Anruf eines vermögenden Tech-Bosses aus New York bei einem Bunkerhersteller, der sich erkundigte, wie er denn die verborgene Tür seines mehrere Millionen Dollar teuren unterirdischen Bunkers in Neuseeland öffnen könne.
Er habe sich nach der Kombination für die Tür erkundigt und Fragen zu Strom und der Heiß-Wasser-Versorgung gestellt, zitierte die Nachrichtenagentur den Chef des Bunkerherstellers Rising S, Gary Lynch. Um wen es sich handelte, wollte Lynch nicht kommentieren. Nur so viel: Er sei nach Neuseeland geflüchtet, um „allem was gerade passiert“ zu entkommen. Und: „Soviel ich weiß, ist er noch da.“
Nach eigenen Angaben hat Lynch, dessen Unternehmen aktuell von Anfragen überflutet wird, in den vergangenen Jahren alleine rund zehn Privatbunker in Neuseeland errichtet, deren Preise von durchschnittlich drei Millionen Dollar für einen 150-Tonnen-Bunker je nach Ausstattung nach oben hin offen sind. Von Swimming-Pool über medizinische Behandlungszimmer bis hin zum Kinosaal ist alles möglich.
Der Inselstaat am anderen Ende der Welt mit gerade einmal 4,9 Millionen Bewohnern und seiner sagenumwobenen Natur spielt schon seit Jahren eine prominente Rolle in den Plänen zahlungskräftiger Prepper (Krisenvorsorger). So hat der kalifornische Bunkerbauer Vivos nach eigenen Angaben auf der weniger bevölkerten neuseeländischen Südinsel bereits einen Schutzraum für 300 Leute gebaut. Alleine in der Woche nach dem Coronaausbruch hätten ihn zudem zwei weitere Anfragen nach Bunkern auf der Insel erreicht.
Von Kim Dotcom bis Peter Thiel: Diese Superreichen suchen Zuflucht in Neuseeland
Den größten Wirbel machte der deutsche Internetunternehmer Kim Dotcom (48, in Kiel geboren) mit deutscher und finnischer Staatsbürgerschaft, der seine (gemietete) Villa bei Auckland 2013 und 2014 nutzte, um von dort sein Upload-Portal Mega sowie die von ihm finanzierte neuseeländische Internet Party zu bewerben – beides Flops. Inzwischen ist Dotcom mit seiner Frau nach Queenstown umgezogen und wehrt sich gegen den Beschluss des höchsten neuseeländischen Gerichts, ihn an die USA auszuliefern.
Zu den Superreichen, die sich in Neuseeland einen luxuriösen Rückzugsort gesichert haben, gehören laut Manager Magazin neben dem in Frankfurt am Main geborenen Tech-Investor und Paypal-Mitgründer sowie Tesla-Aufsichtsrat Peter Thiel (54), der sich sowohl auf der Nord- als auch auf der Südinsel ein Anwesen gekauft hat, auch der in Pretoria in Südafrika geborene Paypal-Mitgründer und Tesla-Chef Elon Musk (50).
Eine Zuflucht in Neuseeland fanden auch der aus Kanada stammende Titanic-Regisseur James Cameron (67) sowie die New Yorker Hedgefonds-Manager Julian Robertson (89, Tiger Cubs) und John Griffin (58, Blue Ridge Capital).
Letzterer soll Presseberichten zufolge im Privatjet zu Beginn der Corona-Krise in den USA die Flucht nach Neuseeland bereits angetreten haben. Und das offenbar, bevor das Land im Zuge der Krise seine Grenzen für ausländische Besucher dichtmachte.
Einer, der es laut Bloomberg ebenfalls geschafft hat, sich noch rechtzeitig vor dem Corona-Lockdown nach Neuseeland abzusetzen, ist der Crypto-Unternehmer Mihai Dinulescu, Strategie-Direktor bei Turing Solutions aus San Francisco in Kalifornien.
Zusammen mit seiner Frau habe er den erstmöglichen Flug von San Francisco nach Auckland gebucht, zitierte ihn die Nachrichtenagentur. „Der Flug war voll.“
Nachbarn sind in den Südlichen Alpen auf der Südinsel von Neuseeland meist weit weg – aber wenn man sie findet, könnte es sich um US-Hedgefonds-Pionier Julian Robertson handeln, den russischen Stahlmagnaten Alexander Abramowitsch oder Bill Foley, den Aufsichtsratschef des US-Finanzkonzerns Fidelity. Der Hongkonger Hedgefonds-Gründer Michael Nock zog zu Beginn der Finanzkrise 2008 dorthin, weil er Schlimmeres befürchtete als Bankenpleiten. Neuseeland ist weit weg von allem – plötzlich ein Vorteil.
