Liechtenstein – wie sie ein sicheres Bankkonto in Liechtenstein eröffnen. Ein Bankkonto in Liechtenstein bekommt man als Ausländer am günstigsten beim Staat. Das Fürstentum bietet insbesondere für Deutsche, Österreicher und Schweizer einen sicheren Kapitalhafen unabhängig vom Euro – direkt vor der EU-Haustür. Die Liechtensteinische Landesbank AG (LLB) aus Vaduz, an der das Fürstentum Liechtenstein unveräußerliche 51 Prozent Aktien hält, bietet ein Bankkonto in Liechtenstein für Ausländer, wenn sie gleichzeitig 50.000 Schweizer Franken (51.062,16 Euro) in Wertpapieren bei der Bank anlegen. Beim kleinsten Investmentkonto „LLB Basic“ wird pro Quartal eine Gebühr von mindestens 30 Euro fällig. Das dazugehörige LLB Online/Mobile Banking ist kostenlos.

Liechtenstein - sicheres Bankkonto eröffnen - keine Vollstreckung aus Deutschland
Liechtenstein – sicheres Bankkonto eröffnen – keine Vollstreckung aus Deutschland

Liechtenstein – stabilsten und sichersten Banken weltweit

Die Ratingagentur Moody’s bestätigte im Frühjahr 2021 das Aa2-Rating der LLB. Damit gehört die LLB zu den stabilsten und sichersten Banken weltweit. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank wurde im Oktober 2022 nur auf ein einfaches A1 eingestuft.

Die vollstaatliche Liechtensteinische Post AG aus Schaan bietet privaten und Geschäftskunden ein Girokonto „PostFinance“ für sämtliche Finanzangelegenheiten. Einheimische zahlen eine Monatsgebühr von 3 Schweizer Franken (3,06 Euro), ab einer Einlage von 25.000 Euro entfällt diese Gebühr für Einheimische. Kunden mit ausländischem Domizil zahlen eine zusätzliche Gebühr von 25 Schweizer Franken (25,53 Euro) pro Privatkonto und pro Monat. Diese Gebühr wird unabhängig vom Vermögen erhoben.

Bei den privaten Banken liegen die Einstiegshürden für ein Bankkonto in Liechtenstein deutlich höher. Ausländer, die nicht in Liechtenstein wohnen, müssen eine Mindesteinlagesumme von 250.000 bis 300.000 Euro anlegen. Das gilt für folgende Banken:

Ein Bankkonto in Liechtenstein – lukrativer als in der Schweiz

Nach Ansicht von Markus Miller, Chefanalyst von Kapitalschutz vertraulich, ist das kleine Land Liechtenstein der mit Abstand beste Ort in Europa für Finanzangelegenheiten aller Art.

Sein Hauptargument:

„Kein ESM-Haftungsrisiko, aber EWR-Vorteile. Der EWR ist der Europäische Wirtschaftsraum, eine Freihandelszone, die aus den 28 EU-Mitgliedsländern plus Norwegen, Island und Liechtenstein besteht. Damit genießt Liechtenstein Vorteile im Personen-, Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr. Dadurch können unter anderem die Produkte und Dienstleistungen der liechtensteinischen Banken, Fonds- und Versicherungsgesellschaften leichter genutzt werden. Auf der anderen Seite hat das Land keine Haftung im Rahmen des ESM (Europäischer Stabilitäts-Mechanismus, sogenannter Euro-Rettungsschirm) übernommen. Somit ist Liechtenstein sogar noch der Schweiz vorzuziehen, die nicht EWR-Mitglied ist.“

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Der Kontrast zur Euro-Zone: Bankkonto in Liechtenstein als sicheren Hafen

Die 1977 gegründete Kaiser Partner Privatbank AG aus der liechtensteinischen Landeshauptstadt Vaduz, begründet und zu 100% in Familienbesitz von Unternehmer und Investor Fritz Kaiser, schätzt zum Finanzplatz Liechtenstein gegenwärtig ein: „In der aktuellen Krise könnte der Kontrast zur kriselnden Währungsgemeinschaft kaum grösser sein. Das kleine Land im Herzen Europas versinnbildlicht politische Kontinuität und Stabilität sowie Neutralität. Aufgrund der außergewöhnlichen Lage unseres Standortes sind wir von der Kaiser Partner Privatbank AG darauf angewiesen, über Grenzen hinweg zu denken. Seit jeher steht das Fürstentum für Innovation, Freiheitlichkeit und Unternehmertum.“

