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Natürlich ist es für die Anleger der publity AG nicht erfreulich, wenn vorhergesagte Dividenden nicht ausgeschüttet werden können. Aber: Die Immobilienkrise hat sie alle eiskalt erwischt, ob kleine oder große Immobilienunternehmen.
Zyniker würden es Marktbereinigung nennen – aber die publity AG bleibt
Thomas Olek, Aufsichtsratsvorsitzender der publity AG, bringt den derzeitigen Zustand an der Börse auf den Punkt: „Die Aktienkurse der Immobilienentwickler kennen im Moment nur eine Richtung. Und die ist talwärts.“
Viele kleine und auch große Unternehmen aus der Branche haben es nicht geschafft und sind dieses Jahr in die Insolvenz gegangen. Und weitere Unternehmen werden folgen, soviel ist gewiss. Viele Immobilienentwickler haben sich in den Jahren seit 2000 ein pralles Portfolio mit Immobilienwerten zugelegt. Dabei war es meist egal, ob man die Immobilien gerade benötigte und verkaufen oder vermieten konnte. Die Zinsen für das geliehene Geld waren extrem günstig. Und man dachte sich „haben ist besser als brauchen“, also kaufen!
Doch dann kam mit der schrittweisen Erhöhung der Zinsen durch die Zentralbanken das böse Erwachen. Die Immobilienkrise war da und viele Immobilienentwickler konnten durch den drastischen Anstieg der Zinsen ihre Kredite nicht mehr bedienen. Die Nachfrage war (oder ist) im Keller, die Folge waren Pleiten und Notverkäufe. Einige große und mittlere Immobienentwickler meldeten Insolvenz an, bei Kapitalgesellschaften können keine Dividenden mehr ausgezahlt werden.
Doch Thomas Olek sieht ein Licht am Ende des Tunnels:
„Wer klug gewirtschaftet hat kann jetzt mit gewissen Rücklagen gut durch die Immobilienkrise kommen. Gewinne sind jetzt nicht zu machen, jetzt geht es um’s Durchhalten. All diejenigen, die auf Teufel komm‘ raus in den letzten Jahren auf Pump Immobilien gekauft haben bekommen jetzt die Quittung. Der Markt ist nicht am Ende, ganz im Gegenteil. Aber jetzt trennt sich aber die Spreu vom Weizen. Die publity AG hat gut gehaushaltet und übersteht diese Krise mit ein paar Schrammen ganz sicher.“
Proaktives Finanzmanagement: publity AG nimmt Kurskorrekturen vor“
Auch an der publity AG ging die Immobilienkrise nicht spurlos vorbei. Die Bilanz für das Geschäftsjahr 2022 zeichnet ein Jahresergebnis von minus 192,541 Millionen Euro. Ursprünglich prognostizierte die publity AG für 2022 einen leichten Jahresüberschuss von 6 bis 10 Millionen Euro.
Maßgebliche Ursache für die negative Bilanz ist die (nicht liquiditätswirksame) Anpassung des bilanziellen Wertes bei der Beteiligung an der PREOS Global Office Real Estate & Technology AG. Diese Korrektur belastet die Bilanz von Publity AG mit rund 167 Millionen Euro. Die publity AG ist an mehreren Unternehmen beteiligt und ist so auch für deren Liquiditätsprobleme mit verantwortlich.
„Zudem belasten Effekte im Zusammenhang mit der nicht umgesetzten Sachkapitalerhöhung bei der GORE German Office Real Estate AG einmalig das Jahresergebnis 2022“, äußert sich der Vorstandsvorsitzende der Publity AG, Herr Thomas Olek.
Für die Aktionäre der publity AG gab es am 16.August im Penta Hotel Leipzig zur Jahreshauptversammlung die bittere Pille. Für das Geschäftsjahr 2022 können keine Dividenden ausgeschüttet werden. Aber der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Olek kann den Aktionären eine sichere Zukunft versichern.