Paypal-Gründer Peter Thiel, der unter anderem ein Grundstück am Wanaka-See auf der Südinsel gekauft hat, ist zufrieden mit seiner neuen Wahlheimat.
In seiner Bewerbung um den neuseeländischen Pass, den er 2011 erhielt, schrieb Peter Thiel: „Ich bin glücklich, sagen zu können, dass ich kein anderes Land gefunden habe, das besser zu meiner Vorstellung von der Zukunft passt als Neuseeland.“
Zuflucht Hawaii: Gute Investition und viel Platz für Selbstversorger
Immobilien auf Hawaii waren schon immer gefragt. Doch seit Unternehmen aus dem Silicon Valley ihre Regeln fürs Heimbüro gelockert und Börsengänge wie die von Airbnb und Coinbase eine frische Riege von Tech-Multimillionären geschaffen haben, kann sich Makler Matt Beall kaum noch vor Anfragen retten. Luxusvillen gibt es hier ab sechs Millionen US-Dollar aufwärts, abhängig von Insel und Entfernung zum Strand.
„Wir sehen neue Rekorde, die meisten zahlen bar“, sagt der Chef von Hawaii Life Real Estate Brokers, einem der größten Makler der Inselkette, im Februar 2022 in der WirtschaftsWoche. Bei den ganz exquisiten Immobilien gehen die Preise in dreistellige Millionenhöhen. Keine Preise für jedermann, aber für Männer wie Larry Ellison, Mark Zuckerberg oder Jeff Bezos. Sie und andere Tech-Milliardäre haben sich auf Hawaii in großem Stil eingekauft.
Lanai auf Hawaii – gleich eine ganze Selbstversorger-Insel für Oracle-Executive Chairman und Tesla-Aufsichtsrat Larry Ellison
Tesla-Aufsichtsrat Larry Ellison (77, einst geboren in der Bronx von New York, heute 104,9 Milliarden US-Dollar schwer), der Gründer von SAP-Konkurrent Oracle, ist vor anderthalb Jahren ganz von Kalifornien nach Hawaii gezogen. Er steuert seinen Softwarekonzern, wo er als Technologiechef noch immer die Produktentwicklung verantwortet, via Zoom von seiner eigenen Insel Lanai aus, die vor Maui liegt.
Bereits 2012 sorgte Ellison für Aufsehen, als er für geschätzte 500 Millionen Dollar 98 Prozent der Hawaii-Insel Lanai erwarb. Seither habe er zwei Fluglinien übernommen, die lokalen Hotels saniert und Grüne-Energie-Projekte ins Leben gerufen, wird berichtet. Offenbar will der Oracle-Gründer auf dem Eiland besonders nachhaltigen und umweltschonenden Tourismus praktizieren. Und als Selbstversorger leben.
In den vergangenen zehn Jahren soll der Oracle-Gründer weitere 200 Millionen Dollar in die Entwicklung der Insel gesteckt haben. Nicht nur ließ er das Four Seasons für 75 Millionen Dollar renovieren, dessen Zimmer ab 1.000 Dollar pro Nacht kosten und dessen teuerste Suite für über 20.000 Dollar offeriert wird. Der Liebhaber japanischer Kultur ließ auch einen Luxus-Spa namens Sensei Lanai Retreat errichten, wo neben Massagen Yoga und gesunde Ernährung unterrichtet wird.
Sein Unternehmen Pulama Lanai betreibt auf der Insel nicht nur Hotels, sondern auch Landwirtschaft, inklusive mehrerer Gewächshäuser, in denen Gemüse angebaut wird. Bewässert werden sie aus aufgefangenem Regen und entsalztem Meerwasser. Der Strom wird über Tesla-Solaranlagen erzeugt und in Tesla-Batterien gespeichert. Ellison sitzt im Aufsichtsrat des Elektroautobauers. Dessen noch immer prägende Figur Elon Musk besucht ihn ab und an mit seinem Privatjet auf Lanai.
So beugte Larry Ellison Protesten Einheimischer vor
Der vorherige Eigentümer von Lanai, der US-Milliardär und Bananenkönig David Murdock (98, er hält den größten Anteil der Dole Food Company und ist unter anderem Eigner des Immobilienunternehmens Castle and Cook) mit Wohnsitz in Kannapolis in North Carolina hatte kaum etwas in die Infrastruktur der Insel gesteckt. Ein Tiefpunkt kam, als dieser das einzige öffentliche Schwimmbad der Insel aus Kostengründen schloss. Also kündigte Ellison als erste Maßnahme nicht nur an, das baufällige Schwimmbad wieder aufzumachen. Er hat es auch komplett renoviert, so wie das einzige Kino der Insel. Seine Gesten guten Willens und das Versprechen, neue Arbeitsplätze zu schaffen, beugten Protesten vor.