Banker Fritz Kaiser nennt einige Fakten für ein Bankkonto in Liechtenstein:

Charakterisiert durch eine stabile Wirtschaft (S&P AAA Bewertung) und politische Neutralität hat Liechtenstein direkten Zugang zu zwei Wirtschaftsräumen: dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) und der Schweiz. Durch die Währungsunion mit der Schweiz (Schweizer Franken, CHF) führt der schuldenfreie Staat eine autonome Geldpolitik.

Liechtenstein – die EWR Mitgliedschaft

Die EWR-Mitgliedschaft, bringt Liechtenstein entscheidende Vorteile: Direkter und freier EU-Marktzugang. In Bereichen wie der Wirtschafts- und Währungsunion, der Außen- und Sicherheitspolitik sowie der Steuerpolitik bleibt Liechtenstein von der EU unabhängig. Investoren profitieren vom identischen Anleger- und Einlagensicherungsschutz wie in der EU. Aber: Die Banken sind reicher als der Staat – der kann sie im Notfall nicht retten.

Liechtenstein könnte im Krisenfall seinen Bankensektor nicht allein stützen, meldete die dts Nachrichtenagentur am 5. Mai 2023 aus Vaduz.. Die Frage, ob das Fürstentum im Notfall seine Banken retten könnte, sei klar zu beantworten, sagte der liechtensteinische Regierungschef Daniel Risch dem „Handelsblatt“: „Nein, das können wir selbst nicht.“

Liechtenstein – die größten Banken des Fürstentum

Der Zusammenbruch der Credit Suisse und die Notfusion mit der UBS hat europaweit eine Debatte über Banken ausgelöst, die zu groß sind, um vom Staat gerettet zu werden. In Liechtenstein ist die Situation besonders extrem: Allein die drei größten Banken des Landes – LTG, Liechtensteinische Landesbank (LLB) sowie die VP Bank – kommen zusammen auf eine Bilanzsumme von 60 Milliarden Franken (61,36 Milliarden Euro). Das entspricht etwa dem Zehnfachen des Bruttoinlandsprodukts des Fürstentums. Anders als andere Volkswirtschaften verfügt Liechtenstein zudem nicht über eine Notenbank, die im Krisenfall mit staatlichen Garantien einspringen könnte.

Der Staatshaushalt verfügt über Reserven von 2,23 Milliarden Franken. Das Risiko einer Bankenkrise hält Risch zwar für gering: „Für unsere eigenen Banken bin ich der Überzeugung, dass diese sehr solide aufgestellt sind.“ Doch er schränkt ein: „Kein Finanzplatz, kein Finanzinstitut der Welt ist vor Krisen gefeit. Auch aus diesem Grund sind wir aktuell dabei, den Beitritt Liechtensteins zum Internationalen Währungsfonds (IWF) voranzutreiben.“

Liechtenstein ist kein Geldwäscheparadies mehr

Liechtensteiner Banken nehmen am CRS-Verfahren (Common-Reporting-Standard) Teil, bei dem grenzüberschreitend Kontoinformationen ausgetauscht werden. Deutsche Behörden können diese einsehen und dann selbstständig Ermittlungen einleiten.

Steuervorteile für Vermögende

Roland Benn, Herausgeber des Newsletters Jeden Tag reicher, verweist auf folgenden Fakt: „Mit dem neuen Steuergesetz 2018 hat Liechtenstein auch für vermögende Privatkunden erneut wieder an Attraktivität gewonnen.