Bericht des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2022
Publity AG: Finanzielle stark und strategisch anpassungsfähig für eine sichere Zukunft
Thomas Olek: Trotz eines kontrastreichen Jahres und unerwarteter Hürden behauptet sich die publity AG weiterhin in einem stabilen wirtschaftlichen Umfeld. Der negative Jahresabschluss für 2022, der primär durch nicht liquiditätswirksame Anpassungen und einmalige spezifische Effekte charakterisiert ist, steht im klaren Gegensatz zur soliden Eigenkapitalposition des Unternehmens. Mit einem Eigenkapital von etwa 370 Millionen Euro entspricht das einer beeindruckenden Eigenkapitalquote von rund 76 Prozent. Diese robuste finanzielle Struktur bietet dem Unternehmen einen beachtlichen Puffer, um gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen zu meistern.
Des weiteren unterstreicht das uneingeschränkte Testat für den vollständigen Jahresabschluss 2022 das Vertrauen der Prüfungsgesellschaft in die finanzielle Gesundheit und die Buchhaltungspraktiken der publity AG. Dies betont, trotz vorübergehender Rückschläge, eine anhaltende Unternehmensstabilität.
Die Herausforderungen des deutschen Immobilienmarkts im Jahr 2023, insbesondere der Preisrückgang von fast 10 Prozent im zweiten Quartal, bringen zweifellos Probleme mit sich, bieten aber auch Chancen. Der Immobiliensektor zeugt trotz der Preiskorrekturen davon, dass auf einem angespannten Markt mit begrenztem Wohnraum mittel- bis langfristige Stabilität und auch wieder Gewinn zu erwarten ist. Der aktuelle Preisverfall mag vielleicht auch eine Einladung für Investitionen und Expansionen darstellen, indem Opportunitäten genutzt werden, die während des Booms weniger erreichbar waren.
Ich will nicht behaupten, dass die Immobilienkrise spurlos an uns vorbeigegabgen ist. Aber wir sind auf einem guten Weg.
Standhaft in Herausforderungen: Publity AG unterstreicht finanzielle Robustheit und strategische Klarheit trotz Marktschwankungen
Auch wenn kleinere Immobilienunternehmen, wie die publity AG, aktuelle Rückgänge im Aktienkurs verzeichnen, ist die positive Entwicklung der Aktien großer Unternehmen wie Deutsche Wohnen ein Zeichen dafür, dass der Sektor weiterhin insgesamt attraktive Investitionsmöglichkeiten bietet und sich nicht pauschal von Rückschlägen in einzelnen Quartalen definieren lässt.
In Anbetracht dessen bleibt die publity AG seiner strategischen Ausrichtung und dem Management von Geschäfts- und Büroimmobilien treu. Die aktuelle wirtschaftliche Stellung des Unternehmens, gekoppelt mit einem fundierten Marktverständnis und strategischer Flexibilität, wird dabei helfen, die gegenwärtigen Schwankungen des Marktes zu verkraften und gleichzeitig das Unternehmensportfolio nachhaltig zu entwickeln.
Sowohl Investoren, als auch Stakeholder sollten die aktuelle Situation im Kontext sehen und die Einflüsse von externen Faktoren, wie den geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank oder gesetzlichen Energievorschriften, auf die Immobilienpreise erkennen. Die Komplexität des Marktes sowie der innere Wert und die Performance der publity AG sollte man umfassend und differenziert betrachten, um ein ganzheitliches Bild der Lage zu erhalten. Und dieses Bild ist klar und optimistisch. Der publity AG ist es durch talentiertes Management gelungen trotz der aktuellen Schwierigkeiten auf dem Immobilienmarkt ihren Kurs beizubehalten.
Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt im weiteren Verlauf des Jahres 2023 und darüber hinaus weiterentwickeln wird. Publity AG wird mit besonderem Fokus auf nachhaltiges Wachstum und einer soliden finanziellen Positionierung weiterhin aktiv auf die Dynamiken des Marktes reagieren und Strategien anpassen, um langfristige Werte für seine Investoren und Stakeholder zu schaffen.