Kauai auf Hawaii – eine ganze Bucht mit Stausee in den Bergen für Facebook-Gründer Mark Zuckerberg
Der Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat sich vor kurzem einen Stausee in Norden der Hawaii-Insel Kauai gekauft. Mit der ungewöhnlichen Anschaffung erweitert er seinen bereits riesigen Besitz in Hawaii.
Nachdem Mark Zuckerberg (37) seit 2014 insgesamt 600 Hektar Land auf der Insel Kauai erstanden hatte, darunter eine ehemalige Zuckerrohrplantage (Kahu’Aina Plantation), auf der er mit seiner Frau und Kinderärztin Priscilla Chan (37) eine Rinderfarm betreiben will, ist nun im November 2021 der Stausee Ka-Loko dazugekommen. Kostenpunkt der mehrjährigen Einkaufstour: 170 Millionen Dollar.
Ironischerweise ist die eigene Privatsphäre dem CEO des Social-Media-Unternehmens Facebook.com, das Daten sammelt, um zielgenaue Werbung zu verkaufen, also einiges wert.
Doch Mark Zuckerberg hat auf der Pazifikinsel gleich dreifachen Ärger
Ärger Nummer 1: Gut 10 Prozent des kleineren der beiden Grundstücke („Pila‘a Beach“) erwarb über eine Investmentgesellschaft ein Ölmilliardär aus Denver. Zuckerberg habe versucht, den Mitinhaber herauszukaufen, so „Forbes“. Dieser sei jedoch nicht interessiert gewesen, seinen Besitz zu abzugeben.
Ärger Nummer 2: Der 800 Meter lange Schnorchel-Strand Pila‘a Beach vor seinem Grundstück ist nicht privatisierbar. Das gilt für ganz Hawaii. Zuckerberg erhöhte 2016 einfach eine kleine Mauer zwischen seinem Grundstück und dem öffentlichen Strand auf 2 Meter und ließ Zäune aufstellen. Dies, so empörten sich Anwohner, erschwerte den Zugang zu zwei beliebten Stränden, darunter einem inoffiziellen FKK-Strand. Und es schnitt Einheimische von ihren Mini-Parzellen ab, die sich auf Zuckerbergs Land befanden. Dies gekoppelt mit rabiat auftretenden Wachleuten und mit Klagen gegen die Eigentümer, die ihr Land nicht an Zuckerberg verkaufen wollten, sorgte für weltweite Negativ-Schlagzeilen.
Ärger Nummer 3: Zwei Dutzend kleiner Parzellen auf Zuckerbergs Grundstück auf Kauai gehörten hawaiianischen Bürgern, die sie durch ein Gesetz von 1850 erworben haben, wie eine Zeitung in Honolulu berichtete. Mark Zuckerberg verklagte 2017 Familien auf Hawaii, um sie zu zwingen, ihr Land zu verkaufen.
Das kam nicht gut an.
„Dies ist das Gesicht des Neokolonialismus“
Das sagte Kapua Sproat, Juraprofessor an der University of Hawaii, im Jahr 2017 dem Guardian.
„Für uns als gebürtige Hawaiianer ist das Land ein Vorfahre. Es sind Großeltern … Sie verkaufen Ihre Großmutter einfach nicht“, fügte Sproat hinzu.
Zuckerberg ließ die Klage schließlich fallen und sagte, er und seine Frau wollten „das richtig machen, mit der Community sprechen und einen besseren Ansatz finden”. Die Landstriche wurden schließlich doch noch bei einer Auktion verkauft.
Mark Zuckerberg und Priscilla Chan nahmen sich Ellison zum Vorbild
Sie gelobten öffentliche Reue, spendete ans örtliche Museum und richtete einen knapp fünf Millionen Dollar schweren Fonds ein, mit dem Sozialwohnungen auf Kauai gebaut werden sollten. Ihren Landbesitz haben Zuckerberg und Chan jedoch weiter ausgeweitet und strategisch alle verfügbaren Grundstücke um ihre Plantage aufgekauft.
Larry Ellison und Mark Zuckerberg sind nicht die einzigen Multimilliardäre, die sich in den letzten Jahren riesige Rückzugsorte geleistet haben
Zu ihren – entfernten – Nachbarn auf Hawaii gehören Ex-US-Präsident Barack Obama (60, Demokratische Partei, kaufte 30.000 Quadratmeter auf der Insel Oahu für 10,5 Millionen Euro), Talkshow-Moderatorin Oprah Winfrey (68) und Amazon-Chef und Milliardär Jeff Bezos (58) aus Seattle (US-Bundesstaat Washington).