So hat Liechtenstein neue steuerlich privilegierte Privatvermögensstrukturen (sogenannte PVS) geschaffen, die in Liechtenstein nur einer Mindestertragssteuer von 1.800 Franken p.a. (aktuell 1840,94 Euro pro Jahr – Anmerkung der Redaktion) unterliegen. PVS müssen allerdings ausschließlich vermögensverwaltend tätig sein und dürfen keine wirtschaftliche Tätigkeit ausüben. Auch in Immobilien kann über eine PVS investiert werden, die Immobilie muss dann aber selbstgenutzt werden, Vermietung an Dritte ist als wirtschaftliche Tätigkeit nicht erlaubt. Wer interessiert ist, sollte sich konkret vor Ort informieren/beraten lassen.“

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Liechtenstein: keine grenzüberschreitende Vollstreckung aus Deutschland

Pfänden können Gläubiger oder Behörden aus Deutschland allerdings nicht. Forderungen vom Fiskus oder der Unterhaltskasse von Jugendämtern sind nicht über die deutsche Grenze hinaus in Liechtenstein betreib- und pfändbar. Angst um sein Vermögen vor einem deutschen Vollstreckungstitel muss man in Liechtenstein keine haben.

Der Münchener Rechtsanwalt Dr. Johannes Fiala erklärt: „Die vier Fürstentümer Liechtenstein, Monaco, San Marino und Andorra haben keine Vollstreckungsabkommen mit Deutschland abgeschlossen. Ausländische Urteile werden nicht anerkannt. Die Gläubiger müssten etwa in Lichtenstein neu klagen, was die Sache für die Gläubiger sehr verteuert.“

Das bedeutet für ausländische Inhaber eines Bankkontos in Liechtenstein, dass das Vermögen auf einem Konto in Liechtenstein weitgehend vor Gläubigerzugriffen geschützt und nicht in Gefahr ist. Zum Vergleich: In allen EU-Ländern mit Ausnahme von Dänemark kann über die Europäische Kontenpfändungsverordnung grenzüberschreitend vollstreckt werden.

Die Schufa erfährt von dem Bankkonto in Liechtenstein nichts

Auf Wunsch bieten nahezu alle Liechtensteiner Banken auch Fremdwährungskonten in Euro, US-Dollar oder anderen Währungen an. Eine wirkliche Anonymität bietet ein Liechtensteiner-Nummernkonto nicht. Auch hier müssen bei der Kontoeröffnung alle Angaben zur Person für eine Legitimationsprüfung angegeben werden. Der Name des Kunden bleibt einem begrenzten Kreis von Bankmitarbeitern bekannt.

In Liechtenstein braucht man nur wenige Unterlagen, um ein Girokonto zu eröffnen

  • Personalausweis oder Reisepass
  • Adressnachweis
  • Einkommensnachweis

Je nachdem, welche Identitätsprüfungsmethode die gewählte Bank verwendet, musst man die Unterlagen entweder bei der Bank vorbeibringen, sie online hochladen oder sie bei einem Video-Chat vorzeigen.  Die LLB bietet immer montags, donnerstags und freitags von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 für Personen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und aus Liechtenstein ein Videoidentifikation an, so dass man nicht persönlich nach Vaduz fahren muss.

Kurzporträt LLB

Die 1861 gegründete Liechtensteinische Landesbank AG (LLB) ist das älteste Finanzinstitut im Fürstentum Liechtenstein. Mehrheitsaktionär ist das Land Liechtenstein. Die Aktien sind an der SIX kotiert (Symbol: LLBN). Die LLB-Gruppe bietet ihren Kundinnen und Kunden umfassende Dienstleistungen im Wealth Management an: als Universalbank, im Private Banking, Asset Management sowie bei Fund Services. Mit 1.116 Mitarbeitenden (in Vollzeitstellen) ist sie in Liechtenstein, in der Schweiz, in Österreich und den Vereinigten Arabischen Emiraten (Abu Dhabi und Dubai) präsent. Per 31. Dezember 2022 lag das Geschäftsvolumen der LLB-Gruppe bei CHF 98.4 Milliarden. Weitere Informationen zur LLB auf der Internetseite.

Zusammenfassung: Ein Bankkonto in Liechtenstein bekommt man als Ausländer am günstigsten beim Staat. Das Fürstentum vor der EU-Haustür bietet einen sicheren Kapitalhafen unabhängig vom Euro.

(FM)