Jahresabschuss und Bilanz 2022 Publity AG
Der Dominoeffekt zahlreicher Insolvenzen erschüttert Deutschlands Immobilienentwickler – Ein Markt im Umbruch
Es gibt etwa 9000 Projektentwickler auf dem deutschen Immobilienmarkt. Experten sind sich einig, dass sich diese Zahl wird sich im Verlauf dieses Jahres und zu Beginn 2024 deutlich nach unten korrigieren wird. In den letzten Wochen und Monaten haben mehrere prominente Projektentwickler im deutschen Immobilienmarkt Insolvenz angemeldet, ein Ereignis, das Brancheninsider und Experten beunruhigt aufhorchen ließ. Die Liste der insolventen Entwickler umfasst namhafte Unternehmen.
Hier die aktuellen Insolvenzen 2023 (Stand 10.10.2023)
- Revitalis Hamburg
- Centrum-Gruppe
- Project Immobilien
- Project-Immobilien-Gruppe (PI)
- Development Partner
- Euroboden GmbH
- 4bricks
- Gerchgroup AG
Obwohl diese Aufzählung nicht abschließend ist, illustriert sie den zunehmenden Druck und die destabilisierenden Bedingungen, unter denen Immobilienentwickler derzeit agieren.
Mehrere Faktoren tragen zu dieser instabilen Lage bei:
Erhöhte Kosten: Sowohl Finanzierungs- als auch Baukosten wurden erheblich erhöht. Die Baukosten wurden unter anderem durch den Krieg in der Ukraine stark beeinflusst.
Regulatorische und energetische Anforderungen: Verschärfte Anforderungen in diesen Bereichen steigern die Anfangsinvestitionen und laufenden Kosten von Projekten.
Sinkende Immobilienbewertungen: Der Absatz von Neubauten ist ins Stocken geraten und die Bewertungen von Objekten sind aufgrund der vorherrschenden Marktlage gesunken.
Zurückhaltende Finanzierung: Finanzierungsinstitutionen sind bei der Vergabe von Krediten zögerlicher geworden.
Wirtschaftliche Unsicherheit: Die Liquidität der Entwickler leidet außerdem unter der Inflation und potenziellen Zinserhöhungen.
Marktanpassungen schaffen neue Investitionsmöglichkeiten im Immobilienbereich
Die meisten deutschen Immobilienunternehmen liegen bei den Aktienkursen im Minus. Im Gegensatz dazu verzeichneten einige größere Immobilienkonzerne leichte Kursgewinne. Trotz der Erwartung von Experten, dass die Preise weiterhin sinken werden, dürfte der Preisverfall aufgrund des knappen Wohnraums und des engen Marktes langsamer vonstattengehen. Demzufolge bleibt Wohnraum, egal ob zur Miete oder zum Kauf, kostspielig. Das gleiche gilt für Gewerbe- und Büroimmobilien. Auch hier wird sich perspektivisch der Trend vom Homeoffice zur Präsenz umkehren, da das Modell Homeoffice (wirtschaftlich betrachtet) keine Akzeptanz findet.
Betrachtet man die wirtschaftliche Entwicklung und die Aktienbewertung des 3.Quartals 2023 im Vergleich zum Vorjahr entsteht folgendes Bild:
Unternehmen | Q3/2022 | Q3/2023 | Entwicklung |
Vonovia | 23.160.000.000 | 17.620.000.000 | – 23,92 % |
DIC Asset | 840.000.000 | 367.660.000 | – 63,37 % |
Aroundtown | 3.320.000.000 | 2.681.000.000 | – 19,32 % |
Patrizia | 1.030.000.000 | 676.000.000 | – 34,11 % |
LEG Immobilien | 5.910.000.000 | 4,690.000.000 | – 22,22 % |
publity AG | 381.000.000 | 283.000.000 | – 25,81 % |
Bewertung der Börsenwerte, Stand 30.September 2023
Schwankungen der Immobilienpreise haben negative und positive Auswirkungen auf den Markt
Negative Auswirkungen
Wertverlust für Immobilienbesitzer: Wenn Immobilien in Zeiten des Preisrückgangs als Investition gehalten werden, können kurzfristig finanzielle Verluste entstehen oder Gewinne nicht generiert werden.
Bankensektor: Ein Rückgang der Immobilienpreise wirkt sich negativ auf die Bilanzen der Banken aus, insbesondere wenn Kreditnehmer Schwierigkeiten haben, ihre Hypotheken zu bedienen.