Maui auf Hawaii – von Natur abgeschirmte Buchten für Jeff Bezos, Peter Thiel und Jonathan Yantis
Auf der Urlauberinsel Maui, hat Jeff Bezos jüngst sein neuestes Liebesnest erworben. Seit er mit TV-Moderaterin Lauren Sanchez (52) anbandelte, hat der Amazon-Gründer beim Kauf von teuren Immobilien noch mal zugelegt. Derzeit soll er sich in Maui nach einem Ferienhaus für seine Eltern umschauen. Seine eigene Luxusbleibe auf Maui mit drei Wohnhäusern auf 140.000 Quadratmetern Land – Kostenpunkt: angeblich 78 Millionen Dollar – befindet sich im Südwesten der Insel und ist durch Lavafelder und historische Fischteiche so abgeschirmt, dass die Bewohner quasi ihre eigene Bucht und ihren eigenen Strand haben.
Peter Thiels Villa liegt zehn Autominuten nördlich von der Bezos-Adresse. Thiel soll für drei verschachtelte Häuser samt Gästehaus und Swimmingpool, die direkt an einem Strand aus Vulkanasche und Lava liegen, 27 Millionen Dollar gezahlt haben. Als Thiel, der vor wenigen Tagen den Verwaltungsrat des Facebook-Konzerns Meta verlassen hat, vor zehn Jahren die 400 Quadratmeter übernahm, machte das auf der Insel Schlagzeilen, weil es damals der höchste Preis für ein Wohnhaus auf Maui war.
Blockchain-Milliardär Jonathan Yantis (51) hat auf der Insel Maui eine Villa samt Grundstück (45.000 Quadratmeter) für 21 Millionen Euro gekauft. Yantis ließ rund um sein Grundstück Verbotsschilder aufstellen.
Hawaii-Aktivistin: „Es gibt nicht mehr genug Platz für uns“
„Ich bin aus Kauai (eine Hawaii-Insel, wo Mark Zuckerberg residiert – Anmerkung der Redaktion) geflüchtet. Es gibt nicht mehr genug Platz für uns. Wir werden drangsaliert – und die Politiker gehen auf Partys mit den Promis”, erzählte Aktivistin Ka‘iulani Mahuka (48) gegenüber der „BILD” vom 16. Februar 2022.
Jeff Bezos spendete drei Millionen Dollar für lokale Wohltätigkeitsorganisationen, um die Wogen zu glätten. Doch der „Versöhnungsversuch” vonseiten des Amazon-Chefs ist aus Sicht der Anwohner zu wenig.
Ihre fast unendlichen Ressourcen unterscheiden die Investoren von gewöhnlichen Preppern, also Aussteigern, die etwa im selbstgebauten Bunker Notvorräte horten. Die milliardenschweren Einkaufstouren und Fluchtpläne Privilegierter hinterlassen auch angesichts des Krieges einen schalen Beigeschmack.
Kritik aus den eigenen Reihen: Eskapismus statt Lösungen
Selbst aus den Reihen der Superreichen kommt Kritik an den Aussteigerplänen. Der aus Kiew stammende Paypal-Mitgründer und ehemalige IT-Chef von Paypal Max Levchin (46) aus San Francisco sieht in diesem Eskapismus ein Versagen der Verantwortlichen, eine „moralische Fehlberechnung“. Es müsste in Lösungen investiert werden, nicht in Fluchtmöglichkeiten, sagte er im „New Yorker“.
Doch die Tendenz zeigt sich auch in den Weltraumabenteuern amerikanischer Milliardäre wie Jeff Bezos und der Brite Richard Branson (71, Mischkonzern Virgin Group, lebt in London und auf seiner Privatinsel Necker Island im karibischen Steuerparadies British Virgin Islands). Sie zeugen von einer Abwendung vom realen Leben und von seinen Problemen. Die erwartete globale Community fiel bislang aus. Es geht eher zurück zu den Stämmen.
Niihau auf Hawaii – die verbotene Insel
Die exklusivste Insel, auch die „verbotene Insel“ genannt, steht derweil nicht zum Verkauf. Niihau, das 25 Kilometer vor Kauai liegt, gehört seit über 150 Jahren der Familie Robinson. Sie heißt tatsächlich so, allerdings ist die Insel nicht verlassen wie in dem Roman von Daniel Defoe, sondern hat rund 100 Einwohner, die viele Jahrzehnte mit dem Verkauf von Muschel-Schmuck sowie Landwirtschaft ihr Geld verdienten.
Die Vorfahren der Robinsons erwarben die Insel 1862 vom früheren König von Hawaii. Ihre neuen Besitzer schirmten sie ab, über ein Jahrhundert gab es keinen Strom. Inzwischen sind Solaranlagen aufgestellt worden. Die Bewohner dürfen keine Waffen besitzen und müssen dem Alkohol abschwören. Bruce Robinson, einer der Besitzer und inzwischen über 80 Jahre alt, hat schon etliche Offerten bekommen, die Insel zu verkaufen. Aber bislang hat er alle ausgeschlagen. (FM)
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