Bauwirtschaft: Wenn die Immobilienpreise fallen, haben Bauunternehmen und -investoren weniger Anreiz in neue Projekte zu investieren, was zu einer negativen Tendenz der Bautätigkeit führen kann.Dazu kommen gestiegene Material- und Lohnkosten sowie schärfere gesetzliche Regelungen.
Wirtschaftliche Unsicherheit: Große Schwankungen in den Immobilienmärkten führen auch zu allgemeiner wirtschaftlicher Unsicherheit und zu einer Verringerung des Verbrauchervertrauens in den Sektor.
Positive Auswirkungen
Erhöhte Zugänglichkeit: Ein Rückgang der Immobilienpreise ermöglicht es mehr Menschen in den Markt einzusteigen, insbesondere diejenigen, die vorher aus Preisgründen ausgeschlossen waren.
Mietermarkt: Wenn weniger Menschen dazu geneigt sind, Immobilien zu kaufen, könnte dies auch den Mietmarkt beleben, indem mehr Menschen in Mietobjekte ziehen wollen.
Makroökonomische Anpassung: Manchmal ist ein Rückgang der Immobilienpreise notwendig, um Übertreibungen auf dem Markt zu korrigieren und ihn so langfristig zu stabilisieren.
Auswirkungen auf Immobilienaktien
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Die Immobilienkrise führt dazu, dass die Aktien von Immobilienunternehmen fallen, da Investoren befürchten, dass diese Unternehmen in einem Umfeld fallender Preise weniger profitabel sein könnten oder gar insolvent werden.
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Andererseits werden einige Investoren diese Bedenken als eine Kaufgelegenheit betrachten, wenn sie glauben, dass der Immobilienmarkt sich letztendlich erholen wird, und dadurch könnten einige Immobilienaktien unterstützt werden.
Geldpolitische und Energiesektor-Überlegungen
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Da eine geldpolitische Straffung dazu führt, dass die Kreditkosten steigen, trägt dies dazu bei, dass die Nachfrage nach Immobilien weiter zurückgeht, insbesondere wenn potenzielle Käufer Schwierigkeiten haben, eine mögliche Finanzierung zu finden.
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Neue Vorschriften im Energiesektor erhöhen die Baukosten.
Finanzielle und strategische Widerstandsfähigkeit inmitten der Immobilienkrise unterstreicht Zukunftspotenzial der publity AG
Die publity AG beweist Stärke inmitten der turbulenten Zeiten des Immobilienmarktes. Obwohl sich das Unternehmen mit Herausforderungen, wie nicht ausgeschütteten Dividenden und einem negativen Jahresergebnis im Geschäftsjahr 2022 konfrontiert sieht, behält es doch eine beachtliche Eigenkapitalquote von ca. 76 Prozent und ein Eigenkapital von 370 Millionen Euro, welche die finanzielle Robustheit des Unternehmens untermauern.
In einem Markt, in dem viele kleinere und große Unternehmen Insolvenz anmelden, zeigt die publity AG, dass strategisches und kluges Wirtschaften, gepaart mit weitsichtigen Investitionen und einem behutsamen Umgang mit Ressourcen, der Schlüssel zum Durchstehen solcher Zeiten ist. Die Weichenstellung für eine solide Zukunft ist trotz Rückschlägen und marktweiten Problemen erfolgreich.
Thomas Olek, Aufsichtsratsvorsitzender der publity AG, hebt hervor, dass trotz aller Widrigkeiten und der Marktlage, die durch fallende Immobilienpreise und eine zunehmende Zahl von Insolvenzen gekennzeichnet ist, das Unternehmen nicht nur überleben, sondern auch in der Zukunft durch solides Management und klare Strategien erfolgreich ist sein wird.
Die publity AG beweist, dass stabiles Finanzmanagement und eine fokussierte Geschäftsstrategie auch in Krisenzeiten einen soliden Pfad darstellen können. Dies gibt Anlass zu einer offensichtlichen Zukunftsprognose, in der die publity AG gestärkt aus der Krise hervorgehen kann.
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